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Johannes Thomann
Brandamtsrat der Berufsfeuerwehr
bei Landeshauptstadt München
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Stadt
München
“Bei einem entsprechenden Alarm ausrücken, innerhalb 90 Sekunden”, ist für Johannes Thomann, Brandamtsrat der Berufsfeuerwehr ganz normaler Alltag, der auch 24 Stunden Einsatzdienst umfasst. Als Zugführer koordiniert er das Team und legt auch unter Stress den Zeitplan fest. Eigenschaften, die man mitbringen sollte? “Was unabdingbar ist, ist die Schwindelfreiheit.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

3 Ratschläge an dein 14-jähriges Ich ... Verfolg deine Ziele, bleib dir selber treu und glaub an dich. Das hat mir viel geholfen und so bin ich auch dahin gekommen, wo ich heute bin.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Was steht auf deiner Visitenkarte? Johannes Thomann, Brandamtsrat und Sachgebietsleiter.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Was ist das coolste an deinem Job? Mit Blaulicht durch den Berufsverkehr. Wenn man einfach sieht, die Leute machen Platz. Die verstehen, dass wir dorthin müssen, wo wir hinfahren, dass das einfach akzeptiert wird und die Leute wirklich den Respekt haben, den Platz machen, uns die freie Fahrt gewähren, das ist schon ein tolles Gefühl, wenn man weiß, die Arbeit wird auch irgendwo wertgeschätzt. Das ist ja auch irgendwo eine Spiegelung dessen, und man kommt schnell dorthin wo man ganz schnell hin muss.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich? Klar, im Einsatzdienst bin ich erstmal 24 Stunden weg von zu Hause. Das ist natürlich was die Familie angeht eine Einschränkung, der Dienstplan geht strikt durch. Ob Feiertag, Samstag, Sonntag, Weihnachten, Neujahr – Dienst ist Dienst. Es kann natürlich bei jedem Einsatz zu einem belastenden Erlebnis kommen, das kann eine Einschränkung sein, dass man sowas einfach auch mitverarbeiten können muss.

Worum geht es in Deinem Job?

