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Hemma Massera
Leitung Betriebliche Personenversicherung
bei Generali Österreich
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Karriere Level
Leitende*r Angestellte*r
“Dass man selber etwas gestalten kann, wenn man spürt, dass man wirklich etwas bewegen kann”, ist das Coolste an Hemma Masseras Job als Leitung Betriebliche Personenversicherung bei der Generali Gruppe Österreich. Was sie für die Ausübung ihres Berufs empfehlen kann: “Das Selbstbewusstsein, Sachen auch durchzuziehen, weil man hat überall Widerstände.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Das Bildungsangebot im weitesten Sinn, das man in dem Alter hat, besser zu nutzen. Das würde ich mir im Nachhinein schon sagen. Damit meine ich einerseits auch wirklich die Dinge, die man später nicht mehr so braucht, wie Physik oder Chemie. Die sind vielleicht nicht unmittelbar nützlich für den eigenen Werdegang. Das kann man später schlechter aufbauen. Das gilt auch für Sport, für Musik oder ein Instrument zu lernen. Es ist diese Breite, die man in dem Alter noch hat. Man legt man schon Grundsteine und später hat man nicht mehr so viel Freiraum. Da greift man nur noch auf das zurück, wo man vielleicht schon eine Wurzel angepflanzt hat. Ich würde mir heute raten, das ein bisschen mehr zu machen und ein bisschen breiter zu machen. Die anderen kochen auch nur mit Wasser. Immer schön locker bleiben. Das heißt, sich nicht zu sehr einschüchtern zu lassen. Ein dritter Ratschlag wäre, Versicherungsmathematik zu studieren. Das ist ganz auf meinen Job bezogen. Das ist der "Sesam öffne dich" zum Verstehen der Produkte und wäre eine gute Ergänzung gewesen. Auf meiner

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Visitenkarte steht Dr. Hemma Massera, Leiterin Betriebliche Personenversicherung. Das Coolste ist,

Was ist das Coolste an Deinem Job?

dass man etwas selbst gestalten kann. Wenn man spürt, dass man wirklich etwas bewegen kann, sich etwas überlegt, konzipiert und das dann auch umsetzen zu können, ist das Coolste. Leute zu haben, die dabei mitziehen, sich davon auch begeistern lassen und dieses Feedback auch manchmal zu bekommen. Egal, ob das ein Mitarbeiter ist, ein Kunde, ein Kollege oder ein Makler. Auch einmal zurückgespiegelt zu bekommen: "Das läuft jetzt wirklich gut. Das passt wirklich genau zu meinen Bedürfnissen". Oder bei den eigenen Mitarbeitern zu spüren, sie ziehen da mit und lassen sich auch begeistern für die Idee, eine wirklich gute Dienstleistung erbringen zu wollen. Das ist vom Feeling her das Coolste, finde ich.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Das Gegenteil von dem. Wenn nicht immer alles geht, wenn man wo ansteht, wenn man nicht weiterkommt oder wenn man nicht gehört wird. Das ist in einer großen Organisation auch immer eine Sache. Da ist man nicht allein. Man ist auf so viele andere angewiesen. Da kann es so viele Blockaden geben und oft aus für einen nicht verständlichen oder greifbaren Gründen oder nicht logisch erkennbaren Gründen. Das ist dann sehr frustrierend. Einschränkungen sind auch, dass man manchmal vielleicht wirklich tagelang an nichts anderes denken kann. Der Kopf ist wirklich voll und man ist von irgendwas getrieben. Man muss irgendwas fertigbringen, gedanklich oder organisatorisch. In meinem Job

Worum geht es in Deinem Job?

