Unternehmen
Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?
Sei aktiv und mache mehr als nur das Notwendigste. Finde heraus, was dich interessiert, finde deinen Sport und deine Musik, engagiere dich und habe Freude dabei. Habe mehr Selbstvertrauen, trau dir etwas zu. Mache ungewöhnliche Dinge, mache ein ungewöhnliches Praktikum, eine Tollerei, einen Auslandsaufenthalt. Sei offen für Veränderung. Das Leben verändert sich schnell. Oft sind wir in Situationen, die wir uns so nicht vorgestellt und nicht gewünscht haben. Ärgere dich nicht lange, hadere nicht, mache aus jeder Situation einfach das Beste.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Mein Name ist Fiona Springer. Ich arbeite in der Österreichischen Finanzmarktaufsicht. Ich bin Teamleiterin in der Abteilung Behördliche Aufsicht Asset-Management, Prospekte und Verbraucherinformation.
Was ist das Coolste an Deinem Job?
Das Coolste an meinem Job ist, dass ich ein wunderbares Team und hervorragende Kollegen und Kolleginnen habe. Die sind ganz kompetent, klug und sehr inspirierend. Dadurch macht es sehr viel Freude, jeden Tag zu arbeiten. Die Themenstellungen, die wir behandeln, sind unglaublich interessant. Die Märkte und die Produkte, mit denen wir zu tun haben, verändern sich schnell. Man muss sich laufend darauf einstellen und darf das nicht aus den Augen verlieren. Daher muss man sich auch laufend weiterentwickeln und kann laufend dazulernen. Das finde ich toll. Ganz wichtig ist mir, dass ich einen Beitrag leisten kann zum Vertrauen in den österreichischen Finanzmarkt, indem wir eine gute Aufklärung und Information machen.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Die Themen, die wir behandeln, sind oft sehr öffentlichkeitsrelevant und von großem Interesse für die Öffentlichkeit. Hier gilt eine hohe Amtsverschwiegenheit. Man muss sehr aufpassen, was man sagt. Man hat keine private, sondern hauptsächlich eine berufliche Meinung, die man in solchen Fällen vertritt, und muss sehr aufpassen: “Was kann ich sagen und was nicht?“
Worum geht es in Deinem Job?
In der FMA beaufsichtigen wir Banken, Versicherungen, Pensionskassen, Wertpapierfirmen, Investmentfonds und machen eine Markt- und Börsenaufsicht. Meine Aufgabe ist es, eine Marktbeobachtung zu machen, den Markt zu analysieren und zu schauen, welche neuen Trends und Produkte es gibt und welche neuen Vertriebspartner und Marketing-Praktiken, vor allem, welche Risiken die mit sich bringen. In einem zweiten Schritt geht es darum, Anleger zu informieren über diese neuen Trends, Produkte und Vertriebspraktiken, insbesondere dahingehend, was die Risiken sind, die typischerweise mit diesen neuen Produkten verbunden sind. Insgesamt ist es so, dass wir Anfragen und Beschwerden entgegennehmen, Verbraucher informieren, aber auch eine Marktbeobachtung und Marktanalyse durchführen und eine Produktintervention koordinieren. Das bedeutet, wir können Produkte ganz oder teilweise verbieten, wenn wir starke Bedenken für den Anlegerschutz sehen. Es gilt, diese Aufgabe zu koordinieren, auch im Haus zu koordinieren mit Leuten, die mit uns zusammenarbeiten. Wenn es zum Beispiel zu einem Problem mit einem Produkt kommt oder Anleger Schwierigkeiten damit haben und wir das durch Beschwerden, Anfragen oder durch Analysen erfahren, setzen wir uns hin und überlegen uns, was der Anleger dazu genau wissen muss. Was ist für ihn wichtig, was muss er über das Produkt wissen, was muss er über das Risiko wissen, das mit diesem Produkt verbunden ist? Dazu schreiben wir dann eine Information in möglichst klaren und einfachen Worten, möglichst kurz, damit Anleger die verstehen, und die stellen wir auf unsere Website.