Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!
Dem kleinen Georg mit 14 würde ich auf jeden Fall sagen, sei neugierig, lass andere Meinungen zu, sei nicht zu verbissen und mach das, was dir Freude macht, mach das aber sehr ernsthaft. Nur den Spaß zu sehen finde ich, auch wenn es jetzt nach Spaßbremse klingt, eindeutig zu wenig. Etwas zu machen, nur weil es vernünftig ist, ist ganz sicher falsch.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Also auf meiner Visitenkarte steht Georg Spatt, so heiße ich, und es steht Ö3-Senderchef drauf.
Was ist das coolste an Deinem Job?
Das Coolste an meinem Job als Ö3-Chef ist sicherlich das Zusammenarbeiten mit einem sehr, sehr kreativen, sehr fordernden, ehrgeizigen Team und die Herausforderung, jeden Tag sich neu zu erfinden. Das ist manchmal auch wirklich sehr, sehr anstrengend und mühsam, aber wirklich nie fad und ist sicherlich das Coolste.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Was mir schwer fällt ist oft, Nein sagen zu müssen, aber das ist wahrscheinlich auch in jedem Job, in jedem Job mit Personalverantwortung und Budgetverantwortung und was noch dazu kommt aufgrund der großen Massenwirksamkeit von Ö3, aufgrund der großen Bedeutung, die wir uns Gottseidank über die Jahre erarbeiten konnten, gehen manche Dinge nicht so rasch und so einfach, wie sich das manche meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer so recht wünschen würden und auch von mir verlangen und dort Nein sagen zu müssen ist eine der Dinge, die da am meisten schmerzen, aber ob das eine Einschränkung ist, könnte ich jetzt nicht einmal sagen.
Worum geht es in Deinem Job?
Also Ö3 ist ein in Österreich sehr bekannter Radiosender, uns gibt es seit 1967, wir sind gemessen in Radiotests, so misst man in Österreich die Radiosender, der größte und damit auch erfolgreichste Radiosender in dem Land. Wir definieren uns stark über die Rock- und Popmusik und über die Nachrichten und über die Serviceleistung. Ich bin für das Programm verantwortlich, hab da sehr, sehr viel mit Redakteurinnen, mit Reporterinnen, Gestalterinnen, Moderatorinnen zu tun, aber auch für Sachen, wie Budget, sehr viele rechtliche Sachen, dann das Management des Senders, dann für Werbung und so weiter. Also mein Tagesablauf ist natürlich sehr geprägt von unserem Programm. Ich beginne mit dem Aufstehen damit, mein Programm zu hören, Ö3 zu hören, der Ö3-Wecker. Das hat auch den Grund, da beim Radio die Früh, das ist die Primetime, also was man aus dem Fernsehen kennt, da ist es am Abend, ist bei uns die Früh im Radio, das ist absolute Primetime in der Früh ist der Ö3-Wecker, ist die wichtigste Sendung für uns mit dem meisten Publikum, das sind knapp zwei Millionen Menschen hören uns da jeden Tag zu und da ist es für mich als Programmchef von Ö3 auch wichtig natürlich das Programm auch zu kennen. Ich komme dann ins Büro, meine ersten Sitzungen sind dann Programmsitzungen, also ich kümmere mich gleich einmal die ersten ein, zwei Stunden um die Programmfragen, ich treffe die Ö3-Wecker-Mannschaft zur Nachbesprechung der Sendung plus zur Planung der nächsten Sendung. Dann kommen über die Woche verteilt sogenannte Jour-Fixe über alle Abteilungen. Das sind die Wortredaktion, die Musikredaktion, die Marketingabteilung, die Technik, die Internetredaktion. Ich habe dann etliche Termine aus dem kaufmännischen Bereich mit Kunden, mit unseren Werbekunden, Ö3 setzt im Jahr rund 80 Millionen Euro an Werbegeldern um, das heißt da gibt es auch viel Bedarf, mit Kunden zu sprechen beziehungsweise Kampagnen zu entwickeln, Strategien zu entwickeln, auch die eigene Werbelinie zu pflegen und natürlich viel mit Mitarbeitern sprechen. