Transkript
Wer bist du und was machst du?
Mein Name ist Courma-Woury Ly, bin 19 Jahre alt und mache beim Umweltbundesamt eine Lehre als Chemielabortechnikerin und bin im vierten Lehrjahr.
Worum geht’s in deiner Lehre?
Das Umweltbundesamt beschäftigt sich mit vielen Umweltthemen, zu unserem Bereich gehört auch das Prüflabor, wo wir verschiedene Proben analysieren. Gerade jetzt bin ich mit Metallen beschäftigt, die ich dann vorlöse und im nachhinein aufschließe und dann messe. Bei vielen Schmuckstücken steht Nickelfrei und wir analysieren dann wirklich ob kein Nickel drinnen ist, weil sich der Verkäufer ja auch darauf verlässt, dass da kein Nickel drinnen ist. Die Ergebnisse werden dann an den Auftraggeber weitergegeben. Es gibt eigentlich für ziemlich alles Grenzwerte, die müssen eingehalten werden und wir sind dazu da um sie zu analysieren. Falls die Grenzwerte überschritten sind können wir die Ergebnisse liefern, damit die Jeweiligen einschreiten können. Was ich hier toll finde ist, dass jeder Lehrling alle Labors durchläuft. Man kann nicht genau sagen, was man im ersten oder im zweiten Lehrjahr gelernt hat. Ich weiß nur, dass ich im ersten Lehrjahr im anorganischen Labor angefangen habe, in der Schule hat man das auch so. Da habe ich den Umgang mit Reagenzgläsern und Säuren gelernt, dann in der zweiten Klasse wechselt man auch gleichzeitig in die Organik. Ich war schon in der Abteilung mit den Dioxinen, da haben wir diese analysiert und viele Lebens- und Futtermittel. In der ersten Klasse ist es so, dass man zweimal in der Woche Berufsschule hat und natürlich die Anfänge der Chemie kennenlernt, die Unterschiede. Und dann bis zur vierten hast du es einmal in der Woche, dort hast du auch ein anorganisches und organisches Labor, aber das ist anders als hier. Dort lernst du die Theorie und hier die Praxis.
Wie bist du zu dieser Lehre gekommen?
Ich war in der Schule und da sollten wir Schnupperpraktikum machen und ich hab auch eines gemacht, nämlich hier, ein dreitägiges. Davor hat mir die Chemie schon gefallen und interessiert und hier hat es mir dann wirklich sehr gut gefallen. Ich habe mich dann als Lehrling beworben und wurde dann zum Glück aufgenommen.
Welche Eigenschaften sollte man mitbringen?
Genauigkeit, und wie bei allem was man tut Freude und was ich finde, man sollte eine gute Nase haben beziehungsweise man darf nicht zu empfindlich sein. Weil man kriegt nicht immer Proben, die gut riechen. Meistens auch Abwasserproben die nicht so gut riechen und da sollte man nicht zu empfindlich sein.
Was ist das Coolste an deiner Lehre?
Mir macht am meisten Spaß einfach Sachen zu analysieren und vor allem Sachen zu analysieren die man selber verwendet oder irgendwo sieht und die dann zu uns ins Labor kommen und wir die analysieren. Oder beziehungsweise ich und das finde ich toll. Aufschlüsse machen mir sehr Spaß und das Messen auf der AAS, weil ich das sehr lange gelernt habe und das jetzt endlich mittlerweile kann. AAS ist der Atomabsorptionsspektrometer. Bei einem Aufschluss wiegst du eine Probe ein, meistens 0,3 Gramm, dann gibst du eine bestimmte Säure dazu, meistens Salz- und Salpetersäure und dann kommt es in die Mikrowelle. Die Mikrowelle ist ein Gerät mit einem Sensor und wo der Druck und die Temperatur geregelt werden. Man kann es so sagen, am Anfang hat man eine Feststoffprobe und am Ende ist sie dann flüssig, sodass du sie messen kannst, weil wenn es fest wäre, könntest du es nicht messen. In flüssiger Form kann man es aber auf jedem Gerät messen.
Was ist die größte Herausforderung?
Was ich als Herausforderung finde, ist die Genauigkeit. Wir müssen immer sehr genau arbeiten, immer alles sehr oft reinigen.
Der wichtigste Ratschlag in deinem Leben… ?
