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Nenad Milanovic
Security Analyst
bei Erste Bank
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Stadt
Wien
Alter
25 - 34
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Akademie / Kolleg
Jahre in der Organisation
1 - 5
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
"Im Team sind wir dafür zuständig, dass die Daten, die von den Kunden*innen generiert oder von der Bank produziert werden, sicher und vor externen Angriffen geschützt sind." erzählt Nenad Milanovic, Security Analyst im Cyber Defence Center bei s IT Solution. Er hat jeden Tag mit den neuesten Technologien zu tun. "Eine Einschränkung ist, dass ich nicht preisgeben kann, was ich tagtäglich mache. Das hängt damit zusammen, dass ich mit Informationen arbeite, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollten."

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Der erste Ratschlag wäre, genieße die Schulzeit, das Arbeitsleben holt dich früh genug ein. Der zweite Ratschlag wäre, setze dir ein Ziel, arbeite genau auf das hin und höre nicht auf, bevor das erreicht ist. Und der dritte wäre, sei immer ehrlich zu dir selbst und lasse dir von niemandem anderen sagen, was du kannst und was du nicht kannst.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Mein Name ist Nenad Milanovic. Ich bin Security Analyst im Cyber Defence Center der Firma SIT-Solutions.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Das Coolste an dem Job ist, dass man sich neue Technologien gleich anschauen kann, wenn sie verfügbar sind. Wenn eine neue Security-Firma ein neues Produkt herausbringt, haben wir die Möglichkeit, das gleich anzuschauen. Haben wir einen Use Case dafür, haben wir einen Anwendungsfall dafür, und wenn ja, dann implementieren wir diese Software, konfigurieren sie und haben unseren Schutzbedarf erhöht.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Eine Einschränkung meines Jobs ist auf jeden Fall, dass ich nicht viel preisgeben kann, was ich tagtäglich mache. Es hängt damit zusammen, dass ich mit Informationen arbeite, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollten. Ich kann in einem Satz erklären, was ich mache, aber nicht genauer, was jetzt der genaue Tagesablauf ist, welche Systeme wir betreuen. Eine weitere Einschränkung ist, dass ein Newsartikel über Nacht, der eine neue kritische Schwachstelle beschreibt, meinen Tages- oder Wochenplan durcheinanderbringen kann. Man muss sich dann genau auf diese eine Schwachstelle konzentrieren, um zu schauen, ob wir in unserem System davor gefeit sind oder ob wir zusätzliche Sachen aktivieren müssen, um uns vor diesen Angriffen zu schützen.

Worum geht es in Deinem Job?

Die IT-Solutions ist als IT-Partner der Erste Bank und der Sparkassen in Österreich für die Entwicklung, die Implementierung und auch die Wartung von Bank-IT-Anwendungen aller Art zuständig. Ich und mein Team im Speziellen im Cyber Defence Center sind dafür zuständig, dass die Daten, die von Kunden generiert oder von der Bank produziert werden, sicher sind und vor externen Angreifen geschützt sind. Meine Arbeit besteht darin, Anomalien im Netzwerk, auf Workstations, auf Rechnern, auf Servern, auf Netzwerkgeräten zu erkennen und schnell darauf zu reagieren, schnell zu schauen, wie man die Situation entschärfen kann und zu analysieren, was mit diesen Daten passiert ist. Prinzipiell ist es so, dass wir ein System haben, wo aus allen verschiedenen Geräten Daten und Informationen hereinfließen, Log-Informationen, wie man das nennt. Wir können dann mit einfachen Regeln darauf arbeiten und sehen, ob Anomalien da sind, und dann klar erkennen, welche Workstation betroffen ist, welcher Server betroffen ist, welche Art von Daten betroffen sind. Sind die manipuliert worden, sind die nach extern geflossen. Wir haben technische Systeme, die das erkennen können, und unser Wissen ist, wie wir darauf reagieren müssen und wie wir genau suchen können. Mein Tag beginnt meistens mit dem Öffnen von Outlook. Man schaut sich die E-Mails an, die am letzten Tag hereingekommen sind, die aktuell gerade hereingekommen sind. Dann beginnt es eigentlich schon mit der Analyse, was wirklich im Netzwerk passiert ist. Gibt es neue Alarme, gibt es neue Anomalien, die es gilt zu bearbeiten? Gibt es eventuell News im Internet, dass eine neue Schwachstelle gefunden wurde auf unseren Systemen oder generell auf Windows-Systemen? Dann müssen ich und mein Team natürlich schauen, ob das unser Netzwerk genauso betrifft oder ob wir Anzeichen dafür erkennen, dass das bei uns genauso passiert ist. Man kann sich vorstellen, dass die Finanzindustrie noch einmal einen Sicherheitslevel mehr benötigt als alle anderen Industrien. Energieversorger kommen jetzt schon langsam auf das Level, wo sie genauso dieselben Schutzbedarf haben wie die Finanzindustrie. Jeder weiß, mit seinem Geld darf nichts passieren. Wir haben Kunden, denen wir garantieren, dass das Geld in Ordnung ist, dass das Geld und alle Daten geschützt sind. Das heißt, die Finanzindustrie ist einer der führenden Sektoren, wo Schutzbedarf benötigt wird, und ich denke, wir sind auf einem guten Level, wo wir das garantieren können.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin in Wien geboren und bin nach der Volksschule, nach der Unterstufe des Gymnasiums auf eine HTL gewechselt, weil mich schon immer das Technische interessiert hat. Nach der HTL habe ich maturiert, war beim Bundesheer und habe dann an sich gleich als IT-Administrator gearbeitet. Ich bin aber schnell darauf gekommen, dass ich gerne studieren möchte, habe dann nebenbei auch angefangen zu studieren. Nach dem Abschluss der FH, des Bachelor- und des Masterstudiums bin ich zu IT-Solutions gewechselt.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ja, es geht auch ohne diesen Werdegang, weil man sich relativ viel von dem Wissen selbst beibringen kann durch das Internet, durch Recherche, durch Selbststudium. Nein, weil es ein paar Eigenschaften gibt, die man nur in diesen Ausbildungen lernt und die notwendig sind in so einem Job, wie zum Beispiel Teamwork, Arbeiten auf eine Deadline hin, schnell reagieren, wie in einem Team zusammenarbeiten. So etwas kann man nur auf einer FH oder Uni lernen. Das schweißt schon zusammen, und da merkt man, welche Skills man außer den technischen noch braucht, um in so einem Job gut zu sein.

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