Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!
Schau dir die Welt an. Schau, dass du eine gute, konkrete Ausbildung kannst, wo du auch ein Handwerkszeugs hast und hör auf deine innere Stimme.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Walter Emberger und ich bin Gründer und Geschäftsführer von Teach for Austria.
Was ist das coolste an Deinem Job?
Zu wissen, dass man einen positiven Einfluss hat auf einzelne Personen, also in dem Fall bei uns, dass Kinder in der Klasse inspirierende, motivierte Lehrkräfte bekommen, dass die damit Perspektiven im Leben eröffnet kriegen, die sie sonst nicht gekriegt hätten. In meiner Rolle auch, ich habe ein Team und das Team ist so toll bei der Sache, dass man sich freut, wenn man am Montag in der Früh auch bei Nebel und kaltem Wetter und nassen Trottoir ins Büro geht. Dass man diese Leute trifft und mit denen was gestalten kann.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Wir sind ein Start-up. Wir haben noch nicht den Beweis, dass das schon 20 Jahre so und so läuft. Also du musst alles, was du machst, ist neu. Du musst Dinge entscheiden, wo du nicht zurückgreifen kannst, das tun wir schon seit ein paar Jahren so, machen wir es diesmal so, sondern du musst das ganz neu entscheiden. Und dieses Leben mit dieser Unsicherheit, mit diesen vielen Entscheidungsmöglichkeiten, die man hat, die eine rauszufinden und dann so zu sagen, vielleicht war es nicht die ganz Richtige, aber es war die, die ich damals für die richtige gehalten habe. Das erfordert schon eine, das erfordert eine eigene Persönlichkeitseigenschaft, die man, wenn man sie noch nicht hat, ziemlich schnell kriegen muss, weil sonst schläft man nicht gut.
Worum geht es in Deinem Job?
Ich habe das gegründet vor einem Jahr und habe am Anfang alles gemacht und inzwischen sind wir ein Team von neun Personen und ich habe jetzt noch die Aufgabe, das zu steuern, auch das Team bei der Erweiterung ganz genau auszusuchen, dass wir die richtigen Leute haben, die das machen und auch zu helfen in der Weiterentwicklung der Organisation. Und als Geschäftsführer habe ich wirklich vom Einkauf eines Computerkabels bis zum Auftreiben von Sponsoren alles gehabt. Was ich jetzt noch vor allem mache, mich eng abstimmen mit dem, was sich jetzt als Führungsteam herauskristallisiert und zwei konkrete Aufgaben habe ich noch, das, die Platzierung dieser jungen Lehrer, die wir ausbilden an den Schulen, einen Kontakt zu den Schulen, Schulbehörden, Institutionen und Funding, also das Geld aufzutreiben, das uns ermöglicht, das alles zu machen.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Ich habe Wirtschaft studiert, bin nachher in eine Bank gegangen, danach in eine Ausbildung gegangen, eine Management-Ausbildung an einer sehr guten Schule in Frankreich war das, südlich von Paris in Fontainbleau, habe dort gesehen, was in einer guten Schule alles möglich ist mit total motivierten Lehrkräften auch, bin danach in die Beratung gegangen in der Schweiz, Berater worden in Österreich selbstständig und bin durch ein Beratungsprojekt in den Bildungssektor gekommen. War dann Studiengangsleiter einige Zeit in einer Fachhochschule und wollte danach nicht nur mit Studenten zu tun haben, sondern mit jüngeren Leuten auch noch, nämlich dort wo die Bildung so entscheidende Weichen stellt und bin auf das Modell von Teach for All gestoßen, das es seit 20 Jahren in den USA, seit 10 Jahren in England und in vielen anderen Ländern inzwischen gibt. Und ich bringe das gerade nach Österreich.
Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?
Dass ich jetzt Wirtschaft studiert habe, ist meinem Interesse für Wirtschaft, das sich bei mir interessanterweise sehr früh herausgestellt hat, zu verdanken. Aber wenn man was anderes studiert, eben studieren lernst, Dinge verknüpfen und was du im Arbeiten lernst, ist, dich für Dinge zu entscheiden, bei Entscheidungen zu bleiben, auch harte Entscheidungen zu treffen, mit Menschen umzugehen, gern mit Menschen umzugehen, zu kommunizieren. Was bei uns wichtig ist, ist, dass die Kinder diese Bildungschancen kriegen und das ist das, das ist im Zentrum und jemand, der das als eine zentrale Kraft sieht, der entzieht auch sehr viel Kraft aus dem Ganzen.
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Yvonne Teufel
"Das Coolste an meinem Job ist sicher zu wissen, dass ich an einer sinnvollen Sache arbeite. Auch die Flexibilität, die wir im täglichen Tun haben, was Arbeitszeiten betrifft, aber auch so Dinge wie Homeoffice, also Arbeitsort und dass wir ganz viel Eigenverantwortung haben in dem, was wir tun und sehr viele Entscheidungen selbstständig treffen können bei uns in der Organisation. Ja, und das Vertrauen, das uns von unserem Arbeitgeber entgegengebracht wird."