Es gibt immer eine Möglichkeit oder Wege und dass man immer alles positiv sehen soll.
Mehr von Umweltbundesamt
Ralph Löwy
“Am meisten macht es mir Spaß Workshops zu halten, auf einer Bühne zu stehen, mit Leuten zu arbeiten, ihnen eine Struktur und eine Plattform zu geben, wo sie Ideen einbringen können”, erzählt Ralph Löwy über seinen Beruf als Personal- & Organisationsentwickler beim Umweltbundesamt. “Ich bin dafür zuständig, organisationale Strukturen so zu verändern, damit die Ziele erreicht werden können.”
Sabine McCallum
“Die Zusammenarbeit mit ganz vielen unterschiedlichen umweltpolitisch hochmotivierten Menschen”, gefällt Sabine McCallum besonders gut an ihrem Job als Abteilungsleiterin Umweltfolgenabschätzung & Klimawandel beim Umweltbundesamt. Die Einschränkung daran: “Jede Managementposition bringt es natürlich auch mit sich, unangenehme Entscheidungen treffen zu müssen.”
Georg Rebernig
“Ich denke, es ist ein wirkliches Privileg in einem Unternehmen arbeiten zu können, das für so klare Werte steht”, meint Georg Rebernig über seine Tätigkeit als Geschäftsführer des Umweltbundesamts. Die größte Einschränkung dabei ist die Frage, “ob wir in diesem Streben für eine bessere Umwelt auch wirklich Erfolg haben werden, da ist eine Sorge dabei.”
Violeta Philippitsch
“Das Gefühl zu haben, dass ich meine naturwissenschaftliche Ausbildung und die vielen Sprachen, die ich gelernt habe, gemeinsam in meinem Job verwenden kann”, das ist das Coolste an Violeta Philippitschs Job als Key Account Manager beim Umweltbundesamt. “Ich hab Glück, dass ich einen Partner habe, der viel Verständnis für meine vielen Reisen aufbringt”, spricht sie über die Challenges.
Jürgen Schneider
„Ich darf und kann immer dazulernen und das wird sich auch in den nächsten Jahren hoffentlich nicht ändern”, das schätzt Jürgen Schneider an seinem Beruf als Vertriebsleiter des Umweltbundesamts. Seine Motivation? „Wir machen per se eine sinnvolle Tätigkeit. Wir verbessern die Qualität der Umwelt in Österreich und anderswo.”
Elisabeth Friedbacher
“Letztendlich ist das Verhältnis zwischen einem Kunden und uns immer auch ein Verhältnis zwischen zwei Menschen und das ist das, was ich sehr gern mag”, gibt Elisabeth Friedbacher über ihren Beruf als Key Account Manager beim Umweltbundesamt preis. “Meine Beobachtung ist, dass ein abgeschlossenes Studium eine Eintrittskarte für gewisse Jobs ist und dass es sich dann sehr oft woanders hinentwickelt”, verrät sie.
Elisabeth Rigler
“Man fängt meistens bei Null an und muss dann die Bereitschaft mitbringen sich in ein ganz neues Thema einzuarbeiten”, berichtet Elisabeth Rigler über den Beruf als Projektleiterin & Umweltreferentin beim Umweltbundesamt. Das Coolste daran? “Man beratet die Entscheidungsträger, Politiker zum Beispiel, und kann dadurch selbst die Umweltpolitik ein bisschen mitgestalten.”
Elisabeth Kampel
“Man trägt zum Umweltschutz bei, hier im Umweltbundesamt, aber es ist nicht verbunden mit aktionistischen Tätigkeiten, sondern mit Schreibtischarbeit und Wissen aufbereiten”, spricht Elisabeth Kampel über mögliche Einschränkungen. “Meine Tätigkeit beschäftigt sich mit Emissionen”, erklärt sie den Bereich Luftreinhaltung & Klimaschutz.
Karl Kienzl
“Man sieht die Themen anders, wenn ein anderer Staat einem erzählt, wie er an das Thema herangeht”, das findet Karl Kienzl, Stellvertreter des Geschäftsführers des Umweltbundesamts besonders spannend an seiner internationalen Beschäftigung. “Die Hand auf dem Hebel zu haben, aber ihn dann nicht umlegen zu können, weil die Rahmenbedingungen andere setzen”, ist eine der größten Herausforderungen.
