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Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?
Das Erste ist, lerne eine zweite Fremdsprache so wie deine Muttersprache. Das geht in diesem Alter vielleicht erst später, aber wir werden eine zweite oder dritte Fremdsprache immer brauchen. Wenn du etwas erreichen willst und mehr erreichen willst als andere, ist es notwendig, dass du mehr leistest als der andere. Es wird einem heutzutage nichts geschenkt. Es ist schwierig, Dinge zu erreichen. Wenn ich den Anspruch habe, mehr zu schaffen, muss ich auch bereit sein, mehr Einsatz und mehr Begeisterung dafür zu entwickeln. Der dritte Punkt ist, bleibe deinen Entscheidungen treu. Hadere nicht mit Entscheidungen, die du vor ein paar Jahren getroffen hast, verfolge sie weiter. Wenn es eine Fehlentscheidung war, dann stehe dazu. Es macht keinen Sinn, über Dinge nachzudenken, die man irgendwann entschieden hat und die falsch waren. Sie waren falsch, mache das Beste daraus.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Auf meiner Visitenkarte steht Andreas Zulehner, Erste Bank, Private Banking, Leiter für Privat- und Firmenkunden.
Was ist das Coolste an Deinem Job?
Wir haben es mit ganz tollen Kunden zu tun, die in ihrem Wirtschaftsleben viel erreicht haben. Sie vertrauen uns und mir ihr Kapital an. Das ist extrem verantwortungsvoll. Sie kommen zu uns mit ihren Bedürfnissen, wir finden eine Lösung für sie. Cool ist darüber hinaus, dass jeder Kunde anders ist und dadurch jeder Tag ein anderer Tag ist. Manchmal wird es auch von externen Faktoren beeinflusst, ob die Börse stark steigt oder fällt, denn das beeinflusst unseren Alltag. Ich habe keinen Tag, der wie der andere Tag ist.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Die größte Einschränkung ist die zeitliche Flexibilität. Wir sind 24 Stunden Private Banker. Man kann nicht sagen, man geht ins Büro und ist Private Banking Berater und geht nach Hause. Das ist es nicht, man ist es den ganzen Tag, und zwar nicht aus einer Leidenschaft heraus, aus einer Begeisterung heraus beobachtet man die Märkte. Man steht immer ein bisschen in der Öffentlichkeit. Es können viele Kunden auf der Straße gehen, die es nicht erwarten, dass ihr Private Banker irgendwie eine Aktion durchführt, die man nicht erwartet. Diese Flexibilität der Zeit führt zu einer hohen Einschränkung in der Persönlichkeit. Wenn sich der Markt extrem entwickelt und unsere Kunden sehr viele Anfragen haben, so wie es vor ein paar Jahren war, als die Wirtschaftskrise begonnen hat, dann ist nicht die Frage, ob ich um 17:00 Uhr nach Hause gehe oder nicht. Die Frage stellt sich für uns gar nicht. Wir rufen unsere Kunden an, wir haben sie kontaktiert. Das war 20:00 Uhr, 21:00 Uhr, zu der Zeit, wo der Kunde erreichbar war. Diese Flexibilität muss man mitbringen.
Worum geht es in Deinem Job?
Ich betreue vermögende Privatkunden. Ich unterstütze sie und finde Lösungen, um ihre privaten Ziele zu erreichen. Des Weiteren bin ich verantwortlich für fünf Private Banking Teams, die genau in dieser Funktion in der Erste Bank für Wien, Niederösterreich und Burgenland tätig sind. Ich muss mich jeden Tag über das Marktgeschehen auf den Börsen und Anlagemärkten informieren, darüber die Informationen zu lesen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, die es unseren Kunden ermöglichen, ihre Veranlagungsziele zu erreichen. Bei maßgeblichen Änderungen des Marktes kontaktieren wir unsere Kunden, unterstützen sie, dass ihr Vermögen erhalten bleibt und ihre Ziele erreicht werden. Zu meiner Tätigkeit gehört es auch, für meine Berater sicherzustellen, dass sie ihre Kunden bestmöglich betreuen können, das heißt, Neuentwicklung von neuen Produkten, von Innovationen, von allem, was uns hilft, unsere Kunden besser zu betreuen und gegenüber unseren Mitkonkurrenten attraktiver zu sein. Wir als Erste Bank Private Banking sind Marktführer, und wir haben den vollen Ehrgeiz, diese Marktführerschaft auch zu behalten. Mein Tag beginnt in der Früh, indem ich mit meiner Assistentin darüber spreche, was wir den heutigen Tag alles vorhaben. Ich habe hier zum Teil Meetings, die wir intern abhalten, bei denen es darum geht, Informationen auszutauschen und Maßnahmen zu setzen. Es geht darum, dass sehr viele Sachen, sehr viele Kundenkommunikationswege über E-Mail funktionieren. Das bedeutet, dass ich E-Mails von Kunden erhalte, wo es darum geht, Antworten zu liefern und Informationen bereitzustellen. Ich bin auch sehr viel bei Kundenterminen im Haus, bei Kunden oder in den jeweiligen Filialen, mit denen wir diese Kunden gemeinsam betreuen. Man kann sagen, ein Drittel meiner Zeit verbringe ich in Meetings, ein Drittel dahingehend, mich über Markt und sonstige Dinge zu informieren und ein Drittel bis zur Hälfte der Zeit verbringe ich mit unseren Kunden in gemeinsamen Gesprächen, ob jetzt am Telefon oder bei persönlichen Gesprächen.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Ich habe eine kaufmännische Schule besucht mit einem starken IT-Hintergrund, habe dann vor circa 25 Jahren in der Erste Bank begonnen, in einer Filiale zu arbeiten, ganz klassisch Kassa, Safe, Informationszone. Weil ich Interesse an Veranlagungen hatte, hat man mir die Möglichkeit geboten, mich mit einer Spezialausbildung in diesem Bereich sehr frühzeitig zu spezialisieren. Ich habe in diesem Zeitraum sehr viel in der Theorie gelernt und über Jahre hindurch aus der Gesprächserfahrung mit vielen, vielen Gesprächen gelernt, mich auf mein Gegenüber einzustellen. Ich war in mehreren Filialen in der Erste Bank tätig, vorwiegend im achten Bezirk. Vor ungefähr zehn Jahren konnte ich eine Führungskräfteentwicklung starten, wobei ich nach erfolgreicher Absolvierung als Filialleiter in einer großen Wiener Filiale als Führungskraft tätig war. Vor circa fünf, sechs Jahren wechselte ich ins Private Banking. Ich habe dort eine Teamleitung übernommen, war verantwortlich für ein Team und hatte in etwa eine ähnliche Funktion inne wie heute. Ich war Führungskraft und gleichzeitig Kundenberater für unsere Kunden. Vor einem Monat wurde ich als Abteilungsleiter nominiert und bin seitdem für fünf Teams verantwortlich, die genau in diesem Bereich tätig sind.
Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?
Ich glaube nicht, denn das, was mich erfolgreich gemacht hat, war, dass ich das gesamte Bankgeschäft von Anfang an gelernt habe. Das heißt, ich kann mit unserem Kunden über ein Sparbuch oder über Finanzierungen sprechen, wenn sie den Bedarf danach haben. Ich kenne mich auch noch ein wenig bei Valuten und Devisen aus. Ich kann die gesamte Bankpalette in dem Gespräch mit dem Kunden gemeinsam besprechen. Eine frühzeitige Spezialisierung auf ein Gebiet würde unseren Kunden nicht das gesamte Spektrum der Bank repräsentieren.
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