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Stefan Ehrlich-Adam
CEO
bei EVVA Sicherheits­techno­logie
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Stadt
Wien
Alter
45 - 54
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Universität / Fachhochschule
Karriere Level
Führungskraft
Jahre in der Organisation
< 1
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
„Meine Motivation in meinem Job ist einfach, dass ich eigene Ideen umsetzen kann.“ Stefan Ehrlich-Adam ist CEO der EVVA Sicherheitstechnologie mit rund 850 Mitarbeitern, die in ganz Europa beschäftigt sind. Was er seinem 14-jährigen Ich rät? „Erhalte deine Neugierde. Es gibt so vieles auf dieser Welt und man kann nie sicher sein, dass man das richtige macht. Aber man sollte ein Maximum an Dingen gesehen haben, um dann für sich selbst die Entscheidung zu treffen, was man machen möchte.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Der erste Punkt wäre eine stärkere Orientierungshilfe, das heißt schauen, was gibt es auf dieser Welt und jemanden zu haben, mit dem man über das eine oder andere sprechen kann. Ein zweiter Punkt, der sehr wichtig ist, Neugier erhalten, nach links, nach rechts schauen. Es gibt so vieles auf dieser Welt. Man kann nicht sicher sein, dass man das Richtige macht. Aber man sollte ein Maximum an Dingen gesehen haben, um dann für sich die Entscheidung zu treffen: Das will ich machen. Und der dritte Punkt ist eine Entwicklung, die sich in den letzten fünf bis zehn Jahren sehr stark gefestigt hat. Lebenslanges Lernen. Heutzutage gibt es eine irrsinnig große Anzahl an jungen Menschen, die eine Topausbildung haben. Und ich muss oder du musst gegen die antreten. Und das geht nur, indem du viel mehr weißt, als die anderen.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Stefan Ehrlich-Adam, ich bin Geschäftsführer der EVVA Sicherheitstechnologie, beziehungsweise der gesamten EVVA-Gruppe, die rund 850 Mitarbeiter in ganz Europa beschäftigt. Wir entwickeln und produzieren mechanische und elektronische Sicherheitstechnologie, Zutrittssysteme. Und auf der Rückseite steht das Ganze noch einmal auf Englisch, weil wir ein international tätiges Unternehmen sind.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Meine Motivation in meinem Job ist, dass ich einfach eigene Ideen umsetzen kann. Wir sind in einem sehr spannenden Umfeld, wir sind in einem technologischen Umfeld. Hier geht es um eine Verbindung von Mechanik und Elektronik. Die Mechanik, sozusagen eine traditionelle, klassische Welt, die Lebenszyklen von 20, 30 Jahren hat. Im Gegensatz dazu die Elektronik, die Lebenszyklen von 5 Jahren hat, maximal 10 Jahren vielleicht. Eine spannende Sache. Und hier geht es darum, nicht nur in der Technik, das heißt in der Entwicklung von Produkten neue Wege zu gehen, sich neue Ideen zu überlegen, sondern auch im Vertrieb. Und da bemühen wir uns, bekannte Wege zu verlassen und Neues auszuprobieren, denn es gibt heute sehr viele Unternehmen, die auch in unserem Teich fischen. Und hier geht es darum, sich zu differenzieren. Und das kann man am besten, indem man neue Sachen ausprobiert.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Wir beschäftigen eine Gruppe, immerhin über 850 Mitarbeiter. Das ist eine Verantwortung, die ich tagtäglich trage, ich trage sie gerne. Ein weiterer Punkt ist vielleicht, dass natürlich mit diesem Job und mit internationaler Ausrichtung auch sehr viel Reisetätigkeit verbunden ist. Aufgrund des früheren Berufes meines Vaters, wir sind viel in der Welt herumgekommen, ist es für mich keine besondere Belastung. Das mag aber für viele eine Belastung sein. Bei mir sind es immer Zyklen. Manchmal macht es mir wahnsinnig viel Spaß zu reisen und dann gibt es Monate, in denen ich nicht schon wieder wegfahren möchte.

Worum geht es in Deinem Job?

