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Rainer Kleinferchner
Buchhändler
bei Thalia
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Buch- und Medienwirtschafter*in
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Zur Anmeldung
Stadt
Wien
Alter
35 - 44
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Weiterführende Schule
Jahre in der Organisation
< 1
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
„Man sollte sich nicht von anderen Menschen vorschreiben lassen, in welche Richtung man sich entwickelt“ Rainer Kleinferchner ist Buchhändler bei Thalia und für die Krimi-, Horror- und Fantasybücher verantwortlich. „Es ist immer wieder schön, wenn Kunden*innen nach einer Empfehlung begeistert zurückkommen.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Was ich meinem 14-jährigen Ich raten würde, ist, dass man sich nicht von anderen Leuten vorschreiben lässt, wohin man sich entwickeln soll, was man machen soll in der Zukunft, sondern wirklich sich die Zeit nimmt und in sich selbst reinhört. Schaut, wo liegen meine Talente, was interessiert mich und dann diese Richtung einschlägt, egal, was die anderen sagen. Und auch ganz wichtig: Genieße deine Freizeit, solange du sie noch hast. Die Schulferien, was auch immer. Denn dieses Ausmaß wirst du später nicht mehr haben.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Mein Name ist Rainer Kleinferchner, ich bin Buchhändler bei Thalia.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Es ist immer wieder schön, wenn man Kunden wieder trifft, die von einem Titel, den man ihnen empfohlen hat, total begeistert sind und mehr wollen. Und manchmal auch konkret diesen einen Buchhändler wieder aufsucht, weil der gute Empfehlungen abgegeben hat, das freut einen. Man will ja etwas verkaufen in dem Sinne, was den Menschen Freude bereitet. Das finde ich immer schön, wenn die Kunden zurückkommen und zufrieden sind.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Eine typische Einschränkung in meinem Job ist, wie man sich es wahrscheinlich denken kann, die Arbeitszeit. Man ist von der Früh bis am Abend im Geschäft. Dessen muss man sich bewusst sein, es geht viel Freizeit drauf. Dafür haben wir auch einen freien Tag unter der Woche und müssen jeden zweiten Samstag arbeiten. Was man auch nicht unterschätzen darf, ist natürlich, dass man sehr viel Zeit auf den Beinen verbringt und nicht sitzend wie in einem Büro. Man darf das nicht unterschätzen, hat aber auch einen Vorteil. Man bewegt sich viel, was gesund ist.

Worum geht es in Deinem Job?

Thalia ist eine große Buchhandelskette. In den Geschäften findet man allerdings nicht nur Bücher, sondern auch andere Medien. Mein Aufgabenbereich ist es, für bestimmte Warengruppen verantwortlich zu sein. In meinem Fall sind das Krimi, Thriller, Horror, Science-Fiction und Fantasy-Literatur. Ich bin dafür verantwortlich, dass ich die Bücher zum richtigen Zeitpunkt nachbestelle, dass immer genug Ware vorrätig ist. Dass ich über das Sortiment, das ich verkaufe, sehr gut Bescheid weiß. D. h., es ist ein großer Vorteil, wenn man auch persönliche Interessen hat und diese Genres, diese Literaturrichtungen gerne liest. So ein typischer Thalia-Arbeitstag sieht bei mir so aus, dass ich in der Früh die Ware, die von der Warenübernahme von den Leuten auf verschiedene Etagenwagen aufgeteilt wird, herunterhole und dann auf der Verkaufsfläche in die jeweilige Abteilung führe. Dann oft, wenn es sich ausgeht, noch bevor wir aufsperren, beginnen wir bereits, die Ware einzuschlichten. Das ist aber meistens so viel Ware, dass wir es nicht schaffen, bis das Geschäft geöffnet wird. D. h., selbst dann, wenn es geöffnet ist, räumen wir weiterhin weg. Das ist meistens am Vormittag, so um 11 Uhr herum sind wir dann in der Regel fertig damit Dann geht es schon ganz stark, auch während des Wegräumens, in die Kundenberatung natürlich. Man sieht, wenn ein suchender Kunde wo steht, dann frage ich den Kunden, ob ich behilflich sein kann und suche dann, wie bereits erwähnt, das richtige Buch heraus. Natürlich auch ganz wichtig ist, dass man in der Früh die E-Mails checkt und schaut, was am Tag so ansteht. Was gibt es an Neuigkeiten, was ist zu erledigen heute? Dann auch schauen, dass die Abteilungen in Ordnung sind, die Stapel die richtige Höhe haben, wie im sogenannten Pyramidensystem, dass in der Mitte eines Tisches der Stapel höher ist als am Rand. Wir schauen, dass es optisch etwas gleich aussieht.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin in Wien geboren und habe dort die Volks- und Hauptschule besucht. Danach die AHS-Matura absolviert und habe dann kurz versucht, ein Studium zu beginnen, wieder abgebrochen und mich für die Arbeitswelt entschieden. Nach einem kurzen herumüberlegen, was ich denn machen könnte, habe ich meine Liebe zu Büchern und zum Lesen dann zum Beruf gemacht. Mich bei Thalia, damals noch Amadeus, beworben und bin nun mittlerweile 15 Jahre dabei, war die richtige Entscheidung.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Es ist so, dass man eine Lehre braucht, um Buchhändler zu werden. Es gibt Ausnahmefälle, es gibt Quereinsteiger, das ist aber nicht die Regel. Es ist nützlich, wenn man eine Lehre macht, weil man sehr viel Hintergrundwissen dadurch vermittelt bekommt. Wichtige Eigenschaften sind, dass man kommunikativ ist, dass man gerne mit Leuten spricht und dass man keine Scheu vor Menschen hat. Das ist ganz wichtig, da man sehr viel mit Kunden zu tun hat.

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