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Mareike Schäfer
Arbeitspsychologin •Arbeitspsychologie
bei Wiener Netze GmbH
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Stadt
Wien
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Universität / Fachhochschule
Jahre in der Organisation
1 - 5
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
6 - 10
„Das Schönste am Job ist die Arbeit mit den Menschen, man kann einen großen Beitrag für die Gesellschaft leisten“, meint Mareike Schäfer, Arbeitspsychologin bei den Wiener Netzen. „Primär bin ich für die Evaluierung der psychischen Belastung der Mitarbeiter*innen am Arbeitsplatz verantwortlich. Das heißt, ich ermittle mögliche Belastungsfaktoren, die eine Tätigkeit mit sich bringen kann.

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Also die drei Ratschläge, die ich gerne gehabt hätte als 14-Jährige, wären definitiv, hör auf deine Bedürfnisse und lass dich nicht durch andere von deinem Weg abbringen. Auf jeden Fall, sei mutig und trau dich, auch Fehler zu machen und du musst nicht alles alleine schaffen, du kannst ruhig auch mal Hilfe annehmen.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Mein Name ist Mareike Schäfer, ich bin Arbeitspsychologin bei den Wiener Netzen.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Was wirklich am schönsten am Job ist, ist einfach die Arbeit mit den Menschen, dass man wirklich einen großen Beitrag für die Gesundheit leisten kann. Und am schönsten ist wirklich, wenn man einfach die Rückmeldung bekommt, dass das, was man tut, die Unterstützung, die man gibt, dass die zielführend ist. Das heißt, dass sich die Arbeitssituation des einen oder anderen tatsächlich verbessert hat. Und wenn man die Rückmeldung dann direkt von den Mitarbeitern bekommt und die wirklich dankbar sind, das ist dann schon sehr schön.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Was für mich sehr schön ist, ist aber auch gleichzeitig für mich sehr einschränkend, beziehungsweise herausfordernd. Dadurch, dass wir hier bei den Wiener Netzen eine riesige Tätigkeitsvielfalt haben, haben wir so extrem viele Zielgruppen. Das heißt natürlich, dass diese Zielgruppen auch unterschiedliche Anforderungen haben und unterschiedliche Bedürfnisse. Und zuzusehen, dass man allen Bedürfnissen gerecht wird, ist wirklich sehr schwierig. Ich sage, am Ende des Tages geht es für mich immer darum, das Beste für alle Mitarbeiter*innen rauszuholen. Und das ist am einen oder anderen Tag dann doch sehr schwierig.

Worum geht es in Deinem Job?

Wir haben extrem viele Mitarbeiter und um diese Mitarbeiter muss man sich natürlich auch kümmern, da steht die Gesundheit und die Sicherheit der Mitarbeiter im zentralen Fokus. Und ich darf dazu sicher einen ganzen großen Beitrag leisten, dass die Gesundheit und die Sicherheit der Mitarbeiter erhalten bleiben kann. Primär bin ich verantwortlich für die Evaluierung der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Das heißt, ich ermittle mögliche Belastungsfaktoren, die eine Tätigkeit mit sich bringen kann, beurteile diese und im Bedarfsfall unterstütze ich dann auch verantwortliche Personen, wie zum Beispiel die Führungskräfte dabei, Maßnahmen zu finden, zu entwickeln und auch umzusetzen, damit diese Belastungen dann reduziert werden können. Ein großer Bestandteil ist aber auch die betriebliche Gesundheitsförderung. Wir entwickeln dort Maßnahmen für den Erhalt der Gesundheit. Diese Maßnahmen sind ganz unterschiedlich und vielfältig. Das können Veranstaltungen sein, Seminare, Workshops oder ganze Programme, deren Themeninhalte ganz verschieden sind. Das Thema seelische Gesundheit ist natürlich immer sehr präsent. Da versucht man den Mitarbeiter*innen, ein Werkzeug in die Hand zu geben, damit sie auch in stressigen Situationen gut bestehen können, wie zum Beispiel Seminare zum Thema Stress- und Burnoutprävention. Prinzipiell habe ich ein sehr gemütliches Büro, ein eigenes Büro, wo man sich zurückziehen kann, auch mit Einzelpersonen, wenn es wirklich um private oder berufliche Einzelprobleme geht, dass die Mitarbeiter da vertraulich zu mir kommen können. Ich bin aber sehr viel in Besprechungen, in Projekte sehr viel mit einbezogen, wo ich im ganzen Standort unterwegs bin. Da es ja auch um gesunde Arbeitsplatzgestaltung geht, ist mir ganz wichtig, dass ich auch immer vor Ort bin, also bei den Menschen draußen, da wo sie arbeiten, teilweise fahre ich im Außendienst mit und schaue mir die Umgebung an, damit ich auch den richtigen Überblick über die Tätigkeit bekomme, um zu sehen, ob es da etwas gibt, das man verbessern könnte? Ich bin sehr viel unterwegs, aber dann auch wieder im Büro.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich habe in Innsbruck Psychologie studiert, 2009 habe ich abgeschlossen. Danach habe ich ziemlich gleich die Ausbildung zur klinischen Gesundheitspsychologin absolviert. Das Hauptinteresse lag aber immer schon in der Arbeits- und Organisationspsychologie und ich habe auch in meinen bisherigen Tätigkeiten versucht mich der Themen berufliche Gesundheitsförderung anzunehmen, und mich auch konzentriert auf gesunde Arbeitsplatzgestaltung. Ich habe dann gemerkt, mir fehlen so manche Kenntnisse und habe dann durch die Zertifizierung zur Arbeitspsychologin die Kenntnisse sehr stark vertieft. Und seit 2015 bin ich bei den Wiener Netzen tätig und darf mich da einfach komplett auf diese Themenbereiche konzentrieren.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Also prinzipiell bin ich der Meinung, dass man schon Grundwissen haben muss über arbeits- und organisationspsychologische Hintergründe. Αlso das Studium ist schon Grundvoraussetzung. Man muss wissen, wie gesunde Arbeitsplatzgestaltung per se aussieht und dass diese Maßnahmen, die man dann setzen möchte, wirklich sinnvoll sind. Aber was auch sehr wichtig ist, dass man gewisse Eigenschaften mitbringt, die soziale Kompetenz ist sehr wichtig. Wir arbeiten mit Menschen und da gibt es keinen Prozess im Hintergrund, sondern es ist sehr viel Individualität. Man muss da sehr flexibel sein, auch sehr kreativ, damit man Lösungsansätze findet, die nicht klar auf am Papier stehen. Man muss kompromissbereit sein, es gibt unterschiedliche Bedürfnisse, auf die man eingehen muss. Und was ich auch sehr wichtig finde ist, dass man sich wirklich interessiert für den Menschen, dass man dieses Einfühlungsvermögen hat, zu schauen, wie es ihm in der Situation geht, was er jetzt braucht. Was ist der beste Weg für alle Beteiligten?

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