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Ich bin in der Nähe von Wien aufgewachsen, in Niederösterreich, bin dort in die Schule gegangen, habe dort maturiert, bin dann nach Wien gegangen und habe mit großem Interesse Jus studiert. Das hat mir immer schon besonders viel Freude bereitet. Ich bin dann in eine große Anwaltskanzlei gegangen und war dort Konzipientin. Danach habe ich eine tolle Chance bekommen. Ich bin Assistentin der Geschäftsleitung von einem großen Wertpapierunternehmen geworden. Anschließend bin ich nach Norddeutschland gegangen. Das war eine ganz andere Erfahrung. Obwohl es die gleiche Sprache ist, die man dort spricht, ist es kulturell doch vollkommen anders. Das war ganz interessant und herausfordernd für mich. Dann bin ich zurückgekommen und habe mich bei der FMA beworben. Das war mittlerweile vor mehr als zwölf Jahren. Ich habe den Job bekommen. Ich habe mich damals beworben für das Beschwerdemanagement. Das konnte ich aufbauen in der FMA. Da konnte ich gestalten. Das hat mir sehr viel Freude bereitet, und ich habe das Thema bis heute nicht hergegeben. Ich habe das immer noch bei mir in meinem Team. Des Weiteren habe ich sodann Verbraucherinformationen dazu bekommen, nach einigen Jahren das Thema Whistleblowing, das ich auch aufgebaut habe, und danach das Thema der Marktbeobachtung und im Zusammenhang damit der Verbraucherinformation. Ich habe an sich alle paar Jahre ein neues Thema in der FMA dazubekommen. So ist es immer herausfordernd und spannend geblieben und konnte mich auch persönlich sehr gut weiterentwickeln.
Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?
Die FMA ist eine Expertenorganisation. Das bedeutet, dass man ein hohes Fachwissen haben muss. Daher ist ein einschlägiges Studium sehr, sehr wichtig. Ich habe Jus studiert. Das hilft mir sehr in meinem Werdegang, und ich habe eine lange Erfahrung am Finanz- und Kapitalmarkt. Das zusammen befähigt mich zu dem Job, den ich jetzt mache. Meiner Meinung nach ist es unumgänglich. Wir haben es oft auch mit Beschwerdeführern zu tun, die aufgebracht sind. In meinem Job muss man Menschen mögen, Verständnis haben und mit ihnen gut umgehen können. Man muss mit Menschen sprechen wollen und das mache ich sehr gerne.
Mehr von Finanzmarktaufsicht (FMA)
Andreas Hell
„Weniger auf die Karrierechancen achten. Wenn es Spaß macht, kommt es von selbst und ohne Spaß funktioniert es nicht“, rät Andreas Hell, Abteilungsleiter für Vor-Ort-Prüfung interner Modelle von Versicherungsunternehmen und Pensionskassen bei der FMA. „Meine Aufgabe ist es, die Prüfabteilung zu leiten. Wir sind die operative Einheit, die bei den Unternehmen sehr stark vor Ort ist, um dort Schwierigkeiten und Risiken aufzudecken, damit es nicht zu instabilen Situationen und Problemen kommt.“
Christine Leimer
„Das Coolste sind die abwechslungsreichen Tätigkeiten, da sich der Bankensektor laufend verändert“, erzählt Christine Leimer, Teamleiterin Aufsicht über signifikante Banken bei der Finanzmarktaufsicht. „In meinem Job geht es darum, dass ich große österreichische Banken in gemeinsamen Aufsichtsteams zusammen mit der Europäischen Zentralbank und der Österreichischen Nationalbank beaufsichtige.“
Georg Lehecka
„Man hat viel Abwechslung und nicht nur die Auseinandersetzung mit Analysen und Zahlen, sondern auch die Arbeit mit Menschen“, meint Georg Lehecka, Senior Fonds- und Bank-Analyst bei der Finanzmarktaufsicht. „Ich beaufsichtige Investmentfonds und die Verwaltungsgesellschaften, die die Vermögensverwaltung durchführen.“
Angela Naschenweng
„Der Bereich ist sehr dynamisch, es ergeben sich jeden Tag neue Herausforderungen. Ich habe einen sehr guten Einblick in sämtliche Bereiche, für die die FMA zuständig ist“, erzählt Angela Naschenweng, Teamleiterin in der Abteilung Verfahren und Recht bei der FMA. „Wir sind zuständig für die Führung von Verwaltungsstrafverfahren, wir vertreten auch die FMA vor Gerichten und den Höchstgerichten des öffentlichen Rechts.“
