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Winfried Halbhuber
Teamleitung Engineering Berechnung
bei Traktionssysteme Austria GmbH
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Stadt
Neudorf
Alter
35 - 44
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Universität / Fachhochschule
Karriere Level
Leitende*r Angestellte*r
Jahre in der Organisation
< 1
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
„Schau was dich wirklich interessiert, verfolge es mit Leidenschaft und versuche dort der Beste zu werden. Alles andere findet sich von selbst.“ Das würde Winfried Halbhuber seinem 14-jährigen Ich mit auf den Weg geben. Sein Job ist die Teamleitung Engineering Berechnung bei Traktionssysteme Austria. „Am Schreibtisch entwirft man einen Motor und schon ein paar Monate später sieht man die ersten Teile davon in der Produktion durchlaufen. Das ist sehr schön!“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Ein Ratschlag, den ich aber auch größtenteils befolgt habe, ist, nicht so sehr den Fokus setzen auf eine Berufsausbildung und nicht schauen, wo ist der Job, wo ich am meisten verdiene, wo gibt es die besten Jobaussichten, sondern sich überlegen, was interessiert mich wirklich? Das mit Leidenschaft und Intensität verfolgen und versuchen, dort der Beste zu werden. Alles andere findet sich von selber.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Diplom-Ingenieur Winfried Halbhuber, Teamleiter elektrische Berechnung bei TSA, Traktionssysteme Austria.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Sehr schön ist bei uns, am Schreibtisch entwirft man einen Motor. Ein paar Monate später, sieht man die ersten Teile davon bei uns unten einen Stock tiefer in der Produktion durchlaufen. Ein, zwei Jahre später ist es im Fahrzeug drinnen und man kann das wirklich sehen. Wir arbeiten zum Beispiel gerade an der Entwicklung von den Motoren für die neue U-Bahn und neue Straßenbahn in Wien. Ich freue mich, wenn man dann damit fahren kann und ich sagen kann: "Den Motor, den habe ich mich entwickelt."

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Man muss sich mit Technik und Mathematik und den Grundlagen jeden Tag irgendwo beschäftigen. Man muss da auch sehr konzentriert und genau und gewissenhaft arbeiten, weil man bei uns rasch Verantwortung bekommt. Irgendwann wird ein Motor, den man ausgelegt hat, auch gebaut, und der muss dann funktionieren. Das ist sehr schön, wenn man das mitgestalten kann und das, was man tut, ein Ergebnis sieht. Aber man hat eine gewisse Verantwortung und das ist immer ein bisschen spannend, ob das alles so hinhaut, wie man sich das vorgestellt hat.

Worum geht es in Deinem Job?

Wir sind ein Hersteller von Elektromotoren für den Antrieb von Schienenfahrzeugen. Hat man eine U-Bahn Straßenbahn Lock, braucht die einen Motor, dass sie fahren kann, und der kommt von uns. Das passiert bei uns in einem Team von neun Leuten, und dieses Team leite ich. Wir kriegen Spezifikationen von Kunden aus der ganzen Welt, die einen Motor haben wollen. Wir schauen uns an, was stellt sich der Kunde vor, versuchen, das mit unseren Simulationsprogrammen nachzustellen, zu entwickeln, den Motor, damit. Die Programme schreiben wir teils selber, das heißt, Programmiertätigkeit ist dabei. Irgendwann wird der Motor gebaut, geprüft, da muss man dabei sein. Dann wird der Motor ins Fahrzeug eingebaut, und es erfolgt die Inbetriebnahme. Da muss man den Kunden betreuen. Das heißt, man muss teilweise vor Ort hinfahren, Dienstreisen und schauen, vor allem, wenn ein Motor mal nicht genauso tut, wie er soll, dann muss man da unterstützend eingreifen. Ich unterstütze vor allem meine Kollegen dabei, wenn hier schwierige Aufgabenstellungen vom Kunden sind, überlegen wir zusammen mit den Kollegen, wie wir in unserer Simulationssoftware diese Fragestellungen abbilden können. Ich mache Dokumenten Freigaben, das heißt fertige Auslegungen von Motoren prüfe ich. Kann das funktionieren? Gibt es kritische Stellen, Stolperstellen, über die wir fallen können? Dann gibt es längerfristige strategische Aufgaben, Entwicklungsprojekte. Wo werden wir in fünf oder zehn Jahren sein? Personalthemen und so weiter, um die man sich als Führungskraft kümmert. Mehrmals im Jahr fährt man wohin, das kann weltweit sein. Ich war zweimal in Indien, das war eine interessante Erfahrung. Sehr viel auch in Europa, Deutschland und so weiter.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich habe Gymnasium gemacht, AHS, Matura, und danach war für mich klar: TU Studium, Elektrotechnik. Anfangs etwas schwierig, weil ich mit der Mathematik zu kämpfen hatte, wie bei den meisten Technikstudien, das gehört dazu, muss man sich durchbeißen. Parallel dazu habe ich eine Sportkarriere gemacht, im Turniertanzen. Das ist sehr zeitintensiv, und zusammen mit meinem Ehrgeiz, dass ich die Dinge beim Studium sehr gut machen wollte und genau lernen wollte, hat sich dort eine sehr lange Studiendauer ergeben. Ich bin dann aber fertig geworden und dafür mit einem Notendurchschnitt von 1,0. Dann habe ich einen Job gesucht, und über Umwege, mit Hilfe von einem Uniprofessor, der mir da die Rutsche gelegt hat, habe ich den Weg zur TSA gefunden. Hier habe ich angefangen in der mechanischen Konstruktion, zuerst als technischer Zeichner, konnte dann aber nach kurzer Zeit in den Bereich elektrische Berechnung wechseln. Habe dort meine ersten Motoren entwickelt, die ersten Projekterfahrungen gemacht. Nach vier Jahren ist die Stelle des Teamleiters frei geworden und ich konnte mich für die Nachfolge qualifizieren.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Voraussetzung ist aus meiner Sicht ganz klar ein Technikstudium Elektrotechnik, weil man sonst die komplexen Zusammenhänge nicht lösen kann, nicht verstehen kann. Neben den Voraussetzungen, dass man sich mit Technik und Mathematik beschäftigten will, braucht man auch ein Mindestmaß an Kommunikationsfähigkeit generell, weil wir mit den verschiedenen Abteilungen und Kunden täglich zusammenarbeiten. Als Führungskraft braucht man das noch etwas mehr.

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