geht es um eine Dienstleistung der Generali Versicherung. Die ist ein großer Kompositversicherer, der alle Versicherungssparten abdeckt. Mein Aufgabenbereich ist sehr spezifisch die betrieblichen Vorsorgeformen für Mitarbeiter, die Firmenkunden von der Generali für ihre Mitarbeiter anbieten können. Das sind Altersvorsorge, Kranken- und Unfallvorsorge. Das ist das Thema. Worum es im Job wirklich geht, wenn man diese Abteilung leitet, ist, die Dienstleistung gut zu entwickeln und Leute dafür zu begeistern, dass sie eine gute Dienstleistung erbringen wollen. Man muss Kundenbetreuer oder Berater im Kundendienst für diese Dienstleistung begeistern und die Abläufe optimieren. Das heißt, Abläufe ständig zu verbessern, damit sie effizient und für den Kunden passend funktionieren. Meine Aufgabe ist, das alles zusammenzuhalten, die Schnittstellen dazwischen gut zu ebnen und dafür zu sorgen, dass daraus in Summe eine gute Dienstleistung und gute Produkte für unsere Kunden werden. Ich bin viel mit verschiedenen Mitarbeitern im Gespräch über ihre Aufgabenbereiche. Ich bin aber auch viel draußen. Die Generali ist in ganz Österreich tätig und hat überall Niederlassungen, Direktionen und Geschäftsstellen. Ich bin auch viel bei den Mitarbeitern, die für uns im Außendienst beschäftigt sind. Oder ich bin bei Maklern, die sich auf das Thema spezialisiert haben, das ich betreue. Ich mache Tagungen mit Mitarbeitern, die ausgebildet werden und immer weitergebildet werden in dem Themenbereich. Es ist eine Mischung. Ich würde sagen, 30 zu 70. 30 außer Haus und 70 im Haus. Oder vielleicht eher 40 zu 60. Aufgewachsen bin ich im Wesentlichen

Wie sieht Dein Werdegang aus?

in Wien, mit einer starken Schlagseite nach Kärnten, wo meine Mutter herstammt. Die Ausbildung ist ganz herkömmlich eine AHS Matura. Dann habe ich Jus studiert und bin danach ein bisschen in juristische Berufe schnuppern gegangen. Ich habe das Gerichtsjahr gemacht. Das ist eine übliche Möglichkeit für jeden Jus-Absolventen, einmal die Justiz kennenzulernen. Dann bin ich zu einem Anwalt gegangen. Das war auch für mich keine Entscheidung, Anwalt werden zu wollen, sondern ein Versuch, das zu testen und für mich zu verifizieren, ob das infrage kommt. Dann ist mir der Zufall dazwischengekommen und ich bin zu einer Pensionskasse gewechselt. Die sind damals gegründet worden. Das war wirklich eine gesetzliche Neuerung in Österreich. Ich wusste gar nicht, was da auf mich zukommt. Es war nur spannend, beim Aufbau eines Unternehmens dabei sein zu können. Ich bin nach drei Jahren zu einem Beratungsunternehmen gewechselt, wo ich dann 15 Jahre war. In der Zeit habe ich dann auch Karriere gemacht. Ich habe als normale Mitarbeiterin angefangen und bin dann Leiterin dieser Gruppe geworden. Die Gruppe ist gewachsen. Ich habe die Dienstleistung selbst weiterentwickeln können. Nach 15 Jahren hat mich die Generali angesprochen, die ich im Zuge dieser Tätigkeit natürlich als Versicherungspartner kennengelernt habe. Ich bin da schon als Abteilungsleiterin engagiert worden. Allerdings hat es diese Abteilung noch nicht gegeben. Die wurde dann erst konzipiert und ein bisschen zusammengestellt aus anderen Bereichen im Haus, die zum Teil diese Tätigkeit schon abgedeckt haben. Zum Teil musste ich, oder ich muss sagen, durfte ich diese Abteilung dann weiterentwickeln, Personen dafür suchen und die Stellen beschreiben. Das ist wirklich von Grund auf neu für diesen Bedarf entwickelt worden. Ich bin seit sechseinhalb Jahren bei der Generali. Es sind ziemlich genau sechseinhalb Jahre.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ohne den Ausbildungswerdegang glaube ich schon. Andere Studien wie Wirtschaft oder Versicherungsmathematik wären eine genauso gute Basis. Es ginge vielleicht auch ganz ohne akademisches Studium. Wichtig ist die Berufserfahrung. Da habe ich das meiste gelernt für diesen Job. Die Eigenschaften, die es braucht, sind ein bisschen Durchsetzungsvermögen, ein bisschen analytisches Denken und schon das Selbstbewusstsein, die Sachen dann auch durchzuziehen. Man hat überall Widerstände und man kann nur etwas fertigstellen oder etwas entwickeln, wenn einem zugetraut wird, dass man mit einer gewissen Kraft dahinter ist.

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