Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?
Als allererstes würde ich meinem 14-jährigen Ich sagen: "Genieße die Schulzeit, probiere dich aus und vor allem finde deine Stärken heraus." Das ist ganz wichtig. Nicht nur für den späteren Beruf oder für das Berufsleben, sondern auch fürs ganze Leben und auch fürs Private, zu wissen, was kann ich gut und wo liegen meine Stärken? Darauf sollte man sich im Leben konzentrieren. Höre auf Familie, auf Freunde, auf Bekannte. Die kennen dich gut, die können dir gute Hinweise geben. Im Endeffekt höre vor allem auf dich selbst und bleib dir selbst treu. Probiere das, was du machen willst, und mache dabei deine Fehler. Aus Fehlern kann man nur lernen. Das sind die wichtigsten Erfahrungen, die man im Leben machen kann. Probiere Dinge aus, die im ersten Moment abwegig erscheinen. Jeder hat vielleicht einen Plan vom Leben oder glaubt, dass er einen Plan vom Leben hat und klammert Dinge aus, wo er von vornherein sagt: "Ach, das ist nichts für mich." Solange man jung ist, solange man 14, 15, 16 ist, kann man Praktika machen. Man kann in Betriebe hineinschnuppern. Mein Tipp ist, versuche auch mal oder probiere dich in Dingen aus, die abwegig erscheinen und mache die Erfahrung, ob das wirklich nichts für dich ist. Manchmal wird man davon überrascht, wie interessant und wie abwechslungsreich andere Bereiche sein können.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Mein Name ist Steffen Krueger. Ich arbeite für die Agentur für Arbeit und bin dort der Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt.
Was ist das Coolste an Deinem Job?
Das Coolste an meinem Job ist die Vielseitigkeit, dass ich sowohl mit Arbeitgebern als auch mit Menschen zu tun habe, die eigentlich in einer Situation zu mir kommen, wo sie nicht richtig wissen, wie es weitergeht, was ihre Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt sind, ihre beruflichen Chancen sind und ich denen ein Stück weit Orientierung und Ideen geben kann. Wenn die Leute zufrieden aus einer Beratung rausgehen und sagen: "Das hat mich ein Stück weitergebracht", dann gibt mir das ein ganz gutes Gefühl. Das ist an sich das Coolste. Ich bin auch relativ frei in der Gestaltung meines Arbeitstages. Ich habe die Möglichkeit, mit den Arbeitgeber betreuenden Kollegen einen Betriebsbesuch zu machen. Ich kann zu einer Besprechung bei einem Netzwerk gehen und habe genauso die Möglichkeit, Beratungstermine anzubieten. Es ist sehr, sehr vielseitig. Das ist an sich das Coolste.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Die Agenturen für Arbeit sind sehr moderne Dienstleister mittlerweile geworden. Das ist sehr schön. Man darf aber nicht vergessen, dass wir trotz allem eine Behörde sind. Behörden sind letztendlich in ihrem Handeln an Recht und Gesetz gebunden. Was wir tun, folgt einem gesetzlichen Rahmen. Das nimmt einem ein Stück weit die Möglichkeit, alles, was man tun möchte und alles, was vielleicht auch für den Menschen, der zu uns kommt, der Rat suchend ist, sinnvoll wäre, zu finanzieren, zu machen. Es gibt einen rechtlichen Rahmen, der schränkt einen ein Stück weit ein. Das muss man wissen.
Worum geht es in Deinem Job?