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben und eine der schönsten Aufgaben. Der Programmchef von Ö3 ist wahrscheinlich am ehesten zu messen mit einem Theaterdirektor, mit einem Regisseur bei einem Hollywoodfilm. Hier geht es viel darum, eine Geschichte zu erzählen, jeden Tag eine neue Geschichte zu erzählen, eine Geschichte, die sich heute in dem Land so abspielt aus der Sicht von Ö3 von der harten Information bis hin zur hoffentlich lustigen Comedy.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Also ich komme aus einer Zeit, da gab es wenig professionelle Ausbildung in Medienberufe, Publizistikstudium und sonst eigentlich nix, da blieb die Praxis über und die Begeisterung und ich war aus irgendeinem Grund irrsinnig begeistert für das Radio machen, weil beim Radio machen hat man einfach Möglichkeiten mit relativ wenig technischen Aufwand und auch mit wenig handwerklichem Können sich selbst darzustellen und das, was einem wichtig ist, zu sagen, ähnlich, wie es jetzt auf Facebook geht. Da kann ich mit Fotos, mit Postings sehr, sehr schnell mich profilieren und sagen, das will ich heute meiner Community mitteilen. Ich bin dann zu Ö3 marschiert nach der Matura und habe gesagt, ich bin da und ich möchte was machen und die wollten mich einfach nicht und damit war dieser Beruf ausgeträumt und ich war sauer und habe mir gedacht, das kann ja wohl nicht sein und bin dann zu den damals gerade in der Entstehung befindlichen privaten Sendern gegangen, die aus Ungarn, aus der Tschechoslowakei begonnen haben, nach Österreich einzustrahlen, weil in Österreich selber gab es noch kein Privatradio und habe gesagt, wenn ich nicht bei Ö3 arbeiten kann, dann muss ich Ö3 zerstören von außen und das war dann eigentlich so mein Beginn beim Radio und über diesen Umweg bin ich dann zu Ö3 gekommen und hatte dann auch natürlich das Glück, dass gleichzeitig mit dieser Zäsur im Mediengesetz auch so politisch wichtige Themen waren, wie der Fall der Berliner Mauer, der Zusammenbruch des europäischen politischen Systems im Ostblock und im Westen und ich durfte als junger Nachrichtenjournalist Augenzeuge dieser spannenden Entwicklung sein und was mich natürlich von Anfang an bestätigt hat in meiner Berufswahl und bis heute denke ich mir, ich hatte viel Glück und mache das sehr, sehr gern.
Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?
Ja also ich glaube Ö3-Chef kann man mit ganz verschiedenen Lebensläufen werden und das kann ganz anders als bei mir sein. Also ich kann mir gut vorstellen, dass der nächste Programmchef einer ist, der wesentlich mehr nach außen wirkt, der zum Beispiel einer ist, der selber als Moderator im Studio gearbeitet hat. Es kann aber auch sein, dass ein extrem kaufmännisch ambitionierter Manager Ö3-Chef wird. Was wahrscheinlich für alle notwendig sein wird, ist Neugierde und Begeisterung und die Lust, so ein Theater, so ein lebendiges Ding zu inszenieren. Das halte ich für wen auch immer für ganz, ganz wichtig, aber der Lebenslauf, die Ausbildung, die kann glaube ich ganz, ganz verschieden sein.
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“Ich würd' mir selber raten, nicht immer den Weg im Leben zu gehen, der am einfachsten scheint, sondern einen zu wählen, wo doch ein paar Steine sind, weil ich glaub', dass der einen schlussendlich weiterbringt”, würde Inka Pieh ihrem 14-jährigen Ich raten. Das Coolste an ihrem Job als Journalistin in der Nachrichtenredaktion von Hitradio Ö3? “Die Herausforderung, dass sich die Erde jeden Tag weiterdreht und jeden Tag neue Nachrichten da sind.”
