Unternehmen
Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?
Habe nicht den Anspruch an dich selbst, im Alter von 14 Jahren ganz genau wissen zu müssen, wohin deine berufliche Reise gehen soll. Du bist jung. Sammle so viele Erfahrungen, wie nur möglich. Nutze in der Schulzeit oder auch in der Studienzeit jede Möglichkeit, um an deinem Auftreten zu arbeiten. Bei einem persönlichen Vorstellungsgespräch geht es dann darum, dass du deinen potenziell künftigen Arbeitgeber von dir selbst, deinem Elan und deiner Motivation überzeugst. Hab Durchhaltevermögen. Die Schulzeit ist eine sehr wertvolle und spannende Zeit. Die Ausbildung kann einen wichtigen Grundstein für deine Zukunft darstellen.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Magister Cornelia Nimführ, Aufsicht über signifikante Banken bei der Finanzmarktaufsicht.
Was ist das Coolste an Deinem Job?
Ich arbeite sehr gerne in diesem internationalen Umfeld. Ich kann meine Sprachkenntnisse wunderbar einsetzen. Mir macht es großen Spaß, die Kreditinstitute zu beaufsichtigen, mich ständig weiterzuentwickeln und weiterzubilden. Ich muss mich ständig neuen gesetzlichen Vorschriften anpassen und daher auch ständig dazulernen.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Die größte Einschränkung ist keine Einschränkung, wie ich es empfinde, sondern eine Herausforderung. Wie schon erwähnt, gleicht kein Arbeitstag dem anderen. Das heißt, ich kann mich nicht in der Früh darauf einstellen, dass mich das und das heute erwarten wird. Es kann mitunter etwas ganz anderes sein, als ich mir vorstellen würde. Man muss sich dem anpassen. Man muss die Bereitschaft mitbringen, dazuzulernen, sich weiterzuentwickeln, in einem internationalen Umfeld zu arbeiten und Reisebereitschaft mitbringen. Das macht das Ganze sehr herausfordernd.
Worum geht es in Deinem Job?
Die Finanzmarktaufsichtsbehörde ist eine integrierte, weisungsfreie und unabhängige Aufsicht über den Finanzmarkt Österreich. Das heißt, als integrierte Aufsicht vereinen wir nicht nur die Bankenaufsicht, in der ich tätig bin, sondern auch die Versicherungs-, Wertpapier- und Pensionskassenaufsicht unter einem Dach. Seit 2015 arbeiten wir auch als nationale Abwicklungsbehörde. Ich arbeite in einem sogenannten gemeinsamen Aufsichtsteam. Wir beaufsichtigen gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Europäischen Zentralbank sowie der Österreichischen Nationalbank bedeutende Kreditinstitute in Österreich. Mein Arbeitsalltag sieht momentan folgendermaßen aus. Wir beschäftigen uns schwerpunktmäßig gerade mit den internen Organisations- und Führungsstrukturen in den ausgewählten Kreditinstituten. Das heißt, wir haben uns ein sogenanntes Sample an Kreditinstituten herausgenommen. Denen schicken wir gerade Fragebögen zu Schwerpunktthemen wie beispielsweise ihrer Datenqualität, ihren internen Richtlinien und ihrem Umgang mit Interessenkonflikten. Wir werden diese Daten dann sammeln und gemeinsam auswerten. Hier arbeite ich sehr, sehr eng mit der Europäischen Zentralbank und der Österreichischen Nationalbank zusammen. Das bringt mitunter auch mit sich, dass die eine oder andere Reise nach Frankfurt getätigt wird, um sich wirklich persönlich auszutauschen.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Ich bin in Wien aufgewachsen und habe eine HBLA mit dem Schwerpunkt Sprachen und Wirtschaft besucht. Nach der Matura habe ich dann beschlossen, an einer Fachhochschule Bank- und Finanzwirtschaft zu studieren und habe den Bachelor dort abgeschlossen. Um nicht nur das Leben an einer Fachhochschule, sondern auch jenes an einer Universität kennenzulernen, habe ich mich entschieden, noch den Magister in Betriebswirtschaftslehre dranzuhängen. Nach dem Abschluss habe ich mich direkt als Kundenbetreuerin bei einer Regionalbank beworben. Ich war dort als Privat- und Firmenkundenbetreuerin tätig. Nach der Geburt meiner beiden Kinder in den Jahren 2012 und 2014 habe ich mich direkt aus der Karenz heraus bei der Finanzmarktaufsicht beworben und bin seit Anfang 2016 in der Bankenaufsicht tätig.
Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?
Die FMA beschäftigt Juristen als auch Ökonomen, Akademiker und Nichtakademiker. Ich bin der Meinung, dass sowohl meine Ausbildung als auch mein beruflicher Werdegang wertvolle Assets darstellen und mich bei meiner laufenden Aufsichtstätigkeit stark unterstützen. Dennoch denke ich nicht, dass mein Werdegang zwingend notwendig ist, um in der FMA Fuß zu fassen. Hilfreich ist es definitiv. Es ist auch wichtig, dass man die Bereitschaft mitbringt, sich ständig weiterzuentwickeln, und man kommunikationsfähig ist. Man sollte Sprachkenntnisse vorweisen, um in diesem internationalen Umfeld tätig zu sein, und auf Menschen zugehen, weil man ständig in einem gemeinsamen Aufsichtsteam tätig ist. Es ist sicher auch von Vorteil, analytisches Geschick mitzubringen.
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Andreas Hell
„Weniger auf die Karrierechancen achten. Wenn es Spaß macht, kommt es von selbst und ohne Spaß funktioniert es nicht“, rät Andreas Hell, Abteilungsleiter für Vor-Ort-Prüfung interner Modelle von Versicherungsunternehmen und Pensionskassen bei der FMA. „Meine Aufgabe ist es, die Prüfabteilung zu leiten. Wir sind die operative Einheit, die bei den Unternehmen sehr stark vor Ort ist, um dort Schwierigkeiten und Risiken aufzudecken, damit es nicht zu instabilen Situationen und Problemen kommt.“
Christine Leimer
„Das Coolste sind die abwechslungsreichen Tätigkeiten, da sich der Bankensektor laufend verändert“, erzählt Christine Leimer, Teamleiterin Aufsicht über signifikante Banken bei der Finanzmarktaufsicht. „In meinem Job geht es darum, dass ich große österreichische Banken in gemeinsamen Aufsichtsteams zusammen mit der Europäischen Zentralbank und der Österreichischen Nationalbank beaufsichtige.“
Georg Lehecka
„Man hat viel Abwechslung und nicht nur die Auseinandersetzung mit Analysen und Zahlen, sondern auch die Arbeit mit Menschen“, meint Georg Lehecka, Senior Fonds- und Bank-Analyst bei der Finanzmarktaufsicht. „Ich beaufsichtige Investmentfonds und die Verwaltungsgesellschaften, die die Vermögensverwaltung durchführen.“
Angela Naschenweng
„Der Bereich ist sehr dynamisch, es ergeben sich jeden Tag neue Herausforderungen. Ich habe einen sehr guten Einblick in sämtliche Bereiche, für die die FMA zuständig ist“, erzählt Angela Naschenweng, Teamleiterin in der Abteilung Verfahren und Recht bei der FMA. „Wir sind zuständig für die Führung von Verwaltungsstrafverfahren, wir vertreten auch die FMA vor Gerichten und den Höchstgerichten des öffentlichen Rechts.“
Cornelia Nimführ
„Ich arbeite sehr gerne in diesem internationalen Umfeld und kann meine Sprachkenntnisse wunderbar einsetzen“, erzählt Cornelia Nimführ. Sie arbeitet in der Aufsicht über signifikante Banken bei der Finanzmarktaufsicht. „Wir beschäftigen uns aktuell mit den internen Organisations- und Führungsstrukturen in dem Sample an ausgewählten Kreditinstituten.“
Fiona Springer
„Ich habe ein wunderbares Team, mit dem ich arbeite, und hervorragende Kollegen*innen, die sehr kompetent, klug und inspirierend sind“, erzählt Fiona Springer, Teamleiterin Marketmonitoring und Verbraucherinformation bei der FMA. „Es geht darum, den Markt zu analysieren und zu schauen, welche neuen Trends und Produkte es gibt.“