Global betrachtet bringt die Agentur für Arbeit Menschen und Arbeit zusammen. Leute, die nach einer Beschäftigung suchen, suchen müssen, und Arbeitgeber, die freie Stellen haben, versuchen wir, so gut es geht, so passend wie möglich zusammenzubringen. Mein Auftrag oder meine Aufgabe dabei ist es, die Agentur für Arbeit nach außen zu repräsentieren. Das heißt, ich bin in Netzwerken aktiv, mit Kooperationspartnern wie Stadt, Landkreis, mit den Kammern, sitze in gemeinsamen Runden, wir unterhalten uns. Nach innen ist es so, dass ich die Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt bewege. Das sind meine Handlungsfelder bei der Agentur für Arbeit. Man muss sich das praktisch so vorstellen, dass zu mir Berufsrückkehrende in erster Linie in die Beratung kommen. Die sind zum Beispiel in der Elternzeit gewesen, ein Kind bekommen haben, ein, zwei oder mehrere Jahre betreut haben. Vielleicht einen Pflegefall in der Familie hatten, in der Pflegezeit gewesen sind und nun den Anschluss auf dem Arbeitsmarkt suchen. Die suchen wieder eine Beschäftigung. Mein Auftrag oder meine Aufgabe dabei ist es, gemeinsam mit den Leuten herauszufinden, was kann ich jetzt tun? Kann ich in den Beruf, den ich mal erlernt habe, in dem ich schon gearbeitet habe, wieder zurückkehren? Muss ich vielleicht ganz neue berufliche Perspektiven suchen und finden? Beispielsweise kommen zu mir junge Muttis, die nach der Elternzeit wieder Anschluss im Beruf suchen. Ganz konkret war vor einiger Zeit bei mir eine junge Krankenschwester. Die hat im Krankenhaus einen Pflegeberuf erlernt und stellt jetzt für sich fest, Mensch, jetzt wo ich wieder Anschluss im Beruf finden möchte, ist es schwierig, die Kinderbetreuung mit Schichtarbeit, mit Nachtschichten, mit Wochenendarbeit zu kombinieren. Jetzt ist unsere Aufgabe, gemeinsam herauszufinden, gibt es vielleicht eine Branche, gibt es Arbeitgeber, wo das trotzdem möglich ist? Kann ich vielleicht in der ambulanten Pflege arbeiten? Das ist so eine Sache. Muss ich mich vielleicht beruflich ganz neu aufstellen, ganz neu orientieren? Muss ich noch mal die Schulbank drücken, einen neuen Beruf erlernen und in eine ganz andere Richtung denken? Und sowas gemeinsam zu erarbeiten, neue Ideen zu entwickeln, das ist im Grunde meine Aufgabe.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Mein Werdegang, ich bin im Nordosten Brandenburgs geboren und aufgewachsen, bin dort zur Schule gegangen. Habe dort das Abitur gemacht. 1999 bin ich bei der Agentur für Arbeit eingestiegen, habe dort zunächst ein dreijähriges duales Studium absolviert. Bin dort seit 2002 in verschiedensten Tätigkeiten unterwegs. Zunächst war ich in der Arbeitsvermittlung, später im Bereich Rehabilitation, Schwerbehinderung, in der Sachbearbeitung. Ich konnte dadurch wirklich die verschiedensten Bereiche und die verschiedensten Aufgaben in einer Agentur kennenlernen. Das ist im Grunde die Basis und eine ganz gute Grundlage, da ich im Moment als Beauftragter für Chancengleichheit tätig bin, auch wirken zu können.
Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?
Für meine derzeitige Position ist es nicht wichtig, meinen Werdegang durchlebt zu haben. Es ist nicht entscheidend, die Stationen, die ich durchlaufen habe, vorher zu durchlaufen. Man kann auch extern eingestellt worden sein. Das gibt es bei der Agentur für Arbeit auch. Aber es ist definitiv von Vorteil, wenn man vorher verschiedene Bereiche kennengelernt hat. Die Agentur für Arbeit bietet die Möglichkeit, als Auszubildender eine Ausbildung zu machen. Man kann ein Studium absolvieren. Man sollte in jedem Fall in verschiedenen Bereichen vorher tätig gewesen sein. Viel wichtiger ist es, kommunikativ zu sein, weil man tagtäglich sich in Beratungssituationen befindet. Man muss mit Menschen reden können. Man muss sich in die ganz individuelle Situation und in die verschiedenen Situationen von Menschen hineinversetzen können. Deswegen ist Einfühlungsvermögen eine sehr wichtige Eigenschaft. Da jede Situation ganz unterschiedlich ist, braucht man auch ein Stück weit Kreativität, um gemeinsam mit den Ratsuchenden Lösungen finden zu können.
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