Thumbnail of video
Gerhard Arnhold
Techniker
bei ÖBB
Bitte melde dich an, um das Video zu bewerten!
“Was mir von der Tätigkeit sehr gut gefällt, ist das Unterrichten, das Wissen weitergeben und mit jungen Menschen zu tun zu haben.” Die Selbstständigkeit, die Gerhard Arnold bei den ÖBB genießt, ist das Beste an seiner Position als Techniker. Sein Tätigkeitsfeld beinhaltet Anlagentechnik und Koordination: “Alle Weichen, Signale, sicherungstechnische Einbauten, Eisenbahnkreuzungen.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

3 Ratschläge an dein 14-jähriges Ich ... Meinem 14-jährigen Ich würde ich mitgeben, sich auf jeden Fall gut zu informieren, was es für Möglichkeiten gibt, was es für Chancen gibt, was man in der Zukunft machen kann. Da dann auch etwas suchen, was einen wirklich interessiert, und daran dann auch festhalten und das auch wirklich durchziehen. Dann würde ich auf jeden Fall sagen, dass man sich auf keinen Fall von außen beeinflussen lassen soll, dass man auf jeden Fall festhalten soll an dem, was man machen will, und dass man auch keine Angst davor haben soll sich zu verändern, und als Letztes würde ich noch sagen, dass nicht immer alles so einfach ist und so leicht geht, wie man sich das vielleicht denkt und man einfach das Beste daraus machen soll, ganz nach dem Motto: „Es gibt keinen Nachteil ohne einen Vorteil“. Und wenn dir das Leben Zitronen hinwirft, mach einfach Limonade daraus.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Was steht auf deiner Visitenkarte? Auf meiner Visitenkarte steht Gerhard Arnhold - mein Name. Und als Berufsbezeichnung steht Techniker für Anlagentechnik und da im Bereich Leitungs- und Sicherungstechnik.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Was ist das Coolste an deinem Job? Das Coolste in meinem Job ist genau diese Selbstständigkeit. Termine selbst organisieren, selbst überlegen: Wo setze ich meine Prioritäten? Was mir von der Tätigkeit sehr gut gefällt, ist das Unterrichten, einfach das Wissen weitergeben, mit Leuten zu tun zu haben, mit jungen Menschen zu tun zu haben und da auch Erfahrungen mitzuteilen, und ihnen das zu erklären, wo es wirklich darauf ankommt, was sie im täglichen Leben brauchen.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich? Eine Einschränkung ist auf jeden Fall, dass es keine fixe Arbeitszeit in dem Sinn gibt, eben auch durch die Abwechslung, dass immer wieder neue Herausforderungen kommen, mit denen man zurechtkommen muss, und dass oft sehr kurzfristig auch Nachtarbeiten oder Wochenendarbeiten dazukommen, wenn irgendwo Störungen sind, das kann man sich dann leider nicht aussuchen. Als Herausforderung würde ich jetzt im Speziellen sehen, dass die Mitarbeiter draußen vor Ort, oft sehr kurzfristig, Entscheidungen von einem haben wollen, die in Richtung Maßnahmeneinführung gehen, sprich: Wird eine Weiche z.B. gesperrt, oder darf ein Zug noch darüber fahren. Auch natürlich mit den rechtlichen Hintergründen und Normen, Vorschriften, Regelwerken, die man hat, dass man nichts übersieht.

Worum geht es in Deinem Job?

Worum geht's in deinem Job? Ich arbeite bei der ÖBB-Infrastruktur AG, das heißt, wir stellen im Wesentlichen die technischen Einrichtungen zur Verfügung für die Zugfahrt, die teilt sich wieder in unterschiedliche Fachbereiche auf: Zum Beispiel in den Bereich Fahrweg, wo es um Schienen und Schotter geht, und dann eben auch in meinem Bereich, wo es wirklich um die Technik dahinter geht, sprich alle Weichen, Signale, sicherungstechnische Einbauten und Eisenbahnkreuzungen. Mein Berufsbild in dem Sinn ist technische Unterstützung für die Anlagen-Service-Center, sprich die Mitarbeiter vor Ort, die Servicetechniker, dort im Bereich technische Unterstützung. Wir helfen bei komplexen Fehlerbildern, wo wir die Suche eingrenzen und bei der Suche mithelfen. Das geht hin bis zu Projektleitungen von kleinen Umbauprojekten. Ein typischer Arbeitstag: Das ist im Prinzip schwer zu sagen, weil wir natürlich sehr viel von Faktoren, die außen geschehen, beeinflusst werden. Ich arbeite zusammen mit den Servicetechnikern vor Ort, die auch wirklich die handwerkliche Tätigkeit durchführen. Meine Aufgabe ist mehr im Koordinieren, und die richtigen Leute zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu bekommen, dass die Materialien zur Verfügung stehen und eventuell auch die Koordination mit Firmen gemeinsam. Wir betreuen im Prinzip drei Bereiche, das ist der Bereich Meidling, Floridsdorf und Mistelbach. Und da alles Umliegende, das geht bei Mistelbach bis oben hin zur Grenze und bei Meidling nach unten bis Gumpoldskirchen. Von den Arbeitszeiten her sind wir ganz normal unter der Woche da, montags bis freitags, je nachdem, was dann aktuell gerade passiert, oder wenn irgendwo Probleme auftauchen, Herausforderungen auftauchen, ist man gelegentlich auch kurzfristig am Wochenende oder außerhalb der normalen Arbeitszeiten erreichbar. Eine weitere Tätigkeit, die ich noch durchführe, sind Schulungen im Bereich der Technik, da im Speziellen Zugbeeinflussungssysteme wie das ETCS, das European Train Control System, welches ein neues Zugbeeinflussungssystem innerhalb Europas wird und werden soll. Dazu bin ich im Speziellen für das Instandhaltungspersonal in der ÖBB selbst zuständig und unterrichte auch in der Lehrwerkstätte in St. Pölten.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Wie schaut dein Werdegang aus? Aufgewachsen bin ich in Niederösterreich im Bezirk Mödling, bin dort in das Gymnasium in Perchtoldsdorf gegangen, anschließend in die HTL in Mödling im Bereich Nachrichtentechnik, Elektronik, Informationstechnologien. Dann direkt nach dem Bundesheer weiter zur ÖBB, und da habe ich direkt in dem Bereich begonnen, in dem ich jetzt auch als Anlagentechniker bin, Leitung Sicherungstechnik. In dieser Position bin ich jetzt seit insgesamt fünf Jahren, wobei das erste Jahr noch eine interne betriebliche Ausbildung mit sich führte.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ginge es auch ohne deinen Werdegang? Es ist auf jeden Fall notwendig, dass man eine technische Ausbildung, eine HTL-Ausbildung hat. Ansonsten ist es als Quereinsteiger auf jeden Fall möglich. Wichtig ist, dass man bereit ist auch diese interne Fachprüfung zu machen. Was einem im Job auf jeden Fall hilft, ist selbstständiges Arbeiten, selbst Dinge organisieren zu können und auf jeden Fall die Bereitschaft immer dazuzulernen, auch weiter zu lernen und weiter Ausbildungen zu machen.

Mehr von ÖBB