Helmut Kyncl
Das Coolste an meinem Job ist die Abwechslung. Ich habe nicht nur elektronische Systeme zu betreuen, sondern ich darf mich auch um Lizenzthemen kümmern und auch über den Tellerrand hinaus Projektmanagement betreiben, sagt Helmut Kyncl, Senior Referent Systemengineering und IT-Security bei der Finanzmarktaufsicht (FMA). „Die größten Herausforderungen in meinem Job sind, dass es manchmal Tage gibt, an denen Systeme ausfallen – hier muss eine gewisse Stressresistenz vorhanden sein, um diese Probleme zu bewältigen.“
Stanislava Saria
Das Coolste an meinem Job ist, den Finanzmarkt in einem internationalen Umfeld mitgestalten zu können und das gemeinsam mit einem engagierten und professionellen Team, so Dr. Stanislava Saria, Abteilungsleiterin der Abteilung II/1 Querschnittsthemen und Informationsmanagement der Versicherungsaufsicht und Pensionskassenaufsicht bei Finanzmarktaufsicht (FMA). „Für die Leitung der Abteilung ist ein abgeschlossenes Studium in Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft oder technischer Mathematik Grundvoraussetzung. Abgesehen von der Fachkompetenz braucht es für meine Position entsprechende Management-Skills, um die Arbeitsabläufe möglichst strukturiert und effizient zu organisieren.“
Julia Raptis
Das Coolste an meinem Job ist, dass es sehr international ist, dadurch das Finanzmarktaufsichtsrecht sehr durch das Europarecht bestimmt wird und ich einfach mit tollen Menschen arbeiten darf - hochprofessionell aber auch humorvoll, sagt Julia Raptis, Legistik und Aufsichtsentwicklerin bei der Finanzmarktaufsicht (FMA). „Es gibt natürlich auch Einschränkungen in meinem Beruf, z. B. sind wir auch fremdbestimmt, das heißt Ministerien und europäische Institutionen setzen uns oft kurze Fristen, dann müssen wir manchmal auch Überstunden machen, um Fristgerecht antworten zu können. Da ist es auch wichtig, dass wir auch ruhigere Zeiten gut nutzen, um uns vorzubereiten. Reisebereitschaft ist sehr wichtig - teilweise auch kurzfristige Dienstreisen, sind dann jedoch sehr sehr spannende Erfahrungen die man macht.“
Bernhard Böhm
Das Coolste an meinem Job ist, dass man einen Überblick bekommt über den österreichischen Finanzmarkt in seiner ganzen Fülle, der doch sehr sehr heterogen unterschiedlich ist, sagt Bernhard Böhm, Prävention von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung bei der Finanzmarktaufsicht (FMA). „Für den Beruf des Vorprüfers braucht es ein wirtschaftliches oder juristisches Grundstudium. Die Softskills sind Teamfähigkeit und auch die Fähigkeit und die Leidenschaft sich in neue Bereiche einzuarbeiten.“
Oliver Schütz
„Einen added value für die Gesellschaft zu leisten ist etwas Tolles“, meint Oliver Schütz, Bereichsleiter Bankenabwicklung bei der Finanzmarktaufsicht. „Die Bankenabwicklung ist der neueste Bereich, der hier dazugekommen ist. Wir sind dazu da, wenn eine Bank in die Krise gerät, diese schlussendlich auch geordnet vom Finanzplatz zu entfernen.“