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Deniz Kuyucaklioglu
Auszubildende Bürokauffrau
bei Stadt Wien
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Karriere Level
Auszubildender*e / Lehrling / Lernender*e
Jahre in der Organisation
< 1
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
Studiengang
Lehre/Ausbildung
“Ich trage mein Herz auf der Zunge, was aber im Berufsleben nicht nur von Vorteil ist.” Davon würde Deniz Kuyucaklioglu, Bürokauffraulehrling bei der Stadt Wien auch den wichtigsten Ratschlag ihres Lebens ableiten, ihre Gedanken nicht immer gleich auszusprechen. Eigenschaften, die man mitbringen sollte? “Man sollte am Computer arbeiten wollen und ab und zu auch telefonieren.”

Transkript

Wer bist du und was machst du?

Mein Name ist Deniz Kuyucaklioglu, ich bin 20 Jahre alt und mache eine Lehre zur Bürokauffrau bei der Stadt Wien.

Worum geht’s in deiner Lehre?

Die Stadt Wien ist einer der größten Arbeitgeber in ganz Österreich. Sie bietet viele verschiedene Lehrberufe an und ich habe mich für die Lehre zur Bürokraftfrau entschieden. In meiner Lehre war ich auf drei verschiedenen Dienststellen, zwei Mal in einem magistratischen Bezirksamt und einmal in einem Spital. Wo ich in der Krankenpflegeschule war. Ich habe bei der Stadt Wien auch die Möglichkeit bekommen meine Berufsreifeprüfung nachzumachen und diese Berufsreifeprüfung war in den drei Berufsschuljahren inkludiert. Das heißt im ersten Jahr war hauptsächlich Englisch, im zweiten Jahr hauptsächlich Deutsch und im dritten Jahr hauptsächlich Betriebswirtschaftslehre. Und den Mathematik Teil muss ich außerhalb der Lehre machen nach den drei Jahren. Man hat zwei Mal in der Woche Berufsschule, bei mir war es so, dass ich genau am Dienstag und am Donnerstag hatte, somit fällt es genau zwischen zwei Arbeitstage hinein, was für mich auch sehr abwechslungsreich war, einmal arbeiten und einmal Schule. Bei der Betriebsanlagenüberprüfung läuft es so ab, dass, ich dort hingehe, meinen Laptop mithabe wo ich das Protokoll führe. Es sind mehrere verschiedene Dienststellen anwesend, wie zum Beispiel die Bau-, Polizei- o. das Gesundheitsamt. Zuerst wird das intern besprochen was nicht passt oder was verbessert werden sollte, was die Anrainer stört. Und dann kommen die jeweiligen Personen von den Dienststellen zu mir und sagen mir, was ich schriftlich festhalten soll. Nach der Betriebsanlagenüberprüfung fahren wir dann wieder zurück ins Amt, wo ich dann das Protokoll auf den PC überspiele, ausdrucke und den Juristen zum Gegenlesen gebe. Wenn sie sagen das passt, oder wenn sie wollen das ich etwas ausbessere, dann mach ich das. Und dann verschicke ich es an den Betriebsinhaber und an die Anrainer und die haben dann meistens eine Frist von vier Wochen um die vorhandenen Mängel zu beheben. Wenn nicht, dann wird wieder eine Betriebsanlagenüberprüfung eingeführt und wenn das schon öfters war, dann wird im schlimmsten Fall die Betriebsanlage geschlossen.

Wie bist du zu dieser Lehre gekommen?

Bevor ich zu der Lehre gekommen bin war ich im Oberstufenrealgymnasium für LeistungsportlerInnen, da ich auch professionell Fußball spiele. Und zur Lehre bin ich so gekommen, weil meine Mutter und meine Oma, eigentlich schon alle bei der Stadt Wien waren. Und dann bin ich einfach Mal zum Aufnahmetest gegangen. Und der Aufnahmetest bei der Stadt Wien besteht aus drei Teilen. Einen Intelligenztest, wo man Fragen zur Stadt Wien beantworten muss, einen Deutschtest, wo man einen Aufsatz mit zirka 20 Sätzen schreiben muss und ein Persönlichkeitstest, wo man Fragen zu seiner Persönlichkeit bekommt.

Welche Eigenschaften sollte man mitbringen?

Man sollte selbstständig, als auch im Team arbeiten können. Man sollte Eigenverantwortung übernehmen können. Man sollte pünktlich sein, man sollte am Computer arbeiten wollen und ab und zu auch Telefonieren. Man sollte dem Kunden gegenüber immer freundlich sein und man sollte eigentlich auch sehr gute Deutschkenntnisse als auch zum Teil Englischkenntnisse haben.

Was ist das Coolste an deiner Lehre?

Mir hat am meisten Spaß gemacht, dass ich am magistratischen Bezirksamt immer von einem Ort zum anderen Ort gefahren bin. Das ich nicht nur im Büro gesessen bin und das ich auch viele verschiedene Dienststellen kennen lernen durfte in diesen drei Jahren. Und was ich noch von der Stadt Wien toll fand, dass sie mich sowohl bei meinem zweiten Beruf, dem Fußball auch sehr unterstützt haben, indem sie mir für die Auslandsreisen im Nationalteam immer frei gegeben haben, auf Sonderbasis. Und dass sie es auch akzeptiert haben, dass ich ab und zu in der Schule oder in der Dienststelle nicht anwesend sein kann und sich auch immer mit mir über meine Erfolge gefreut haben.

Was ist die größte Herausforderung?

In der Berufsschule bei der Stadt Wien ist es so gewesen, dass ich mir am Anfang bei Betriebswirtschaftslehre sehr schwergetan hab, weil ich das zuvor noch nie hatte. Die Lehrlinge die von einer HAK kommen tun sich da natürlich leichter, als wenn man von einem Gymnasium oder einer Hauptschule kommt. Und der zweite Punkt was bei der Stadt Wien auch noch ist, dass man jedes Jahr zu einer anderen Dienststelle kommt und es kann durchaus sein, dass man sich nicht so gut versteht mit seinen Vorgesetzten, aber wenn man sich gut versteht mit denen, dann ist der Abschied schon einer der schwersten Sachen.

Der wichtigste Ratschlag in deinem Leben… ?

Dass ich nicht alles was ich denke gleich sagen soll, weil ich ein Mensch bin, der sein Herz auf der Zunge trägt. Ich sage alles gleich hinaus, was aber im Berufsleben nicht von Vorteil ist. Einige Sachen sollte man sich lieber denken, anstatt sie auszusprechen.

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