Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?
Nutzt alle Möglichkeiten, um euch zeitig auf euer berufliches Leben vorzubereiten. Gerade was die Auswahl des zukünftigen Berufes betrifft. Nutzt alle Möglichkeiten Internet, Freunde, Verwandte, Bekannte und die Berufsberatung der Arbeitsagentur. Das hat mir nicht geschadet, weil meine Berufsberatung mir damals die Ausbildungsstelle bei der Bundesagentur für Arbeit vermittelt hat. Fang niemals an zu rauchen. Es ist total unpopulär, es wird unpopulär, es ist ungesund, es kostet Geld, also lass es.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Auf meiner Visitenkarte steht Franco Dell'Aquila. Ich bin Teamleiter der Eingangszone B in der Agentur für Arbeit in Dortmund.
Was ist das Coolste an Deinem Job?
Ich komme ursprünglich aus dem Arbeitgeberservice und habe Unternehmen beraten, wie sie ihr Personal einstellen können. Habe da die Vorauswahl teilweise sogar mitgemacht. Das Coolste an meinem Job ist, dass ich mein Personal selber aussuchen kann. Ich schaue, dass die Mitarbeiter schnellstmöglich eingearbeitet werden, schreibe da die Einarbeitungspläne. Und die gesamte Entwicklung der Mitarbeiter und natürlich meiner Stammbelegschaft zu verfolgen, Personalentwicklung zu betreiben, das ist für mich das Schönste an meinem Job. Meine Aufgabe ist das Kundenreaktionsmanagement.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Wenn ich Kunden bei mir sitzen habe, sind oft Anliegen vom Kunden berechtigt. Ich kann aber nichts daran ändern, weil der gesetzliche Rahmen so vorgegeben ist, dass ich dem Kunden nur bedingt weiterhelfen kann. Das tut mir manchmal schon leid, sage ich ganz ehrlich, weil viele Kundenanliegen einfach nicht selbst verschuldet sind. Aber mir sind da die Hände gebunden und ich versuche in dem Maße das Bestmögliche herauszuholen. Der gesetzliche Rahmen ist gegeben und an den halten wir uns. Die Bundesagentur für Arbeit
Worum geht es in Deinem Job?
vermittelt natürlich Menschen Arbeit, ist so ein erster Ansprechpartner, wenn es um finanzielle Hilfen geht. Gerade wenn man arbeitslos geworden ist, um einen gewissen Zeitraum den finanziellen Aspekt abdecken zu können. Zudem schauen wir natürlich in allen möglichen Bereichen Mensch und Arbeit wieder zusammenzubringen, das heißt Rehabilitanden, schwer Vermittelbare, und natürlich auch die Berufsberatung. Das heißt, wir versuchen schon den Berufseinstieg für die Jugendlichen so einfach wie möglich zu gestalten. Ich bin Teamleiter in der Eingangszone. Die Eingangszone ist die erste Anlaufstelle für unsere Kunden. Natürlich gehört der Empfangsbereich und das Kundenbüro dazu. Meine Aufgabe ist, die Arbeitsabläufe so zu koordinieren, dass die Kunden kurze Wartezeiten haben. Das heißt, dass wir unsere Serviceleistungen so anbieten, dass der Kunde sich bei uns gut aufgehoben fühlt. Und dass meine Mitarbeiter natürlich die Möglichkeit haben, den Kunden fallabschließend bei uns, in unserer Abteilung zu beraten. Meine Aufgabe ist dabei, das Personal zu koordinieren, die Arbeitsabläufe zu koordinieren und mein Personal zu befähigen, die Fragen der Kunden zu beantworten. Ab 7:30 Uhr haben wir geöffnet für den Kunden und ich muss vorher schon schauen, habe ich ausreichend Personal da? Wer sitzt am Empfang, wer sitzt im Kundenbüro, wer macht Sachbearbeitung? Dann gehe ich zu meinen Mitarbeitern, tausche mich schon mal aus. Wer übernimmt welche Aufgabe? Gehe meine E-Mails durch. Das ist eine relativ hohe Masse. Danach sortiere ich aus, was ist für den heutigen Tag wichtig? Was muss schnell erledigt werden? Was kann ich zum späteren Zeitpunkt erledigen? Dann geht es in Besprechungen. Mit unserer Geschäftsführung. Ich habe Zielwerte, die ich erreichen muss. und darüber wird halt gesprochen. Dementsprechend bereite ich mich auf solche Termine vor. Schaue, wie sind die Ergebnisse der vergangenen Wochen gewesen, et cetera. Das sind so die Hauptaufgaben in meinem Arbeitsalltag. Zwischendurch spreche ich natürlich mit Kunden, das heißt ich übernehme Kundenreaktionsmanagement. Das heißt, wenn ein Kunde eine Beschwerde hat oder wenn ein Kunde ein dringendes Anliegen hat, was mein Mitarbeiter nicht klären kann, da kläre ich die Schnittstellen zu den anderen Abteilungen. Rufe andere Teamleiter an und versuche eine schnelle Lösung für den Kunden zu erzielen.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Ich bin ein Ruhrpottkind. Ich bin im Ruhrpott geboren und aufgewachsen und lebe weiterhin in Dortmund und arbeite in Dortmund. Habe den Realschulabschluss gemacht und bin danach direkt in die Bundesagentur für Arbeit gewechselt. Habe die Fachangestelltenausbildung dort absolviert und bin anschließend Fachassistent in der Eingangszone gewesen, wo ich jetzt Teamleiter bin. Mit 21 bin ich in den Arbeitgeberservice gewechselt und habe dort Unternehmen beraten. Relativ jung, also relativ früh schon Verantwortung übernommen. Und im letzten Jahr habe ich die stellvertretende Teamleitung übernommen, als stellvertretender Teamleiter im Arbeitgeberservice. Und bin jetzt seit September 2013 Teamleiter der Eingangszone.
Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?
Quereinstieg ist möglich, auch als Führungskraft in der Bundesagentur für Arbeit. Man braucht ein Hochschulstudium oder einen Hochschulabschluss, den habe ich nicht. Ich hatte ja gesagt, ich bin Realschüler und bin durch die jeweiligen Personalentwicklungen Teamleiter geworden. Ja, welche Eigenschaften braucht man? Auf jeden Fall ein dickes Fell. Das ganze Kundenreaktionsmanagement ist unter anderem eine Aufgabe eines Teamleiters in der Eingangszone. Man muss einfach Spaß haben, Verantwortung zu übernehmen. Gerade was die Personalverantwortung betrifft, da stecken Menschen hinter, genauso wie die Mitarbeiter und die Kunden. Wenn man so der Typ dafür ist und sich das zutraut, ist das ein ganz interessanter Beruf.
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Die Dankbarkeit, die man dann auch von Kunden entgegengebracht bekommt, das ist wirklich schön, da weiß man, man hat was richtig gemacht”, verrät Maike Kopschetzky über die Sonnenseiten ihres Jobs als Dualstudentin Arbeitsmarktmanagement bei der Bundesagentur für Arbeit. “Schicksalsschläge von Kunden sind natürlich nicht so schön, die reißen einen mit.”
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“Auf jeden Fall ein dickes Fell! Das ganze Kundenreaktionsmanagement ist unter anderem eine Aufgabe eines Teamleiters in der Eingangszone. Man muss Spaß daran haben, Verantwortung zu übernehmen”, antwortet Franco Dell’Aquila auf die Frage nach den Anforderungen seines Jobs bei der Bundesagentur für Arbeit. “Fang niemals an zu rauchen”, würde er seinem 14-jährigen Ich raten.
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“Nicht auf meinen Mathelehrer zu hören, denn er lag auf jeden Fall falsch: Mathematik braucht man nicht in jedem Beruf!”, würde Angelika Ax dem Gefühl ihres 14-jährigen Ichs Recht geben. Das Coolste an ihrem Job als Fachassistentin im Kundenportal Eingangszone der Bundesagentur für Arbeit? “Der Lernprozess wird nie beendet!”
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“Die Technik entwickelt sich immer weiter, man darf da wirklich nicht verstauben, man muss am Ball bleiben”, berichtet Mona Müller über ihren Beruf als Fachinformatikerin – Fachrichtung Systemintegration bei der Bundesagentur für Arbeit. “Für den Beruf muss man aufgeschlossen und offen sein Menschen gegenüber, weil man auch Kundenkontakt hat. Man sollte gerne lernen und Spaß an der IT haben”, fährt sie fort.
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“Dass wir ein sehr schwieriges Kundenklientel haben, da geht es eben wirklich ums Überleben”, spricht Pierre Kleinfeld über die Herausforderungen eines Fachangestellten in der Leistungsabteilung der Bundesagentur für Arbeit. “Ich sorge auch dafür, dass die Leistungen ausgezahlt werden, nachdem ich sie sachlich und rechnerisch geprüft habe”, beschreibt er den letzten Schritt seiner Tätigkeit.
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“Dass man sehr bodenständig ist und wirklich mit beiden Füßen im Leben steht und man muss gerne mit Menschen arbeiten”, das ist die Voraussetzung für Nancy Hanischs Beruf als Vermittlerin im Arbeitgeber-Service bei der Bundesagentur für Arbeit. Die größte Herausforderung dabei? “Für mich war es definitiv die ganze IT.”
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“Probier dich in Dingen aus, die abwegig erscheinen und mach die Erfahrung, ob das wirklich nichts für dich ist”, rät Steffen Krüger, Beauftragter für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt bei der Bundesagentur für Arbeit. “Das Coolste an meinem Job ist die Vielseitigkeit”, verrät er.
Katharina Nina Franken
“Man begleitet die Leute ja durchaus eine längere Zeit und kriegt mit, was sie für Ängste haben: Finde ich noch was oder nicht?”, das schätzt Katharina Nina Franken an ihrem Job als Arbeitsvermittlerin und EURES-Beraterin bei der Bundesagentur für Arbeit. Was es dafür braucht? “Man sollte eine gute Auffassungsgabe haben, um sich viele Dinge schnell aneignen zu können.”