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Roland Wälzlein
IT-Architekt Softwareentwicklung
bei Bundesagentur für Arbeit
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Stadt
Nürnberg
“Plane nicht deine Karriere mit 14, und auch nicht mit 16, und auch nicht mit 18. Lass das Leben auf dich zukommen”, wäre einer der Ratschläge, die Roland Wälzlein seinem 14-jährigen Ich zuteil werden ließe. “Nach wie vor ist das Coolste an meiner Arbeit die Technik!”, verrät uns der IT-Architekt über seine Begeisterung, die er bei der Bundesagentur für Arbeit einbringen kann.

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Sehr abstrakt erst mal gesagt. Vertraue auf das Leben. Habe keine Angst. Sei neugierig. Plane nicht zu viel. Plane nicht deine Karriere mit 14. Und auch nicht mit 16. Und auch nicht mit 18. Lasse das Leben auf dich zukommen.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Roland Wälzlein. IT-Architekt im IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Immer noch ist das Coolste an meiner Arbeit die Technik. Ich bin nach wie vor technikbegeistert. Mir gefällt es, Sachen auszuprobieren im Softwarebereich. Es fördert einen gewissen Spieltrieb in mir. Ohne, dass es der Professionalität zu Schaden kommt. Aber ein gewisser Spieltrieb ist in unserem Job essenziell. Es gehört dazu. Man ist neugierig. Jeder Entwickler ist neugierig auf neuere Sachen. Auf neue Dinge. So geht es mir auch.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Einschränkungen weniger. Es ist so, ab und zu wird es hektisch. Kann es hektisch werden. Wie in jedem Job kann es hektisch werden. In der Softwareentwicklung wird es hektisch, wenn wir mit neuen Programmen auf den Markt gehen. Wenn neue Software live geschaltet wird. In meinem Fall die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit. Als die live geschaltet wurde zum ersten Mal, war es sehr aufregend. Es haben sich sehr viele Leute gleich darauf angemeldet. Dann gab es kleinere Probleme mit unserer Software. Da mussten wir gleich sehr schnell nachbessern. Und das sind Zeiten, wo es, wo es schlaflose Nächte gibt. Die gibt es aber nicht immer und nicht jeden Tag. Damit kann man leben. Das ist auch planbar.

Worum geht es in Deinem Job?

Was ist die Bundesagentur für Arbeit für mich ganz konkret? Hier im IT-Systemhaus wäre es: Ich helfe mit meiner Software Menschen in Arbeit. Ich bin in der Softwareentwicklung tätig. Konkret im virtuellen Arbeitsmarkt. Der virtuelle Arbeitsmarkt ist ein großes Verfahren der Bundesagentur. Ein großes System. Ein Softwaresystem mit einer Ausprägung, die man kennt. Das ist die Jobbörse. Das ist ein Kanal. Der externe Kanal. Der interne Kanal ist die Vermittlungssoftware für die Mitarbeiter. Für 100.000 Mitarbeiter in ganz Deutschland. Das Ganze bauen wir. In Nürnberg wird es gebaut. Ich bin zuständig für die Architektur. Was macht die Architektur? Die Architektur betrachtet das Gesamtsystem. Und zerlegt das Gesamtsystem, den virtuellen Arbeitsmarkt, in einzelne Architekturkomponenten. Und beschreibt deren Zusammenspiel. Das klingt sehr abstrakt. Ist es auch. Es ist teilweise abstrakte Tätigkeit. Nichtsdestotrotz verliert ein Architekt nicht die Basis. Wir entwickeln zum Teil selber mit. Ich arbeite in einem Team. Ich leite ein Team. Wir sind insgesamt 13 Architekten. Wir arbeiten nach einem Arbeitsmodell. Das nennt sich Scrum in der Softwareentwicklung. Scrum ist ein Vorgehensmodell, das sehr viel Wert auf die Zusammenarbeit eines Team legt. In unserem Architekturteam gibt es drei Scrum-Teams. Diese drei Scrum-Teams werden von mir und Kollegen mit Aufgaben befüllt. Wie sie die Aufgaben erledigen, ist in der Verantwortung dieses Architekturteams. Ich gehe in der Früh rein. Bespreche mich mit meinen Architekturkollegen. Bespreche mich, welche Tätigkeiten, welche Storys umgesetzt werden. So nennt sich ein Aufgabenpaket für die Teams. Welche Storys werden in den nächsten drei Wochen von welchen Teams umgesetzt? Da gibt es Diskussionen, welche Storys priorisiert bearbeitet werden müssen. Welche Storys weniger wichtig sind. Welche Storys wichtig sind. Das ist ein Teil der Aufgabe. Anderer Teile der Aufgabe als Architekt ist, die Architektur zum einen nach innen zu verteidigen, als auch nach außen zu verteidigen. Was heißt das? Ich muss das, was ich baue, oder die Entscheidungen, die ich treffe, nach außen verkaufen können.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich hab ein Studium an der Fachhochschule des Bundes absolviert. Bin Diplom-Verwaltungswirt. Bin Quereinsteiger in der IT-Branche. Habe nach dem Studium ein Traineeprogramm im Zentralamt der Bundesagentur gemacht. Damals hieß das IT-Systemhaus Zentralamt. War dort in den Bereichen Betreuung dezentraler Rechenzentren tätig. Dann bin ich in die Unix-Systemprogrammierung gekommen. Dann habe ich Bereiche der Anwendungssoftware angeschaut. Dann war ich in verschiedensten Projekten tätig als Softwareentwickler. Vor zehn Jahren habe ich den virtuellen Arbeitsmarkt mit aufgebaut. Der virtuelle Arbeitsmarkt ist ein Kernverfahren der Bundesagentur für Arbeit. Seit vier Jahren leite ich das Architekturteam.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ich würde sagen, ohne mich ging es nicht. Grundsätzlich ist es gut, wenn man eine technische Ausbildung hat. Bei mir war es so. Ich habe eher Verwaltungstätigkeit. Es geht auch mit Studiengängen, die weniger eine Technik-Ausprägung haben. Von Vorteil ist es, ein Informatikstudium zu haben. Aber es geht auch ohne. Wir haben Physiker hier. Wir haben Biologen. Wir haben alles bei uns im IT-Systemhaus. Wichtig von der mentalen Einstellung ist, dass man eine Affinität zu logischem und strukturierten Denken hat. Dass man Spaß am Programmieren, am Entwickeln hat. Ich habe sehr viele Programmiersprachen privat gelernt. Und privat damit herumgebastelt. Es war fast ein Hobby. Etwas Leidenschaft ist von Vorteil. Ein wichtiger Aspekt beim IT-Architekten ist: Langjährige Erfahrung sollte man haben im Bereich der Softwareentwicklung. Man fängt an als Entwickler. Über die Jahre, über das Kennenlernen verschiedener Projekte, verschiedener Technologien, kann man in den Bereich der Architektur wechseln.

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