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“Am nächsten Tag das Lob über sich ergehen lassen wie ein wunderbar rieselnder Wasserfall”, ist für Moderator des Ö3 Weckers, Thomas Wunderlich, das Beste an seinem Job. Ob es auch Nachteile gibt? “Weckerläuten um 03:20 ist ein bisschen eine Einschränkung in der Schlafruhephase.”
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“Eine Einschränkung in dem Job ist natürlich, dass Feedback nicht immer positiv ist.” Dafür freut sich Wolfgang Pfleger, Eventmarketingleiter bei Hitradio Ö3, umso mehr, wenn ein Event ebenso viel Begeisterung beim Publikum wie beim Veranstalterteam hervorruft. Wie er zu seinem Job kam? “Ich hab’ als Studentenjob nebenbei als Promoter bei Ö3 begonnen, das heißt Luftballons aufblasen, Luftballons verteilen, Zettel verteilen.”
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“Geh’ nächstes Jahr nicht Ski fahren, weil du brichst dir das Steißbein”, rät Eva Hetteger, Redakteurin bei Hitradio Ö3, ihrem 14-jährigen Ich. Wie ihre Arbeit genau ausschaut? “Wenn man einen Beitrag macht, geht’s darum, dass man Interviewpartner sucht, recherchiert, zu den Interviewpartnern hinfährt, die Interviews macht, schneidet, die Beiträge textet und einspielt.”
Robert Kratky
"Da gibt es diesen Moment, da weißt du, es ist ein Millionenpublikum dran. Du spürst es irgendwie. Und die Sonne geht auf und scheint durch das Fenster. Das ist durch nichts aufzuwiegen,“ gibt Robert Kratky, Moderator bei Hitradio Ö3, einen Einblick in seinen Job. Seine Funktion im Ö3 Wecker Team ist es, die vorbereiteten Inhalte mit seiner persönlichen Note zu präsentieren und durch die Sendung zu führen. Sein Ziel? "Mir etwas zu überlegen, um die Menschen besser informiert und besser gelaunt in den Tag zu bringen.“
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“Geht scho, gemma, Voigas!”, sind die drei Ratschläge von Gudrun Neunteufel kurz zusammengefasst. Die Leiterin des Marketings bei Hitradio Ö3 schätzt sowohl das Medium Radio als auch die Markenpflege sowie die Kommunikation mit Partnern. Worauf man Acht geben sollte? “Du musst es wirklich lieben, weil du lebst es dann. Und nicht nur, wenn du reingehst. Es verlässt dich nicht.”
Benny Hörtnagl
“Es sind eigentlich mehrere Gründe, aber es führt mich immer wieder zurück zu meiner Leidenschaft für Musik”, verhandelt Benny Hörtnagl das Coolste an seinem Job bei Hitradio Ö3. Die unregelmäßigen Arbeitszeiten sieht der Moderator als Vorteil. Wie er zu seinem Beruf kam? “Damals ein Voluntariat gemacht, Moderator ausgefallen, Chef sagt: Na, irgendwer muss moderieren. Mach’!”
Michael Pauser
“Die Moderatoren sind die Aushängeschilder, der erste Kontakt, den man zu diesem Radiosender hat.” Michael Pausers Aufgabe ist es, diese auszubilden, zu coachen und nebenbei stets neue Ideen für das Programm abzuliefern. Die Fragen sind hier zum Beispiel: “Wie klingt ein Sommer im Radio? Wie klingt ein Gewinnspiel? Was muss man sagen? Wie singt man das? Wie spricht man das?”
Philipp Hansa
Drei Ratschläge an dein 14-jähriges Ich? “Die mag ich überhaupt nicht, die Frage. Ich kann das nicht mehr ändern, ich kann nur das ändern, was in der Zukunft passieren wird.” Philipp Hansa ist Programmgestalter bei Hitradio Ö3 und bleibt für die Umsetzung cooler Ideen auch gerne mal länger im Büro. “Ich habe 2 Monate hier als Praktikant verbracht und dabei so viel Blödsinn geredet, dass die Damen und Herren gemeint haben: Der passt genau hier her.”