Unternehmen
Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?
Ich würde meinem 14-jährigen Ich den Tipp geben, mehr auf seine Eltern zu hören, um ihnen das Leben leichter machen zu können. Ich würde ihm den Tipp geben, dass Zeit ein kostbares Gut eines Menschen ist und viel bewusster diese Zeit wahrzunehmen.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Mein Name ist Claus Polanka, ich arbeite für die Erste Group IT als Software-Entwickler für George.
Was ist das Coolste an Deinem Job?
Als Software-Entwickler löst man Probleme von Kunden oder anderen Menschen. Wenn man in George ein Feature entwickelt und somit den Kunden glücklich macht, macht man potenziell sehr viele Kunden glücklich, Millionen Kunden. Das heißt, der Impact, den man durch seine Arbeit hat, ist enorm und auch sofort spürbar. Das ist sicher etwas, was den Software-Entwickler unter anderem motiviert, wenn man durch seine Arbeit zum Beispiel sieht, wer das Ergebnis seiner Arbeit benutzt und auch im Alltag verwendet.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Mittlerweile ist George zu einer beträchtliche Anzahl an Mitarbeitern herangewachsen. Was immer mit einer hohen Anzahl an Mitarbeitern in einem Projekt ist, ist, dass man mehrere Kommunikationswege hat, mehr Abstimmungsarbeit leisten muss, somit eventuell nicht so schnell agieren kann wie in einem kleineren Team.
Worum geht es in Deinem Job?
Ich arbeite als Software-Entwickler für George, dem Internet-Banking der Erste Bank, mittlerweile auch schon vertreten in allen Ländern. Generell bin ich der Meinung, dass Software-Entwickler dazu da sind, um Probleme von Menschen zu lösen und ihnen bei Problemen zu helfen. Das letzte größere Feature, was wir in George online gebracht haben, war das Plug-in, das sich in George Multibanking nennt. Wir haben herausgefunden, dass viele Kunden bei uns auch Konten bei anderen Banken haben. Deshalb kam die Idee auf, dass wir ein neues Plug-in für George entwickeln, das den Kunden erlaubt, auch Bankkonten von anderen Banken in George einzubinden und die Features von George mit denen zu nutzen. Im George Backend organisieren wir uns so, dass wir täglich in der Früh ein kurzes Meeting haben, wo wir unseren Tagesablauf besprechen und uns miteinander abstimmen. Zweiwöchentlich wird George im Backend releast, das heißt, dann kommt eine neue Version von George heraus. Wir müssen derzeit in fünf bis sechs verschiedenen Ländern neue Versionen bauen. Diese Versionen werden dann von den Ländern bei ihnen selbst installiert. Die George-Abteilung ist jetzt ein bisschen anders aufgestellt. Wir organisieren uns in featurepassierten Teams, wir organisieren uns nicht mehr in Front- und Backend-Teams, sondern nach Domäne. Das Multibanking-Plug-in ist zum Beispiel ein eigenes Team. In diesem Team befinden sich alle möglichen Rollen, vom Backend-Entwickler zum Frontend-Entwickler, aber auch Tester, Businessanalysten und Product Owner, die dann selbst ihre eigenen Meetings haben. Da ist jedes Team aus dem Backend auch in so einem Feature Team und die organisieren sich dann separat auch noch einmal.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Ich bin in das Gymnasium gegangen, habe dann an die HTL gewechselt und dort auch maturiert, habe dann das Bundesheer gemacht. Ich habe aufgrund der HTL anschließend Bauingenieurwesen studiert, aber nur ein, zwei Semester, da ich gemerkt habe, dass mir das nicht so gut gefallen hat. Ich habe mir nicht vorstellen können, dass ich das mein Leben lang mache. Ich habe mich dann umgeschaut und gemerkt, dass Informatik etwas ist, was mich interessieren könnte, und habe begonnen, Informatik zu studieren. Begleitend dazu habe ich in der Gastronomie gearbeitet, um meinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Ich habe das Informatikstudium allerdings nicht abgeschlossen, habe aber sehr lange Informatik studiert und mir die Fächer, bei denen ich mir gedacht habe, dass sie mir am meisten bringen, herausgesucht und die auch absolviert. Ich habe dann aber das Studium abgebrochen und habe sehr schnell begonnen zu arbeiten, auch schon studiumsbegleitend, habe circa neun Jahre lang in einem Unternehmen gearbeitet, das auch im Bankenwesen war. Dann hat mich ein Freund, der bei George bereits in der Erste Bank gearbeitet hat, zu George gebracht.
Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?
Ich bin der Meinung, die Branche Software-Entwicklung ist das beste Beispiel dafür, dass man auch ohne Universitätsabschluss in die Berufswelt einsteigen und relativ leicht einen Job finden kann. Eines darf man natürlich nicht unterschätzen. Als Software-Entwickler hat man sich verpflichtet, sein Leben lang lernen zu wollen. Das heißt, ich würde mich als Autodidakt bezeichnen. Ich habe sehr viel versucht, mich weiterzubilden und mache das täglich. Das ist auch absolute Grundvoraussetzung, um lange Zeit in diesem Job schön arbeiten zu können.
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Martin Skrenek
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