Der Guide für deine Lehre – Die 20 beliebtesten Lehrstellen
Bei so heißen Temperaturen, wie wir sie derzeit in weiten Teilen Österreichs erleben, fällt es einem schwer, viel mehr zu machen, als ausgebreitet wie ein Stern im Bett zu liegen und sich von einem Ventilator Kühlung anwehen zu lassen. Andere gehen vielleicht schwimmen. Worauf man wahrscheinlich weniger Bock hat, ist, es sich mit der harten Realität namens Leben auseinanderzusetzen. Doch alles hat ein Ende und so werden auch die Sommerferien vorbeigehen und spätestens dann stellen sich einige von euch die Frage:
Und was jetzt?
Damit es nicht so weit kommt, habe ich für alle, die auf der Suche nach einer passenden Lehre sind, die perfekte Bett- und/oder Schwimmbadlektüre zusammengestellt.
20 der beliebtesten Lehrberufe in Österreich, von der KFZ-Mechanikerin über den Friseur zur Einzelhandelskauffrau: Hier erfährst du aus erster Hand von Lehrlingen oder Menschen, die schon seit Jahren in dem Beruf stehen, was es dafür braucht, was das Coolste an ihrem Job ist und welche Einschränkungen dieser mit sich bringt.
Anlagentechniker
Alexander Reiter ist Lehrling im BMW Werk in Steyr und macht eine Ausbildung zum Elektroanlagentechniker. Alexander wusste schon mit acht Jahren, dass er zum BMW Werk möchte. Nachdem er aus persönlichen Gründen die HTL abbrach, hatte er den Mut, sich seinen Traum, bei BMW zu arbeiten, zu verwirklichen. Er hat eine Bewerbung geschrieben und wurde zum Auswahlverfahren eingeladen. Alexander hat den den Eignungstest und das Einzelinterview bestanden, und meisterte zudem die Gruppenarbeit, in der seine Teamfähigkeit auf die Probe gestellt wurde. Die Fähigkeit im Team zu arbeiten und ein gewisses Verständnis für Technik sieht der angehende Anlagetechniker als die wichtigsten Eigenschaften für diesen Job.
Bäcker
Mario Geyer macht eine Lehre zum Bäcker bei Ströck. Nach dem Bundesheer und vier Monaten als Gärtner entdeckte Mario seine Begeisterung für das Bäcker- und Konditordasein. Ein Freund, der bereits bei Ströck angestellt war, brachte ihn auf die Idee, eine Lehre bei dem Familienbetrieb zu beginnen. Frühaufsteher sollte man sein, effizient arbeiten können und auch Durchhaltevermögen mitbringen, meint Alexander auf die Frage, welche Eigenschaften erforderlich für den Beruf als Bäcker wären.
Bürokauffrau
Deniz Kuyucaklioglu macht eine Lehre zur Bürokauffrau bei einem der größten Arbeitgeber in Österreich, der Stadt Wien. Bereits Deniz Mutter und Großmutter waren bei der Stadt Wien beschäftigt. Daher war der Gedanke, eine Lehre bei der Stadt Wien zu beginnen, für sie naheliegend. Deniz hat sich beworben und den dreiteiligen Aufnahmetest bestanden. Die wichtigsten Eigenschaften, die man für die Lehre als Bürokauffrau/mann mitbringen sollte, sind laut Deniz: Selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten, Teamfähigkeit, gute Kommunikationsfähigkeit in Wort und Schrift auf Deutsch und Englisch. Grundlegende Computerkenntnisse werden auch vorausgesetzt.
Chemielabortechnikerin
Courma-Woury hat in ihrer Schulzeit ein verpflichtendes Schnupperpraktikum beim Bundesumweltamt absolviert, weil ihr Chemie schon im Unterricht viel Spaß gemacht hat. Nach ihrem dreitätigen Praktikum war sie so begeistert, dass sie sich gleich als Chemielabortechniker-Lehrling beworben hat. Ihrer Meinung nach braucht es Freude an dem, was man tut, Genauigkeit sowie eine unempfindliche Nase, da manche Laborproben nicht so angenehm riechen.
Einzelhandeskaufmann
Manuel wollte so früh wie möglich auf eigenen Beinen stehen und Geld verdienen. Daher hat er nach der Sporthauptschule das 9. Schuljahr im Polytechnikum abgeschlossen und sich daraufhin bei T-Mobile als Lehrling beworben. Als Voraussetzungen nennt er neun Pflichtschuljahre, Interesse an Elektronik, speziell für Smartphones. Da man viel im Kundenkontakt steht, sollte man gut und freundlich mit Menschen umgehen können.
