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Thomas Holzer
Abteilungsleiter Personalentwicklung & Recruiting •RLB NÖ-Wien
bei Raiffeisen Niederösterreich-Wien
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Stadt
Wien
Karriere Level
Leitende*r Angestellte*r
„Man hat immer wieder mit Menschen zu tun, die einem eine neue Sache schildern, die man noch nicht kennt. Man hat intern und extern immer neue Gespräche“, erzählt Thomas Holzer, Abteilungsleiter Personalentwicklung und Recruiting bei Raiffeisen. „Es sind drei Aufgaben, die ich zusammenfasse– sich darum zu kümmern, dass unser Arbeitgeber am Arbeitsmarkt attraktiv wahrgenommen wird, also Personalmarketing. Die zweite Aufgabe ist die Personalauswahl, das Recruiting. Und das dritte Thema ist die Personalentwicklung.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Erstens, selbst den Weg finden und wissen, wo man hin will. Früh genug überlegen, was meine Stärken sind und wie ich sie einsetzen kann. Zweitens, offen sein für Neues und sich auf Erfahrungen einlassen. Drittens, sich gut überlegen, wie viel Energie ich für welche Dinge einsetze, was sich langfristig wirklich auszahlt.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Mein Name ist Thomas Holzer. Ich bin Abteilungsleiter für Personalentwicklung und Recruiting bei der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Das Coolste ist, mit Menschen zu tun zu haben. Das kann man trotz 10 oder 15 Jahren Erfahrung sagen, dass es immer wieder etwas Neues gibt, das man erleben kann. Man hat immer wieder mit Menschen zu tun, die irgendeine neue Sache schildern, die man noch nicht kennt. Dazu gehört auch, intern mit den Leuten aus dem Haus, aber auch extern mit den Bewerbern immer wieder neue Gespräche zu haben, neue Menschen kennenzulernen. Das ist das Coolste und Spannendste, auch in der Personalabteilung am Puls des Unternehmens zu sein. Es ist cool, wenn man mit den Kollegen, mit den Führungskräften, mit dem Management im Austausch steht, viele Sachen kennt, die die Unternehmensführung plant, wo es steuerungsmäßig hingeht. Bekannt zu sein und angesprochen zu werden, ist etwas, das meines Erachtens in wenigen anderen Funktionen so umfassend möglich ist, wie in meinem Job. Die größte Einschränkung ist,

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

dass man als Personalist in sich trägt, Menschen helfen zu können, ihre Wünsche zu erfüllen. Das geht aber nicht immer. Man muss Bewerbern Absagen übermitteln. Man muss Mitarbeitern sagen, dass ihre Entwicklungsvorstellungen nicht machbar sind. Diese Negativbotschaften muss man auch überbringen. Das ist etwas, was dazugehört und nicht immer so schön ist. Auf der anderen Seite habe ich als Führungskraft eine umfassende Verantwortung, wo ich auch gewisse Einschränkungen im privaten Bereich habe, sei es bei den Hobbys, sei es bei der Freizeitgestaltung mit der Familie und Ähnliches.

Worum geht es in Deinem Job?