Stell dir eine Pyramide vor. An der Spitze sitze ich sozusagen, oft alleine. Manchmal mit dem Management-Team. Es laufen alle Fäden bei dir als Unternehmensleiter zusammen. Und hier geht es darum, die langfristige Ausrichtung des Unternehmens zu entscheiden und dann entsprechend zu steuern. Wenn ich in der Früh ins Büro komme, ist natürlich in der heutigen Zeit der erste Schritt, den Computer einschalten und schauen, was für E-Mails gekommen sind, wenn das nicht schon vorher gemacht wurde. Die große Kunst ist es eigentlich, mit Zeitmanagement sauber umgehen zu können und sich einzuteilen, wann genau welche Tätigkeit gemacht werden soll. Das schaffe ich nicht immer, ganz speziell was die Mails betrifft. Die laufen sozusagen im Hintergrund immer mit. Das heißt schauen, was für Mails reingekommen sind, das Wichtigste kurz bearbeiten, beantworten. Und dann ist der Tag eigentlich mit vielen Meetings zugepflastert. Abstimmungsmeetings einerseits auf einer strategischen Ebene, aber durchaus auch das ein oder andere operative Meeting. Die Zahlen dürfen wir natürlich nicht aus den Augen lassen. Das heißt auch mit meinen Finanzverantwortlichen gibt es immer wieder Abstimmungsmeetings, wenn einzelne Themen hochkommen. Und dann natürlich das Reisen. Also die Kunst in meinem Job ist es, sich die Tage, die Wochen so einzuteilen und mit der Zeit so zu haushalten, dass nichts zu kurz kommt, dass alles abgedeckt wird und dass das, wenn möglich, innerhalb eines Zeitrahmens passiert wo dann auch das Familienleben nicht zu kurz kommt.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ja, ich bin 1964, in Wien geboren, habe das Glück gehabt, dass ich aufgrund des Berufes meines Vaters sehr viel Zeit im Ausland verbracht habe. Dadurch habe ich auch Sprachen sozusagen im Land kennengelernt, was natürlich die beste Art und Weise ist, eine Fremdsprache zu lernen. Wir waren im französischen Schulsystem immer eingeschult und diese Schule habe ich bis zur Matura durchgezogen, das ich dann in Wien absolviert habe, im Lycee. Danach habe ich angefangen zu studieren, ich habe Wirtschaft studiert, Handelswissenschaften. Nach meinem Studium habe ich dann bei einem Wirtschaftsprüfersteuerberater gearbeitet und bin dann bei etwa EVVA gelandet, das war 1993. Ich habe zuerst in der Elektronik, in der Entwicklung gearbeitet, später dann im Vertrieb, habe dann noch andere Vertriebsagenten übernommen und schlussendlich bin ich 1998 zum Geschäftsführer berufen worden. Zuerst waren wir zu zweit Geschäftsführer, das war im Zuge eines Generationsüberganges. Und drei Jahre später war ich dann alleiniger Geschäftsführer und seitdem leite ich die Geschicke der Gruppe. Eine Gruppe, die in den Jahren auch einigermaßen gewachsen ist. Ich bemühe mich gemeinsam mit dem Top-Management das entsprechend gut zu machen.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ich glaube, dass jeder junge Mensch, der Erfolg haben will, der auch ein bisschen Karriere machen will, jeden Weg gehen kann. Wenn Interesse da ist, das ist die Grundvoraussetzung, dass man einen richtigen Job für sich hat. Und andererseits, wenn man sogenannte Hard Facts hat, das heißt fachlich fundiertes Wissen mit sich bringt, egal was für einen Job man macht. Beides ist aber sehr wichtig, dass man mit einem offenen Geist und mit offenen Augen durch die Welt geht. Das heißt, man muss ja permanent Neues aufgreifen. Und das zweite zentrale Element, würde ich sagen, sind die Sprachen. Da habe ich Glück gehabt, als ich studiert habe, konnte ich von mir behaupten, vier Sprachen fließend zu sprechen. Das war damals ganz toll. Heute ist es nichts Besonderes mehr. Heute würde ich sagen sind sechs Sprachen das Mindeste, um zu sagen, ich bin gut.

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