Fleischer
Andreas Wappl ist gelernter Fleischhauer. In der HTL wurde Andreas klar, dass Lernen nicht so seines war und entschied sich für eine Lehre als Fleischer. Nach einer dreijährigen Ausbildung trat er in den Beruf des Fleischers ein. Seine Tante machte ihn auf Merkur aufmerksam, die laufend auf der Suche nach gut ausgebildetem Fachpersonal wären. Nach sechs Jahren im Betrieb wurde er Rayonsleiter. Die wichtigsten Eigenschaften sind laut Andreas organisatorisches Talent, Selbstdisziplin, Geduld und Überzeugungsfähigkeit.
Friseur
Patrik Berger macht eine Lehre zum Friseur bei dm. Erst bei der Suche nach Lehrstellen hat Patrik erfahren, dass dm auch einen Frisörbetrieb führt. Patrik wollte schon lange Friseur werden, weil es ihm Freude bereitet die Veränderung der Kunden zu beobachten. Er sieht Kreativität und Selbstbewusstsein, um auf die Kunden zuzugehen, als wichtigste Charakterzüge für den Beruf als Friseur.
Installations- und Gebäudetechniker
Ibrahim Jakupi ist Lehrling im technischen Bereich. Nach einem Jahr in der Handelsschule wurde Ibrahim klar, dass dieser Weg nichts für ihn war. Sein Vater, der im gleichen Betrieb arbeitet, brachte Ibrahim auf die Idee eine Lehre als Installations- und Gebäudetechniker zu beginnen. Nach kurzer Recherche hat er sich beworben, einen Aufnahmetest bestanden und meisterte auch ein Bewerbungsgespräch mit dem Lehrlingsausbilder. Technisches Verständnis und Genauigkeit sind die wichtigsten Voraussetzungen für seinen Job, meint Ibrahim.
Jasmin Gastgeb ist Lehrling bei der Stadt Wien, einem der größten Arbeitgeber Österreichs. Jasmin hat nach einem zukunftsorientiertem Lehrberuf gesucht und wollte in der Praxis arbeiten, daher hat sie sich bei der Stadt Wien schriftlich mit Motivationsschreiben und Lebenslauf beworben. Daraufhin wurde sie zum Aufnahmetest eingeladen und musste sich anschließend einem Aufnahmegespräch stellen. Beides hat Jasmin gemeistert und wurde aufgenommen. Für den Beruf als IT-Technikerin sollte man zielstrebig und teamfähig sein, Spaß daran haben, Probleme zu lösen und Interesse an Technik mitbringen.
Karosseriebautechniker
Dominik Preissig macht eine Lehre als Karosseriebautechniker bei der Porsche Inter Auto – Europas größter Automobil-Einzelhandelskette. Während seiner Zeit in der HTL hat Dominik von einem Lehrlingsqualifying bei Porsche Inter Auto gehört und sich daraufhin beworben. Nachdem er einen PC-Test über Allgemeinwissen bestanden hatte, wurde er gemeinsam mit seinen Eltern zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Zu guter Letzt musste er auch einen Praxistest meistern. Man sollte körperlich fit und handwerklich geschickt sein, rät Dominik. Außerdem seien Genauigkeit und ein sicherer Umgang mit Werkzeug weitere Voraussetzungen für den Job als Karosseriebautechniker.
KFZ-Mechanikerin
Karina Knöbl-Riegerbauer ist Lehrling bei Magna und macht eine Ausbildung zur KFZ-Mechanikerin. Für Karina war schon immer klar, dass sie Mechanikerin werden wollte. Seit ihrer Kindheit hatte sie viel mit Autos zu tun und hat sich nach der Pflichtschule bei Magna für eine Schnupperwoche beworben. Nachdem ihr das gut gefallen hat, hat sie sich für eine Lehrstelle beworben. Man sollte Interesse an Autos haben und offen für Neues seien, um den Job als KFZ-Mechanikerin ausüben zu können, meint Karina.
Koch
Fabio Fromm macht eine Lehre zum Koch beim Flughafen München. Als Koch lernt Fabio die Verarbeitung von Lebensmittel zu Gerichten, deren Präsentation und Verkauf. Um als Koch arbeiten zu können, braucht es laut Fabio mehrere Eigenschaften: Flexibilität, die Bereitschaft im Team zu arbeiten und Hartnäckigkeit. Die größten Herausforderungen wären die langen Arbeitszeiten, die Arbeit an Wochenden und die Fähigkeit, das viele Wissen aufzunehmen.
Konditor
Gabriel Wildschutt macht eine Lehre als Konditor bei der Familienbäckerei- und Konditorei Haubi’s. Gabriel wollte schon immer in der Praxis arbeiten und hat in verschiedene Firmen reingeschnuppert. Bei Haubi’s hat es ihm am besten gefallen und daher hat er sich für eine Lehre als Konditor entschieden.