Raiffeisen ist eine Bank unter anderem, wobei ich in meiner Funktion in einer unserer Landesbanken tätig bin, die für Kunden im Firmen- und Privatkundenbereich Produkte anbietet. Ich verantworte einen Job in der Personalabteilung, wo ich die Mitarbeiter entsprechend aussuche und weiterbilde. Es sind drei Aufgaben, die ich immer zusammenfasse. Das eine ist, sich darum zu kümmern, dass unser Arbeitgeber am Arbeitsmarkt attraktiv wahrgenommen wird, das heißt Personalmarketing für die externen Bewerber, die sich bei uns bewerben. Das gilt aber auch für Menschen, die bei uns im Haus arbeiten, dass denen das auch immer bewusst ist, sie sind bei einem Arbeitgeber, der sich um die Mitarbeiter kümmert. Da haben wir verschiedenste Aktivitäten, wo wir auf Messen unterwegs sind. Die zweite Aufgabe, die am umfassendsten ist, ist die Personalauswahl, das Recruiting. Das bedeutet, die entsprechenden Bewerbungsgespräche führen, Stellen ausschreiben, Profile schärfen, Auswahlentscheidungen treffen, auch wieder extern für Bewerber, aber auch für Kollegen, die sich intern verändern möchten. Das dritte Thema ist die Personalentwicklung. Das ist mehr oder weniger die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter, wenn sie beginnen oder in weiterer Folge weitere fachliche oder auch persönliche Kompetenzen erwerben sollen. Mein Arbeitsalltag ist vor allem durch Gespräche gestaltet. Ich habe viele Bewerbungsgespräche, so zwei, drei am Tag. Darüber hinaus gibt es aber noch Gespräche intern mit den Kollegen, die irgendwelche Personalthemen haben, die für sie wichtig sind, mit den Führungskräften sich abzustimmen. Du hast auch Coaching-Gespräche, Konfliktgespräche, wenn es ad hoc-Themen zu lösen gibt. Zwischendurch sind natürlich auch konzeptive Dinge zu tun. Für alles, was in Richtung Personalentwicklungsmaßnahmen geht, Instrumente vorzubereiten, Kommunikationen Führungskräfte und Mitarbeiter auszusenden, zum Mitarbeitergespräch, zu Karriereentwicklungsthemen. Nicht zuletzt gehört mehr oder weniger auch meine Aufgabe als Führungskraft dazu, mein Team zu lenken, zu führen, mit denen mich abzustimmen. Ganz wichtig ist auch, mit meinen Kolleginnen und Kollegen auch immer wieder zwischendurch einmal Zeit zu haben, auch zu plaudern, gemeinsam Spaß zu haben, über etwas lachen zu können, gemeinsam auf das stolz sein zu können, was wir erreicht haben.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin in Wien aufgewachsen, habe hier Gymnasium und Handelsakademie besucht. Ich habe nach dem Bundesjahr das Studium Handelswissenschaften auf der WU begonnen, dort das im Bereich Personalmanagement, Unternehmensführung gemacht. Anschließend habe ich sogleich das Doktorat gestartet. Nach einer gewissen Phase, wo ich nicht ganz so weitergekommen bin, habe ich mich entschieden, etwas Neues kennenzulernen. Ich bin dann in das Ausland gegangen, um dort meine früheren Praktikumserfahrungen im Personalbereich noch zu stärken. Ich war bei einem Praktikum bei der Europäischen Kommission tätig und anschließend noch zweieinhalb Jahre bei einer amerikanischen Bank im Personalbereich. Privat habe ich mich dann entschieden, wieder nach Wien zurückzukommen. Ich habe zunächst bei einer Unternehmensberatung in der Personalabteilung, im Recruiting vor allem, gearbeitet. Seit knapp sieben Jahren bin ich jetzt in meiner Position als Abteilungsleiter in der Raiffeisenlandesbank für Personalthemen, Recruiting und Personalentwicklung zuständig.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Für diese Aufgabe ist aus meiner Sicht ein Studium notwendig, weil es sehr viele strategisch und konzeptive Dinge zu entscheiden gilt. Das ist ein Betriebswirtschaftsstudium oder auch ein juristisches oder psychologisches Studium. Man hat natürlich mit dem weiteren Faktor Mensch laufend zu tun, was zusätzliche Qualifikationen mit sich bringt. Von der beruflichen Seite her ist Personalarbeit etwas, was man vor allem durch Erfahrung lernen kann. Auch hier muss man sagen, je früher man beginnt, durch Praktika oder andere Aufgaben in diese Rolle hineinzuwachsen, desto besser wird es einem gelingen, in der Karriere im Personalbereich nachhaltig erfolgreich zu sein.

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