Worum geht's in deinem Job? Wir sind hier in der Hauptfeuerwache in München, Berufsfeuerwehr in der Branddirektion München, angesiedelt im Kreisverwaltungsreferat. Wenn ich Einsatzdienst habe, bin ich einer der ganz normalen täglich gut 300 Kollegen, die im Dienst sind, bei einem entsprechenden Alarm ausrücken, innerhalb von 90 Sekunden, das ist die Zeitvorgabe. Und dann uns überraschen lassen, was draußen passiert. Wenn ich Einsatzdienst habe, dann habe ich wirklich Einsatzdienst, dann bin ich von morgens 7:30 bis am nächsten Morgen 7:30 – sprich 24 Stunden hier in Bereitschaft. Wenn grad kein Alarm ist, kann ich im Büro was arbeiten, wenn Alarm ist bleibt alles stehen und liegen, der Telefonhörer wird aufgelegt und man rückt aus, kommt dann je nachdem nach einer halben Stunde und sechs Stunden wieder rein, je nachdem, was für ein Einsatz es eben war. Die Aufgabe des Zugführers ist primär nicht vorne beim Auto quasi mit Spreizer und Schere das Dach runterzuschneiden, sondern wirklich den Überblick zu behalten über die zwei Gruppen, wie es in unserer Sprache heißt. Sprich die knapp 20 Mann zu koordinieren, Schwerpunkte zu setzen auch einen zeitlichen Ablauf festzulegen. Was wird wann durch wen gemacht, sprich ich geh zu meinem Gruppenführer, das ist die Ebene unter dem Zugführer, sag ihm du kümmerst dich darum, dass die Person befreit wird. Dem anderen Gruppenführer sag ich, du kümmerst dich, dass die Einsatzstelle abgesichert wird. Verkehrsabsicherung, Ausleuchten, Brandschutz sicherstellen, das macht ungefähr ein Viertel meiner Stelle aus. Das restliche Viertel bin ich normaler Bürotiger, also ich habe ein Sachgebiet, leite das eigenständig, wo es darum geht, die Münchner Theater zu betreuen. Vom Grundsatz geht es da darum im Vorfeld abzuklären, was ist möglich, was kann man machen. Grad wenn es darum geht, Pyrotechnik einzusetzen, sprich Feuerwerkskörper oder offenes Feuer, nehmen wir im Vorfeld Stellung, stimmen uns mit den Theatern, den Veranstaltern ab und gucken, dass der Veranstalter auf der sicheren Seite ist, aber vor allem, dass der Besucher, die Veranstaltung besuchen kann und sicher sein kann, dass er heilen Körpers und sonst glücklich daraus gehen kann.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Wie schaut dein Werdegang aus? Hab ganz normal die Grundschule besucht, bin dann auf das Gymnasium gewechselt, habe dann das Abitur gemacht. Nach dem Abitur Zivildienst geleistet, den gab es damals noch, und bin da im Bereich Rettungsdienst eingesetzt gewesen. Hab die Rettungssanitäterausbildung gemacht und die gut zwölf Monate entsprechend ganz normal Rettungsdienst gefahren, hab da den Bereich schon mal kennengelernt und sehr lieben gelernt, habe mich danach allerdings für ein Studium der Theater- und Veranstaltungstechnik entschieden, weil mich das auch sehr interessiert hat. Habe das dann auch erfolgreich an der Fachhochschule in Berlin abgeschlossen, bin dann hier in München an ein Theater gegangen, Werstättenleiter, Konstruktion, habe also die künstlerischen Ideen der Bühnenbilder in die Realität umgesetzt: Mit technischen Zeichnungen, Material kaufen und auswählen, Statik berechnen, also so klassische Ingenieurtätigkeiten. Hab dann aber so festgestellt, dass das Arbeitsumfeld und die Arbeitsbedingungen mit Theaterferien, das liegt mir, mit einer Partnerin, die nicht am Theater ist, nicht so, weil es in der Freizeitgestaltung doch sehr einschränkt. Hab mich dann daran erinnert, dass schon während dem Studium Kollegen gemeint haben, geh doch zur Feuerwehr: Bist Ingenieur, kannst zur Feuerwehr gehen. Ich hab mich dessen besinnt, habe mich hier in München bei der Berufsfeuerwehr beworben, bin genommen worden, das war 2005, also vor acht Jahren. Daraufhin folgte dann die Zusage zum Glück, sie haben mich genommen. Zwei Jahre Ausbildung, wo man vom Grundkurs bis zur entsprechenden Abschlussprüfung alles durchläuft, bis zum Verbandsführer und bis jetzt eben seit sechseinhalb Jahren fertig ausgebildeter Feuerwehrmann und genieße es jeden Tag, den Job ausführen zu dürfen.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ginge es auch ohne deinen Werdegang? Als Quereinsteiger in diese Qualifikationsebene ist der Sporttest ein Teil des Aufnahmeverfahrens, wo einfach eine Grundfitness festgestellt werden muss. Was unabdingbar ist, ist die Schwindelfreiheit, weil ohne das geht es nicht. Das wird auch beim Einstellungstest abgeprüft. Wer das nicht schafft kann noch so gut sein, kann Einserzeugnis haben, hat aber keine Chance. Man braucht auf jeden Fall, um in diese Ebene einsteigen zu können, ein technisches Studium an einer Hochschule. Ob das jetzt Theater- und Veranstaltungstechnik ist oder Maschinenbau, oder Bauingenieurswesen ist dann wieder gleichgültig. Es muss entsprechend technisch sein. An Eigenschaften ist es unabdingbar, dass man einfach so ein bisschen von diesem Virus "Feuerwehr" befallen ist. Und ich sage immer, wir haben alle hier so den gleichen Schlag. Weil wirklich 24 Stunden Dienst zu tun, innerhalb von kürzester Zeit auszurücken zu jemandem, der sich vielleicht selbstverschuldet in eine missliche Lage gebracht hat und dem dann zu helfen, ungeachtet dessen, wer daran Schuld ist, das ist das, was uns die Freude bringt.

Berufsfeuerwehrmann*frau

Wie werde ich

Berufsfeuerwehrmann*frau

Du möchtest nicht nur ein Held sein, der Gutes tut und Menschen rettet, sondern bist auch bereit, hart dafür zu arbeiten und dein eigenes Leben zu riskieren? Dann ist eine Ausbildung bei der Feuerwehr vielleicht das Richtige für dich. Feuerwehrleute arbeiten in Schichtarbeit oder in Bereitschaftsdienst, sodass sie im Falle einer Gefahrensituation jederzeit einsatzbereit sind. Vor Ort bist du mit deinem Team dafür zuständig, den Unfallort zu sichern und die Gefahrenquelle zu beseitigen oder zu bekämpfen. Dabei handelt es sich meist um Brände, aber auch um gefährliche oder leicht entzündliche Chemikalien, die von der Feuerwehr entfernt werden. Außerdem löscht du nicht nur Feuer, sondern leistest vor allem Erste Hilfe für die betroffenen und verletzten Menschen. Als Feuerwehrmann bist du nämlich gleichzeitig Rettungssanitäter, sodass du die Erstversorgung am Unfallort übernehmen kannst, bis der Notarzt eintrifft. Zudem leistet die Feuerwehr Hilfe bei Katastrophen oder rettet Menschen und Tiere aus lebensbedrohenden Situationen, die nicht unbedingt immer mit Feuer oder Bränden in Verbindung stehen.

Je nachdem, was gerade passiert, setzt sich dein Dienst aus Einsätzen, Innendienst bzw. Bereitschaftsdienst oder auch Übungen zusammen. Dein Dienstplan gliedert sich in 24-Stunden-Dienste, sodass dir die Feuerwache ein eigenes Bett zur Verfügung stellt. Sobald ein Notruf eingeht, springst du aus deinem Bett direkt in den Löschwagen.

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