Lackierer
Florian Kogler ist Lehrling bei Rosenbauer und macht eine Ausbildung zum Lackierer. Florian hat im Polytechnikum an einer Führung im Werk von Rosenbauer teilgenommen. Dort hat es ihm so gut gefallen, dass er einen Schnuppertermin ausgemacht hat. Nachdem er im Detail erfahren hat, worum es in der Lehre zum Lackierer geht, hat er sich beworben und wurde in den Betrieb aufgenommen.
Industriekaufmann
Lukas Dietrich ist Lehrling bei Kapsch und macht eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Nachdem Lukas die Schule verließ, informierte er sich bei Freunden und Bekannten über ihre beruflichen Werdegänge. Ihm wurde schnell klar, dass er eine Ausbildung zum Industriekaufmann machen möchte. Nach weiterer Recherche ist er auf die Firma Kapsch gestoßen und hat sich dort schriftlich beworben. Nach erfolgreichem Aufnahmegespräch wurde er in das Unternehmen aufgenommen. Um als Industriekaufmann durchstarten zu können, sollte man neugierig sein, keine Angst vor Neuem haben und auf Leute zugehen können, erklärt Lukas.
Machinenbautechniker
Dominique Seirlehner macht eine Ausbildung zum Maschinenbautechniker im BMW Werk in Steyr. Nach der Hauptschule wollte Dominique eigentlich Koch werden und schloss sogar erfolgreich eine Ausbildung zum Koch ab, kommt aber nach kurzer Zeit drauf, dass es eigentlich nicht das Richtige für ihn ist. Sein Bruder brachte ihn dann auf die Idee, sich bei BMW zu bewerben, weil Dominique schon immer an Technik interessiert war. Nach erfolgreicher Bewerbung, hat sich seine Entscheidung in der Probezeit nochmal bestätigt. Er meint, dass man für den Beruf als Maschinenbautechniker Interesse an Technik haben und gut im Team arbeiten sollte. Ausserdem braucht es Ehrgeiz und Selbstvertrauen, um für seine Arbeit gerade stehen zu können.
Maurer
Alexander Tury macht eine Lehre als Maurer und Beschalungsbauer bei STRABAG. Nach abgeschlossener Hauptschule und Polytechnikum entschied sich Alexander dafür eine Lehre als Maurer anzufangen. Bereits sein Vater und sein Bruder waren als Poliere beschäftigt. Auf die STRABAG kam Alexander durch Zufall. Er meint, man braucht für den Job als Maurer Ausdauer, handwerkliches Geschick, sollte gerne im Freien sein und keine Angst davor haben, sich dreckig zu machen.
Mechatroniker
Patrick Kapeller ist Lehrling beim SKF Konzern, Weltmarktführer im Bereich Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Wälzlagern. Patrick hat immer schon gern gebastelt. Nachdem er als Kind sein kaputtes Radio wieder zusammengebaut hat, war ihm klar, dass er einen Lehrberuf ergreifen möchte, der mit Elektronik und mit Metallverarbeitung zu tun hat. So ist er auf Mechatronik gekommen. Flexibilität und analytische Fähigkeiten wären für den Job als Mechatroniker notwendig, meint Alexander.
Speditionskauffrau
Marlene Eder macht eine Lehre zur Speditionskauffrau bei DACHSER. Nach einem Jahr in der Handelsschule hat Marlene angefangen sich nach einer geeigneten Lehre umzuschauen. Nach einigen Schnupperarbeitstagen in verschiedenen Firmen, ist sie zu DACHSER gekommen und dort geblieben. Man sollte gerne mit Menschen zusammenarbeiten und gut mit Stress umgehen können, meint Marlene.
Stuckateurin und Trockenausbauerin
Lisa Tobler macht eine Lehre als Stuckateurin und Trockenausbauerin bei der STRABAG. Nach erfolgreichem Abschluss der AHS-Matura hat Lisa in einer Internetanzeige gelesen, dass die STRABAG nach Lehrlingen sucht. Für sie war klar, dass sie kein Büromensch ist und lieber handwerklich im Freien arbeiten möchte. Daraufhin hat sie sich für die Lehre als Stuckateurin und Trockenausbauerin entschieden. Man sollte Ausdauer und räumliches Vorstellungsvermögen haben und gerne mit anpacken, sagt Lisa.