Aron Marton
"Das Coolste an meinem Job ist, dass ich jeden Tag Kinder sowohl für den Unterricht für Fächer begeistern kann, auf der einen Seite und auf der anderen Seite, dass ich wirklich Lebenswege mitgestalten kann. Das heißt, ich kann zuschauen, wie sich Kinder entwickeln und in eine positive Richtung gehen."
Cecilia Cadman
Was ist das Coolste an deinem Job? "Da möchte ich zwei Sachen nennen. Das erste wären die Gestaltungsmöglichkeiten. Ich bin ein eher kreativer Mensch und sehe wirklich mein Klassenzimmer als ein Spielfeld, wo ich sehr viele Dinge auch ausprobieren kann. Sei es in der Musik, im kreativen Schreiben oder im sozialen Lernen. Da hat man auch jede Freiheit, diese Sachen auszuprobieren. Und das Zweite war auf jeden Fall die menschliche Ebene. Ich trete jeden Tag in Beziehungen, in echte, authentische Beziehungen mit Menschen. Sie sind mir wichtig, ich bin ihnen auch wichtig und das, das ist was Echtes und was Menschliches. "
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Das Thema Chancenfairness in der Bildung ist etwas, was mir wichtig ist. Aber das Unternehmen, Teach For Austria ist auch gerade so groß, dass es wirklich einen Impact hat, aber nicht so groß, dass es unflexibel wird. Das heißt, wir haben Freiheit, Flexibilität, aber können trotzdem auch wirklich etwas erreichen, so Severin Broucek, Geschäftsführer von Teach For Austria.
Marlene Stockhammer
“Die große Verantwortung, die man in diesem Job hat, weil immerhin sind das Kinder, mit denen man arbeitet und was man da sagt als Lehrer hat einfach eine große Wirkung”, das ist die Herausforderung an Marlene Stockhammers Tätigkeit als Fellow 2014 bei Teach for Austria. Das Schöne daran: “Kinder bei ihrem Entwicklungsprozess zu begleiten, für sie da zu sein.”
Matthias Stiedl
“Dass man mit den Kindern gemeinsam arbeiten kann und sich ihren Zielen gemeinsam nähern kann”, gefällt Matthias Stiedl besonders gut an seiner Tätigkeit als Fellow 2014 bei Teach for Austria. “Wenn man mal einen schlechten Tag hat oder schlecht gelaunt ist, überträgt sich das total auf die Kinder, d.h. man muss auch darauf achten, dass man selbst ausgeglichen ist”, beschreibt er die Herausforderung daran.
Hakan Aksüz
“Die Tatsache, dass ich an manchen Tagen mit wenig Energie in die Klasse hineingehe und dann wirklich mit mehr Energie rausgehe”, findet Hakan Aküz ganz besonders an seiner Tätigkeit als Fellow 2014 bei Teach for Austria. Die Herausforderung dabei? “Dass man unmittelbar mit Menschen in Kontakt kommt, die vielleicht auch nicht wirklich lernen wollen, die vielleicht nicht freiwillig in diesem Klassenraum sitzen.”
Elisabeth Jäger-Barisic
"Mein Werdegang wurde beeinflusst durch meine Begeisterung zu Naturphänomenen, die uns im Alltag begleiten”, sagt Elisabeth Jäger-Barisic. Ihre Begeisterung für Biologie und Chemie gibt sie heute als Teach for Austria-Fellow im Unterricht an Schüler weiter. “Wenn Kinder durch mich mehr Interesse an dem Fach haben, ist es ein unglaubliches Glücksgefühl.”
Michael Thaler
“Das Coolste an meinem Job ist definitiv, dass ich mit ganz, ganz vielen Menschen zu tun habe. Das ist das, was ich am liebsten mache. … Ich bin jetzt nicht so der Typ, der um ins Büro kommt, bis jetzt die ganze Zeit in einen Bildschirm reinschaut. Sondern was mir sehr viel gibt, ist einfach der Kontakt zu unterschiedlichen Menschen, auch voneinander zu lernen. Das geht hier sehr, sehr gut, weil wir sehr diverses Teams haben.”
Christiane Steinlechner
"Ich bin ein sehr, sehr extrovertierter Mensch, unterhalte mich sehr gerne, spreche mit vielen Personen mit unterschiedlichen Perspektiven. Und das ist für mich eben das Coolste, die Vielseitigkeit und die Kommunikation mit ganz vielen unterschiedlichen Personen."
Jennifer North
“Ich mach das so gerne, weil die Kinder einem so viel zurückgeben”, erzählt Jennifer North über ihren Job als Fellow 2014 bei Teach for Austria. “Es ist so viel zu tun im System, bei jedem einzelnen Kind und man muss sich immer wieder daran erinnern, dass man nicht alles an einem Tag schaffen kann”, verrät sie darüber.
Katrina Black
"Gib weiter hundert Prozent, aber stress nicht so!", ist einer der Ratschläge von Katrina Black an ihr 14-jähriges Ich. Das Coolste an ihrem Job ist für sie, dass auch junge Menschen aus schlechteren Verhältnissen durch ihre Organisation mehr Chancen bekommen, ihr Leben zu gestalten.