Cornelia Nimführ
„Ich arbeite sehr gerne in diesem internationalen Umfeld und kann meine Sprachkenntnisse wunderbar einsetzen“, erzählt Cornelia Nimführ. Sie arbeitet in der Aufsicht über signifikante Banken bei der Finanzmarktaufsicht. „Wir beschäftigen uns aktuell mit den internen Organisations- und Führungsstrukturen in dem Sample an ausgewählten Kreditinstituten.“
Fiona Springer
„Ich habe ein wunderbares Team, mit dem ich arbeite, und hervorragende Kollegen*innen, die sehr kompetent, klug und inspirierend sind“, erzählt Fiona Springer, Teamleiterin Marketmonitoring und Verbraucherinformation bei der FMA. „Es geht darum, den Markt zu analysieren und zu schauen, welche neuen Trends und Produkte es gibt.“
Helmut Kyncl
Das Coolste an meinem Job ist die Abwechslung. Ich habe nicht nur elektronische Systeme zu betreuen, sondern ich darf mich auch um Lizenzthemen kümmern und auch über den Tellerrand hinaus Projektmanagement betreiben, sagt Helmut Kyncl, Senior Referent Systemengineering und IT-Security bei der Finanzmarktaufsicht (FMA). „Die größten Herausforderungen in meinem Job sind, dass es manchmal Tage gibt, an denen Systeme ausfallen – hier muss eine gewisse Stressresistenz vorhanden sein, um diese Probleme zu bewältigen.“
Stanislava Saria
Das Coolste an meinem Job ist, den Finanzmarkt in einem internationalen Umfeld mitgestalten zu können und das gemeinsam mit einem engagierten und professionellen Team, so Dr. Stanislava Saria, Abteilungsleiterin der Abteilung II/1 Querschnittsthemen und Informationsmanagement der Versicherungsaufsicht und Pensionskassenaufsicht bei Finanzmarktaufsicht (FMA). „Für die Leitung der Abteilung ist ein abgeschlossenes Studium in Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft oder technischer Mathematik Grundvoraussetzung. Abgesehen von der Fachkompetenz braucht es für meine Position entsprechende Management-Skills, um die Arbeitsabläufe möglichst strukturiert und effizient zu organisieren.“
Julia Raptis
Das Coolste an meinem Job ist, dass es sehr international ist, dadurch das Finanzmarktaufsichtsrecht sehr durch das Europarecht bestimmt wird und ich einfach mit tollen Menschen arbeiten darf - hochprofessionell aber auch humorvoll, sagt Julia Raptis, Legistik und Aufsichtsentwicklerin bei der Finanzmarktaufsicht (FMA). „Es gibt natürlich auch Einschränkungen in meinem Beruf, z. B. sind wir auch fremdbestimmt, das heißt Ministerien und europäische Institutionen setzen uns oft kurze Fristen, dann müssen wir manchmal auch Überstunden machen, um Fristgerecht antworten zu können. Da ist es auch wichtig, dass wir auch ruhigere Zeiten gut nutzen, um uns vorzubereiten. Reisebereitschaft ist sehr wichtig - teilweise auch kurzfristige Dienstreisen, sind dann jedoch sehr sehr spannende Erfahrungen die man macht.“
Bernhard Böhm
Das Coolste an meinem Job ist, dass man einen Überblick bekommt über den österreichischen Finanzmarkt in seiner ganzen Fülle, der doch sehr sehr heterogen unterschiedlich ist, sagt Bernhard Böhm, Prävention von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung bei der Finanzmarktaufsicht (FMA). „Für den Beruf des Vorprüfers braucht es ein wirtschaftliches oder juristisches Grundstudium. Die Softskills sind Teamfähigkeit und auch die Fähigkeit und die Leidenschaft sich in neue Bereiche einzuarbeiten.“
Oliver Schütz
„Einen added value für die Gesellschaft zu leisten ist etwas Tolles“, meint Oliver Schütz, Bereichsleiter Bankenabwicklung bei der Finanzmarktaufsicht. „Die Bankenabwicklung ist der neueste Bereich, der hier dazugekommen ist. Wir sind dazu da, wenn eine Bank in die Krise gerät, diese schlussendlich auch geordnet vom Finanzplatz zu entfernen.“