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Deniz Kuyucaklioglu
“Ich trage mein Herz auf der Zunge, was aber im Berufsleben nicht nur von Vorteil ist.” Davon würde Deniz Kuyucaklioglu, Bürokauffraulehrling bei der Stadt Wien auch den wichtigsten Ratschlag ihres Lebens ableiten, ihre Gedanken nicht immer gleich auszusprechen. Eigenschaften, die man mitbringen sollte? “Man sollte am Computer arbeiten wollen und ab und zu auch telefonieren.”
Courma-Woury Ly
“Am Anfang hast du eine Feststoffprobe und am Ende ist die Probe dann flüssig, so dass du sie messen kannst”, erzählt Courma-Woury Ly aus dem Alltag eines Lehrlings zur Chemielabortechnikerin beim Umweltbundesamt. “Man darf nicht zu empfindlich sein, weil man kriegt nicht immer Proben, die so gut riechen”, weiß sie um die Voraussetzungen.
Alexander Reiter
“Die Herausforderung ist, dass man einfach cool bleibt und keinen Stress hat.” Das ist in der Ausbildung zum Elektroanlagentechniker für Alexander Reiter auch bezüglich Sicherheit essentiell. Die Berufsentscheidung fiel bei ihm schon sehr früh: “Ich hab’ eigentlich mit 8 Jahren schon gewusst, dass ich in der Firma anfangen möchte, weil mich BMW von Haus aus schon fasziniert hat.”
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Karina Knöbl-Riegerbauer
"Cool ist, dass ich mich als Frau wirklich mit Autos auskenne und auch mit den Männern mitreden kann." Für Karina Knöbl-Riegerbauer, Kfz-Techniker-Lehrling bei Magna, war immer schon klar, dass sie Mechanikerin werden will. Wenn man sich bei der Arbeit einmal nicht auskennt, solle man am besten Kollegen fragen, sagt sie.
Gabriel Wildschutt
"Ich wollte immer schon etwas Praktisches machen", sagt Gabriel Wildschutt, Konditor- und Bäckerlehrling bei Haubi's. Kontaktfreudigkeit, Motivation und Kreativität seien gute Voraussetzungen für seinen Beruf. Wichtig sei außerdem, sich bewusst zu sein, dass einiges von seinem Job abhängt: Eine Hochzeitstorte solle man besser nicht verhauen...
Florian Kogler
“Wenn ich ein Teil lackiere und dann seh’ ich das fertige Fahrzeug vorbeifahren, dann denk’ ich mir: ‘Ah, das hab’ ich super gemacht!’”, erzählt Florian Kogler über die Erfolge in seiner Lehre zum Lackierer bei Rosenbauer. Was man dafür mitbringen sollte: “Fingerfertigkeit, Hilfsbereitschaft, Teamfähigkeit und Kreativität gehört auch dazu.”
Dominik Preissig
“Man sollte seine Träume verfolgen und sich nicht reinreden lassen”, würde Dominik Preissig seinem 14-jährigen Ich mit auf den Weg geben. Am schönsten an seiner Lehre als Karosseriebautechniker und Lackierer bei Porsche Inter Auto findet er, “wenn man ein Auto bekommt, das vollkommen zerstört ist und dann der Moment am Schluss, wenn das Auto wieder wie neu ausschaut”.
Lisa Tobler
“Das Coolste ist, dass man sieht wie Räume entstehen und du kannst auch im Plan lesen”, findet Lisa Tobler, Lehrling als Stuckateurin und Trockenausbauerin bei der STRABAG SE. Vor einer Herausforderung steht sie dabei jedoch: “Das schwere Tragen, dazu benötigt man viel Kraft, die kann man aber aufbauen und das sollte kein Problem sein, dass man diese Lehre nicht schafft.”
Jasmin Gastgeb
"Das Coolste an meiner Lehre ist, dass ich die Praxis mit der Theorie, die ich an der Schule lern, verbinden kann und Lehre mit Matura machen kann,“ was Jamin Gastgeb besonders an ihrer Arbeitsstelle schätzt. Nach einer Grundausbildung von zwei Monaten, durchläuft sie als Lehrling Informationstechnologie-Technikerin bei der Stadt Wien unterschiedliche Abteilungen, von der Serverwartung bis hin zu Telefonie. Was sollte man für diesen Job mitbringen? "Wenn man sich für diesen Job entscheidet, sollte man teamfähig und zielstrebig sein und Spaß daran haben, Probleme zu lösen.“
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Alexander Tury
“Du musst Ausdauer haben, handwerkliches Geschick, man muss gern draußen sein und es muss dir wurscht sein, wenn du dreckig wirst”, erzählt Alexander Tury über die Anforderungen seiner Lehre als Maurer und Schalungsbauer bei STRABAG SE. Der wichtigste Ratschlag in seinem Leben? “Man soll nie aufgeben.”