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Roman Krupinec
Betriebswärter für Kraftwerksanlagen
bei Wien Energie GmbH
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“Was ich am Kraftwerk so super finde ist, dass einfach jede Branche darin enthalten ist. Da ist so ein großes Spektrum an Arbeit was man auch im privaten Leben verwenden kann, das ist Weltklasse.” Roman Krupinec ist Betriebswärter bei Wien Energie und kümmert sich um die Anlagenkontrolle. Was er besonders cool findet: “Dass man jetzt innerhalb von drei Mausklicks das Kraftwerk zum Laufen bringt.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Sich selbst nicht anzulügen ist das Wichtigste. Der zweite Ratschlag wäre ein großer Blickwinkel über das Leben. Sich nicht zu sagen, dass einen etwas gar nicht interessiert, sondern sich das einmal anzuschauen. Wenn man damit vertraut wird, kann es einen interessieren, oder hilft einem in einer anderen Thematik weiter. Also ein weiter Blickwinkel vom Leben. Beim Eishockey hätte ich nicht fünf Jahre aufhören sollen, das bereue ich. Aber mittlerweile spiele ich wieder, und es läuft alles gut.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Mein Name ist Roman Krupinec und ich bin Betriebswärter im Kraftwerk Donaustadt.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Dass jetzt der neue Block, der Automatikblock, dass man innerhalb von drei Mausklicks das Kraftwerk zum Laufen bringt. Damals gab es noch eine Steuerung mit Knöpfen und Freigaben, die man gleichzeitig drückte, wo man 14.000 Knöpfe vorher betätigen musste, um das Kraftwerk in Gang zu bringen. Das wird einem jetzt alles erspart. Das sind einfach drei Mausklicks. Aber wie viel Technik trotzdem dahinter steht, das ist einfach das Faszinierende.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Wir arbeiten im Schichtbetrieb. Einschränkungen sage ich, Nachtdienst eventuell, oder Schicht generell. Der Freundeskreis ändert sich ein bisschen aufgrund des Schichtmodells, und man hat nicht immer die Wochenenden frei. Das würde ich so als Nachteile sehen.

Worum geht es in Deinem Job?

Wir produzieren Strom und Wärme für die Bevölkerung. Unser Gas- und Dampfturbinenkraftwerk funktioniert so, dass wir eine Gasturbine haben, die schon einmal Strom produziert. Mit der Abwärme formen wir noch Wasser zu Dampf um. Dieser Dampf wird dann noch in eine Dampfturbine geleitet, die auch wieder Strom produziert. Meine direkten Aufgaben als Betriebswärter sind die Kontrollgänge und die Rundgänge. Zu schauen, dass in dem System alles passt. Grundsätzlich ist das ein Automatikblock, es ist überall eine Überwachung da, die alles automatisch regeln sollte. Wenn dem aber nicht so ist, sind wir dafür zuständig. Wir müssen dann wissen, wo wir hingehen, was wir umstellen, wie wir das umstellen, um ein Abstellen, sprich einen Geldverlust, zu verhindern. Die Kontrollgänge sind zu bestimmten Zeiten, da muss ich immer dasselbe kontrollieren. Also die Kontrollgänge sind gleich. Tageweise ändern sich Aufgaben. Montags wäre Turbine wenden, Dienstag wäre eine andere Abschreibung, Mittwoch wäre wieder etwas anderes. Also es gibt schon vereinzelte Arbeiten, die dann tagesspezifisch anfallen. Der Kontrollgang setzt sich im Grunde aus zwei Teilen zusammen. Der erste Teil wäre der Block selbst, mit der Gasturbine, Dampfturbine und dem Abhitzekessel. Der zweite Teil des Rundgangs setzt sich zusammen aus den Hilfs- und Nebenanlagen. Das ist die Vollentsalzungsanlage, der Hilfskessel, die Ammoniakanlage, das Kühlwassergebäude. Unter dem Block ist alles unter Überwachung, in der Hilfs- und Nebenanlage gibt es Sachen, die nur meiner obligatorischen Betrachtung unterliegen, wo ich einfach sage, das funktioniert jetzt, das ist richtig gestellt oder nicht. Ich habe Zettel, wo ich Werte eintragen muss, oder vergleichen muss, Kontrollchecklisten, aber natürlich auch den optischen Überblick, ob alles dicht ist, oder ob etwas rinnt, diese vorbeugenden Sachen.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Also ich war bei einer Volksschule, in der Sportmittelschule, nachher im TGM, habe dort Sporttechnik gemacht. Dann habe ich aber das TGM beendet und eine Lehre begonnen als Maschinenbautechniker, habe auch ein Praktikum in KFZ-Technik gemacht, und jetzt bin ich hier im Kraftwerk. Was ich hier im Kraftwerk super finde ist, dass einfach jede Branche vorhanden ist. Man hat den Installateur, man hat den Mechaniker, man hat den Elektriker. Da ist so ein großes Spektrum an Arbeit, die man auch im privaten Leben verwenden kann. Das ist einfach Weltklasse. Ich bin jetzt seit circa zwei Jahren bei Wien Energie.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Mein Werdegang ist nicht notwendig, es reichen meines Wissens nach neun Pflichtschuljahre, und man kann dann eine Lehre anfangen. Schlecht wäre es aber nicht, wenn man schon vorher etwas gehört hat, weil der Aufgabenbereich wirklich irrsinnig groß ist, und total schwer am Anfang so viele Informationen zu bekommen, denn alles hängt zusammen. Es gibt überall einen Grund, warum etwas so ist, und das alles zu verstehen, ist am Anfang wirklich schwer. Technisches Verständnis und Physik, Chemie wäre auf jeden Fall sehr hilfreich.

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