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Aaron Müller
Reisebürokaufmann
bei Österreichischer ReiseVerband
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Stadt
Graz
Alter
25 - 34
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Pflichtschule
Jahre in der Organisation
< 1
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
„Ich bin im stationären Vertrieb, sprich ich sitze im Reisebüro direkt am Counter mit dem Kunden und mache größtenteils Urlaubsberatungen.“ Aaron Müller ist Reisebürokaufmann bei GRUBER-reisen. Um Fernreisen kümmert er sich am Liebsten, da die Regionen gemeinsam mit dem Kunden im Detail erkundet werden. Neben der direkten Kundenbetreuung zählen auch viele Dienstreisen, welche ihn an ferne Reiseziele führen, zu seinem Tätigkeitsbereich. „Wir sind dienstlich sehr oft im Ausland, man kann so sehr viel entdecken von der Welt.“

Transkript

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Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Mein Name ist Aaron Müller. Ich arbeite bei GRUBER-reisen, einem der größten touristischen Unternehmen Österreichs, und bin geprüfter Reisebürokaufmann.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Das Coolste an meinem Beruf sind für mich die Kundenrückmeldungen. Ich sehe meinen Job so, dass ich Lebens- und Reiseträume für den Kunden realisiere. Wenn der Kunde zurückkommt und zu mir sagt: “Das war der beste Urlaub überhaupt“ oder: “Der Traum ist wahr geworden“, ist das für mich ein großer Punkt in dieser Arbeit. Und natürlich die Dienstreisen. Wir sind sehr oft dienstlich im Ausland, also in der Arbeitszeit. Man kann so sehr, sehr viel von der Welt entdecken.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Die Reisetätigkeiten auf jeden Fall, für mich persönlich nicht, weil ich keine Familie habe. Wenn man aber zum Beispiel alleinerziehend ist, kann das sehr, sehr schwierig werden, diese Arbeiten zu vereinbaren. Noch schwieriger ist grundsätzlich der Verkauf. Wir im Reisebüro verkaufen ein immaterielles Gut, eine Illusion sozusagen. Wenn ich beispielsweise in den Elektromarkt XY gehe, kaufe ich mir den Fernseher, nehme den Fernseher, stecke ihn an zu Hause und er funktioniert in der Regel. Wenn ich eine Reise kaufe, muss ich oft noch sehr, sehr viele Monate warten, bis ich etwas für mein Geld bekomme. Das ist sicher einer von den schwierigsten Punkten. Man muss sprachlich sehr gut unterwegs sein und dem Kunden dieses Gefühl und Bild von der Reise vermitteln können.

Worum geht es in Deinem Job?

GRUBER-reisen ist eines der größten touristischen Unternehmen in Österreich. Das Unternehmen ist sehr vielschichtig. Wir haben unterschiedliche Abteilungen, die die komplette Urlaubswelt und alle touristischen Leistungen, die der Kunde in irgendeiner Form buchen könnte, abdecken. Das fängt an bei einer Gruppenabteilung zum Beispiel, Veranstalterbereich dementsprechend, Italien-Kroatien-Abteilung. Ich bin im stationären Vertrieb, das heißt, ich sitze im Reisebüro direkt am Counter mit dem Kunden und mache Urlaubsberatungen größtenteils. Ich selbst sitze am Counter, also im direkten Reisevertrieb. Das heißt, ich bin für den Kunden zuständig in allen möglichen Belangen, die sich um Reisen drehen. Ich mache auch selbst Gruppenausschreibungen, die ich dann begleite, und natürlich auch sehr viel normale Büroarbeit, Rechnungen kontrollieren zum Beispiel. Die müssen auch erledigt werden. Grundsätzlich ist es so, dass ich sehr oft auf Reisen bin. Das ist eines der Assets in dem ganzen Job. Das ist wunderbar. Was mir persönlich am meisten gefällt, ist die aktive Beratung eines Kunden. Wenn ein Kunde mit einer Idee zu mir kommt und ich dem Kunden sage: “Wir können das in die Praxis umsetzen. Das ist realistisch. So etwas kann man machen“, da gibt es die unterschiedlichsten Varianten. Zum Beispiel hatte ich vor Kurzem eine interessante Anfrage mit einer Südafrika-Rundreise kombiniert mit einem Mauritius-Badeaufenthalt. Das Ganze aber in Südafrika deutschsprachig, also Privatrundreise im Kruger-Nationalpark, Inlandsflug nach Kapstadt, drei Nächte in Kapstadt, Weiterflug nach Mauritius und wieder retour nach Wien. Komplizierte Fernstreckenanfragen sind für mich eines der schönsten Sachen, die man bearbeiten kann, im Reisebüro. Es gibt aber auch einfachere Sachen. Es muss nicht komplex sein. Es kann auch einmal eine Busrundreise sein zum Beispiel oder ein Wellness-Aufenthalt in irgendeinem Hotel in Österreich. Ich möchte mich nicht einschränken lassen auf irgendein Produkt oder irgendeine Destination. Ich bin ein Allrounder. Ich arbeite auch gerne im Linienflugbereich mit Geschäftskunden. Das ist sehr, sehr spannend, weil da geht es nicht unbedingt um die finanzielle Seite, sondern der muss um 6:00 Uhr in München sein. Wie kriegen wir das hin? Gerade im Geschäftsbereich muss man oft sehr stressresistent sein. Man muss es aber mit Schmäh und Spaß nehmen. Dann funktionieren auch die ganzen Sachen. Fernstrecken mache ich am liebsten. Finde ich am interessantesten, weil man dann im Detail die jeweiligen Regionen mit dem Kunden erkunden kann und sofort merkt, ob das etwas für den Kunden ist.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin in der Südweststeiermark geboren, habe die Pflichtschuljahre absolviert bis zum letzten Jahr Oberstufenrealgymnasium in Deutschlandsberg. Ich stellte fest, Mathematik liegt mir nicht so, habe mich für eine vernünftige Lehrstelle entschieden. Ich bin durch Zufall durch ein Inserat auf den Beruf im Reisebüro gestoßen. Ich habe die Lehre 2007 angefangen, 2010 mit Auszeichnung die Lehrabschlussprüfung absolviert und bin dann von Deutschlandsberg nach Graz gezogen. Ein Jugendlicher wollte unbedingt in die Stadt. Dann ist das Steirisches Raiffeisen-Reisebüro, wo ich meine Lehre begonnen habe, von GRUBER-reisen übernommen worden. Seitdem bin ich in meiner Funktion direkt am Counter bei GRUBER-reisen tätig.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Grundsätzlich geht es ohne meinen Werdegang. Es wäre aber von Vorteil mit der Lehre, weil man die Fachkenntnisse in der Berufsschule lernt. Um diesen Job auszuführen, ist vor allem Empathie wichtig, weil man sich in den Kunden einfühlen muss, was der Kunde von einem möchte. Man muss auch sehr zielstrebig sein. Teamfähigkeit ist auf jeden Fall ganz wichtig, weil man sich auf seine Kollegen verlassen muss. Wenn man Gruppenreisen begleitet, muss man auch sehr geduldig sein, bis alle wieder zusammen sind und so weiter. Treffpunkt einhalten und solche Sachen sind immer wieder ein Thema. Man braucht Durchsetzungsvermögen, weil man oft einen Kunden vor sich hat, der nicht wirklich weiß, was er eigentlich will.

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