Walter Emberger
"Dort, wo die Bildung entscheidende Weichen stellt" - mit jungen Leuten wollte Walter Emberger arbeiten und brachte das "Teach For Austria"-Konzept an Österreichs Schulen. "Zu wissen, dass Kinder durch inspirierende Lehrkräfte Perspektiven eröffnet kriegen", ist für ihn das coolste an seinem Job.
Doris Allmayer
”Ich habe etwas gesucht, womit ich mich inhaltlich identifizieren kann”, sagt die Teach for Austria-Trainerin Doris Allmayer. Nach ihrem Lehramtsstudium unterrichtete sie einige Zeit bevor sie an der FH erneut studierte, diesmal Kommunikationswirtschaft. ”Das Coolste an meinem Job: De Inhalte sind alle sehr positiv ausgelegt. es haben die Kinder etwas davon und langfristig auch unsere Gesellschaft.”
Nadejda Sabeva
“Mein Ziel ist, jedem Kind die Chance zu geben voran zu kommen.” Nadejda Sabeva unterrichtet als Teach for Austria-Fellow an einem Polytechnikum. “Ich glaube daran, dass die Bildung von jedem einzelnen eine wichtige Voraussetzung ist, dass positive Entwicklungen stattfinden können.“
Adib Reyhani
“Was wir gemeinsam haben ist diese Eigenschaft, dass wir Veränderungen selbst in die Hand nehmen wollen und nicht darauf warten bis es andere machen.” Adib Reyhani ist Fellow bei Teach For Austria. Er unterrichtet Kinder in Geschichte, Geographie, Musik, Informatik, Mathematik und Englisch. “Ich habe die gleichen 100 Schüler immer wieder und kann sie sehr gut kennenlernen.”
Lisa-Maria Sommer
“Erfolgserlebnisse mit den Kindern zu teilen und zu sehen, wie sie sich Ziele stecken, wie sie hart darauf hinarbeiten und sich daran erfreuen, wenn sie selbst etwas geschafft haben”, das ist das Coolste an Lisa-Maria Sommers Tätigkeit als Fellow 2014 bei Teach for Austria. Die Herausforderung dabei: “Man bekommt sehr viele Schicksale mit.”
Simon Prossliner
“Ich denke man sollte belastbar sein, empathisch, also mit Kindern arbeiten können oder wollen, man sollte ambitionierte Ziele setzen, für die Kinder und für sich selbst”, erklärt Simon Prossliner über seine Tätigkeit als Fellow 2014 bei Teach for Austria. “Als Fellow gehe ich für zwei Jahre an eine Schule und hab eine volle Lehrverpflichtung”, beschreibt der das Konzept.
Stephanie Seiller-Tarbuk
Das Coolste an meinem Job sind eindeutig die Kinder, mit denen ich zusammenarbeite. Ihre Ehrlichkeit, ihre Direktheit, mit der sie jeden Tag auf mich zugehen und den Spaß, den wir gemeinsam haben. In dem wir gemeinsam Zeit verbringen, voneinander lernen. Und ich würde sagen, ich hatte bisher auch keinen anderen Job, in dem ich so konkret eins zu eins das Feedback zurückgespiegelt bekommen habe wie in diesem Job. Und das ist mir sehr wichtig und das finde ich ganz toll, so Stephanie Seiller Tarbuk, Fellow bei Teach For Austria.
Toni Kronke
Das Coolste an meinem Job ist, dass wir an einer Sache arbeiten, die wirklich wichtig ist und zwar allen Kindern die Möglichkeit geben, dass sie ein gutes Leben leben können, unabhängig davon wieviel Geld und Bildung die Eltern haben, so Toni Kronke, stellvertretender Geschäftsführer von Teach for Austria.
Gebhard Ottacher
"Ich war immer sehr neugierig in alle Richtungen", erzählt Gebhard Ottacher. Nach einem Geschichte- und Wirtschaftsstudium arbeitete er in einer Unternehmensberatung, im Finanzsektor und machte sich selbsständig bevor er zu "Teach For Austria" stieß. Seinem 14-Jährigen Ich rät er, "internationale Luft zu schnuppern" und "sich an Leuten zu orientieren, von denen man lernen kann."
Daria Dachs
"Man muss nur wirklich wollen und daran arbeiten". Für Daria Dachs waren Leidenschaft, Zielstrebigkeit und Auslandserfahrung für ihren beruflichen Werdegang wesentlich. Ihrem 14-jährigen Ich rät sie: "Es gibt keine falschen Entscheidungen. Man kann immer einen weiteren Schritt in die richtige Richtung setzen".
Selim Alamgir
"Bei den Bewerbungen schaue ich vor allem auf die Motivation", sagt Selim Alamgir. Denn "wenn man etwas wirklich liebt und es einem wichtig ist", könne man vieles auch "on the Job" lernen. Seinem 14-jährigen Ich rät er, "immer offen für neue Möglichkeiten zu sein, denn die besten Sachen, die mir passiert sind, waren nicht geplant....".