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Cornelia Nimführ
Juristin Aufsicht über Signifikante Banken
bei Finanzmarktaufsicht (FMA)
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Stadt
Wien
Alter
25 - 34
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Universität / Fachhochschule
Jahre in der Organisation
1 - 5
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
„Ich arbeite sehr gerne in diesem internationalen Umfeld und kann meine Sprachkenntnisse wunderbar einsetzen“, erzählt Cornelia Nimführ. Sie arbeitet in der Aufsicht über signifikante Banken bei der Finanzmarktaufsicht. „Wir beschäftigen uns aktuell mit den internen Organisations- und Führungsstrukturen in dem Sample an ausgewählten Kreditinstituten.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Habe nicht den Anspruch an dich selbst, im Alter von 14 Jahren ganz genau wissen zu müssen, wohin deine berufliche Reise gehen soll. Du bist jung. Sammle so viele Erfahrungen, wie nur möglich. Nutze in der Schulzeit oder auch in der Studienzeit jede Möglichkeit, um an deinem Auftreten zu arbeiten. Bei einem persönlichen Vorstellungsgespräch geht es dann darum, dass du deinen potenziell künftigen Arbeitgeber von dir selbst, deinem Elan und deiner Motivation überzeugst. Hab Durchhaltevermögen. Die Schulzeit ist eine sehr wertvolle und spannende Zeit. Die Ausbildung kann einen wichtigen Grundstein für deine Zukunft darstellen.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Magister Cornelia Nimführ, Aufsicht über signifikante Banken bei der Finanzmarktaufsicht.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Ich arbeite sehr gerne in diesem internationalen Umfeld. Ich kann meine Sprachkenntnisse wunderbar einsetzen. Mir macht es großen Spaß, die Kreditinstitute zu beaufsichtigen, mich ständig weiterzuentwickeln und weiterzubilden. Ich muss mich ständig neuen gesetzlichen Vorschriften anpassen und daher auch ständig dazulernen.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Die größte Einschränkung ist keine Einschränkung, wie ich es empfinde, sondern eine Herausforderung. Wie schon erwähnt, gleicht kein Arbeitstag dem anderen. Das heißt, ich kann mich nicht in der Früh darauf einstellen, dass mich das und das heute erwarten wird. Es kann mitunter etwas ganz anderes sein, als ich mir vorstellen würde. Man muss sich dem anpassen. Man muss die Bereitschaft mitbringen, dazuzulernen, sich weiterzuentwickeln, in einem internationalen Umfeld zu arbeiten und Reisebereitschaft mitbringen. Das macht das Ganze sehr herausfordernd.

Worum geht es in Deinem Job?

Die Finanzmarktaufsichtsbehörde ist eine integrierte, weisungsfreie und unabhängige Aufsicht über den Finanzmarkt Österreich. Das heißt, als integrierte Aufsicht vereinen wir nicht nur die Bankenaufsicht, in der ich tätig bin, sondern auch die Versicherungs-, Wertpapier- und Pensionskassenaufsicht unter einem Dach. Seit 2015 arbeiten wir auch als nationale Abwicklungsbehörde. Ich arbeite in einem sogenannten gemeinsamen Aufsichtsteam. Wir beaufsichtigen gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Europäischen Zentralbank sowie der Österreichischen Nationalbank bedeutende Kreditinstitute in Österreich. Mein Arbeitsalltag sieht momentan folgendermaßen aus. Wir beschäftigen uns schwerpunktmäßig gerade mit den internen Organisations- und Führungsstrukturen in den ausgewählten Kreditinstituten. Das heißt, wir haben uns ein sogenanntes Sample an Kreditinstituten herausgenommen. Denen schicken wir gerade Fragebögen zu Schwerpunktthemen wie beispielsweise ihrer Datenqualität, ihren internen Richtlinien und ihrem Umgang mit Interessenkonflikten. Wir werden diese Daten dann sammeln und gemeinsam auswerten. Hier arbeite ich sehr, sehr eng mit der Europäischen Zentralbank und der Österreichischen Nationalbank zusammen. Das bringt mitunter auch mit sich, dass die eine oder andere Reise nach Frankfurt getätigt wird, um sich wirklich persönlich auszutauschen.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin in Wien aufgewachsen und habe eine HBLA mit dem Schwerpunkt Sprachen und Wirtschaft besucht. Nach der Matura habe ich dann beschlossen, an einer Fachhochschule Bank- und Finanzwirtschaft zu studieren und habe den Bachelor dort abgeschlossen. Um nicht nur das Leben an einer Fachhochschule, sondern auch jenes an einer Universität kennenzulernen, habe ich mich entschieden, noch den Magister in Betriebswirtschaftslehre dranzuhängen. Nach dem Abschluss habe ich mich direkt als Kundenbetreuerin bei einer Regionalbank beworben. Ich war dort als Privat- und Firmenkundenbetreuerin tätig. Nach der Geburt meiner beiden Kinder in den Jahren 2012 und 2014 habe ich mich direkt aus der Karenz heraus bei der Finanzmarktaufsicht beworben und bin seit Anfang 2016 in der Bankenaufsicht tätig.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Die FMA beschäftigt Juristen als auch Ökonomen, Akademiker und Nichtakademiker. Ich bin der Meinung, dass sowohl meine Ausbildung als auch mein beruflicher Werdegang wertvolle Assets darstellen und mich bei meiner laufenden Aufsichtstätigkeit stark unterstützen. Dennoch denke ich nicht, dass mein Werdegang zwingend notwendig ist, um in der FMA Fuß zu fassen. Hilfreich ist es definitiv. Es ist auch wichtig, dass man die Bereitschaft mitbringt, sich ständig weiterzuentwickeln, und man kommunikationsfähig ist. Man sollte Sprachkenntnisse vorweisen, um in diesem internationalen Umfeld tätig zu sein, und auf Menschen zugehen, weil man ständig in einem gemeinsamen Aufsichtsteam tätig ist. Es ist sicher auch von Vorteil, analytisches Geschick mitzubringen.

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