Unternehmen
Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?
Ich bin ziemlich früh von daheim ausgezogen, das würde ich heute nicht mehr machen, ich würde länger das Hotel Mama genießen. Die Zeit, in der man so wenig Verantwortung trägt, kommt nie wieder. Ich hätte auch wahrscheinlich das Studium im ersten Anlauf geschafft, wenn ich daheim gewohnt hätte. Und das zweite ist, seine Ziele konsequent zu verfolgen, auch wenn andere vielleicht etwas anderes sagen. Bei mir war es so, ich war an einer Hauptschule, reine Mädchen Klasse, habe mich dann für die HTL entschieden und habe dann als Erstes gehört, als Frau und so viele Männer, das ich nicht gut. Von anderen habe ich gehört, du hast nur die Hauptschule, wieso schaffst du die HTL? Gott sei Dank hatte ich meine Eltern, die dann gesagt haben, du schaffst das trotzdem. Habe ich auch gemacht, war natürlich trotzdem sehr verunsichert. Das heißt, ein Rat an alle, wenn einen irgendwas interessiert, einfach machen und nicht darauf hören, was die anderen sagen.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Daniela Karanitsch, Gruppenleiterin IT-Operations.
Was ist das Coolste an Deinem Job?
Gerade in der IT ändern sich die Technologien sehr häufig. Das heißt, man kann sich immer mit neuen Dingen beschäftigen, das heißt, es wird nicht langweilig. Man lernt immer etwas Neues dazu. Noch dazu ist gerade in der IT das Arbeiten sehr projektbezogen, was mir einfach Spaß macht. Für mich ist es das Schrecklichste, wenn ich jeden Tag immer genau dasselbe machen müsste. Mit der Projektarbeit hat man ein anderes Umfeld, mit anderen Leuten im Team zusammenzuarbeiten, macht einfach Spaß. Und was auch, gerade in der OeNB sehr interessant ist, dadurch, dass wir in das Eurosystem eingebettet sind und so ein bisschen in ein internationales Umfeld, hat man immer auch die Möglichkeit, sich mit anderen Kollegen auszutauschen. Was immer sehr interessant ist, zu wissen, wie lösen die dieses Problem? Wie setzen die diese Technologie denn ein? Das finde ich sehr interessant.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Zum einen muss man sich bewusst sein, dass man manchmal arbeiten muss, bei großen Umstellungen oder bei großen Updates. Dass man dann arbeitet, wenn die anderen nach Hause gegangen sind, sprich, die IT-Systeme nicht benötigen. Das heißt, das ist dann entweder am Abend oder an den Wochenenden. Und ein zweiter Bereich ist sicher, dass man Bereitschaften machen muss. Das heißt, man muss nicht immer vor Ort sein, aber wenn ein Problem ist, ist damit sichergestellt, dass man schnell reagieren kann. Die Zeiten von den Bereitschaften unterscheiden sich je nach Branche. Für mich persönlich ist es jetzt kein großes Problem, aber manche sehen es als Einschränkung ihrer Freizeit.
Worum geht es in Deinem Job?
Die OeNB betreibt neben den Standard Applikationen, die jede Firma haben muss, wie Personalverrechnungssystem, ein Buchhaltungssystem, auch ganz spezielle Anwendungen wie Zahlungsverkehrssysteme, die man so am Markt nicht kaufen kann. Deswegen haben wir eine große Entwicklungsabteilung, die diese Anwendungen schreibt und wir als IT-Operations sorgen dafür, dass diese Anwendungen zur Verfügung stehen. Das heißt, wir betreiben diese Systeme. Meine Gruppe, die Infrastruktur Gruppe kümmert sich um die gesamte Hardware, die im Rechenzentrum steht, sprich, das sind die Server, alles was mit Netzwerk zu tun hat, alles was mit Storage Systemen zu tun hat. Das heißt, wir sorgen dafür, dass die funktionieren, dass die sicher funktionieren und kümmern uns auch um Konzepte, falls ein System ausfällt, dass es automatisch auf der anderen Seite weiterläuft, sodass der Betrieb nicht beeinträchtigt wird. Ein immer wichtigerer Punkt ist die Sicherheit. Das heißt, wir betreiben auch Sicherheitssysteme. Wir schauen, dass nur die Systeme miteinander reden dürfen, wo das erlaubt ist, dass nur die Leute zugreifen dürfen, die darauf zugreifen dürfen. Wir versuchen auch, vor allem Angriffe aus dem Internet zu erkennen und wenn möglich, schon im Vorfeld zu verhindern. Bei uns im Bereich ist es ganz wichtig, dass man genau arbeitet, weil einfach schon kleine Fehler große Auswirkungen haben können, weil das ja zentrale Systeme sind. Das heißt, wenn ich zum Beispiel den falschen Stecker irgendwo ziehe, das falsche Netzwerkkabel, kann es sein, dass ganze Anwendungen nicht mehr da sind. Das ist bei uns einer der wichtigsten Punkte.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Ich habe die HTL für EDV und Organisation besucht, weil ich eigentlich zuerst eine HAK machen wollte, also eine kaufmännische Ausbildung. War dann aber dort beim Tag der offenen Tür und bei uns in der Hauptschule gab es so eine IT-Klasse sozusagen, wo man ein bisschen Erfahrung im Programmieren sammeln konnte. Ich dachte dann, das ist eine gute Ergänzung, die kaufmännische Ausbildung und die IT Ausbildung dazu. Habe mich dann dafür entschieden, nachdem ich beim Tag der offenen Tür war, dann auch gemacht, habe dann gleich nach der Schule angefangen bei einer Pharmafirma zu arbeiten. Wir waren ein sehr kleines Team, was gut war, aber man eigentlich alles gemacht hat. Vom Helpdesk bis zum Kabel ziehen bis zur Server Betreuung ist einfach alles dabei. Man hat wirklich sehr viel gelernt. Ich habe sehr viel gelernt, habe mich dann aber dazu entschieden, zu einem größeren Unternehmen zu gehen, zu einem IT-Dienstleister. Habe mich dann dort auf Netzwerktechnologie und Netzwerksicherheitstechnologie, also Firewall Betreuung spezialisiert. War dort dann auch fünf Jahre, habe währenddessen dann die FH für IT- und Projektmanagement gemacht. Das ist so eine Wirtschaftsinformatik Ausbildung mit Schwerpunkt auf Projektmanagement, weil mich das immer sehr interessiert hat und habe mich dann danach in der OeNB beworben. Zuerst in der IT-Sicherheit, dort haben wir einfach Konzepte erstellen und geschaut, ob diese Konzepte eingehalten werden, weil IT-Sicherheit ein sehr wichtiger Punkt ist. Ich bin dann aber wieder zurück zu den Wurzeln und bin dann wieder in die Netzwerktechnik gegangen, in die Infrastruktur Gruppe und die Gruppe leite ich jetzt seit bald zwei Jahren.
Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?
Ohne HTL ist es schwierig, weil es einfach so diese grundlegende, logische, strukturierte Denkweise vermittelt. Die FH wäre nicht unbedingt notwendig gewesen, das war mehr eine Vertiefung vom kaufmännischen Bereich in den methodischen Bereich, wobei jetzt als Gruppenleiter ist auch diese Ausbildung sehr wichtig.
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