Gundi Lorbeer
“Die Umwelt ist nicht nur Wasser, Boden, Luft, sondern auch Produkte, die wir im alltäglichen Leben verwenden, die uns umgeben.” Dass also zum Beispiel auch Möbel unter Gundi Lorbeers Bereich der Stoffe & Analysen fallen, ist für sie ganz natürlich. “Ich bin damals ans Umweltbundesamt gekommen, wobei es damals erst gegründet wurde”, erzählt sie aus ihrem Werdegang.
Thomas Baldauf
“Lerne Programmiersprachen und schau, dass es Spaß macht, programmier Spiele zum Beispiel”, würde Thomas Baldauf, Softwareentwickler beim Umweltbundesamt, seinem 14-jährigen Ich ans Herz legen. “Man kann mit ein paar wenigen guten Leuten ein Produkt schaffen, das dann potenziell Hunderttausende oder Millionen User verwenden”, erklärt er seine Begeisterung für die Branche.
Manuela Bigler
“Ganz konkret mag ich die Angebotsphase, wenn man noch nicht weiß: Wird das etwas mit diesem Projekt?” Manuela Bigler ist am Umweltbundesamt für Planung & Finanzen zuständig und unterstützt hier vor allem in kaufmännischen Fragen: “Was gibt es für Richtlinien, umsatzsteuerlich zum Beispiel, aber auch was sind unsere hausinternen Richtlinen und auch Prozessrichtlinien.”
Courma-Woury Ly
“Am Anfang hast du eine Feststoffprobe und am Ende ist die Probe dann flüssig, so dass du sie messen kannst”, erzählt Courma-Woury Ly aus dem Alltag eines Lehrlings zur Chemielabortechnikerin beim Umweltbundesamt. “Man darf nicht zu empfindlich sein, weil man kriegt nicht immer Proben, die so gut riechen”, weiß sie um die Voraussetzungen.
Friedrich Schmoll
“Studier was anderes, nicht Elektrotechnik”, weiß Friedrich Schmoll heute seinem 14-jährigen Ich ans Herz zu legen. Etwas, das der Bereichsleiter IT Lösungen & Services am Umweltbundesamt in Kauf nehmen muss? “Ich habe nur noch am Rande mit Technik zu tun, Mittelpunkt sind Führungsthemen, Abstimmungsthemen und viel Kommunikation.”
Philipp Steinbichl
“Die Geräte, das sind schon sehr teure und hochtechnische Spielzeuge”, erwidert Philipp Steinbichl auf die Frage nach dem Coolsten in seinem Job als Chemiker und im Bereich der Organischen Analysen am Umweltbundesamt. “Dass uns die Proben bzw. Analysen die Arbeitszeit vorgeben”, ist eine der Einschränkungen im Zeitmanagement.
Christian Nagl
“Zu seinen Fehlern und Entscheidungen zu stehen”, wäre etwas, das Christian Nagl auch seinem 14-jährigen Ich raten würde. “Die Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, mit der Europäischen Umweltagentur, aber auch mit UN-Institutionen”, kurz der internationale Aspekt machen seine Arbeit zum Thema Luftreinigung & Klimaschutz am Umweltbundesamt besonders spannend.
Franz Essl
“Wichtig ist die Fachexpertise, aber dann braucht’s ergänzend dazu ein Verständnis des breiteren Kontexts”, verrät Franz Essl über die Anforderungen seines Berufs als Mitarbeiter Biologische Vielfalt und Naturschutz beim Umweltbundesamt. “Am liebsten veröffentliche ich das Wissen, das wir uns in einem Projekt oder einer Studie erarbeitet haben.”
Helga Stoiber
“Ich bin eine von knapp 500 MitarbeiterInnen des Umweltbundesamtes und ich arbeite in der Abteilung Industrie & Energieaufbringung und bin da mit dem Thema Abfallverbrennung beschäftigt”, erzählt Helga Stoiber, ihres Zeichens Technische Expertin und Key Account Manager. “Kommunikation ist sehr wichtig, vor allen Dingen, wenn man in Projektteams arbeitet”, gibt sie zu bedenken.
Martin Paparella
“Wir beraten das Ministerium aber auch andere nationale und internationale Organisationen”, verrät Martin Paparella über das Umweltbundesamt, für das er als Toxikologe tätig ist. “Ein Schwerpunkt in der Ausbildung im Bereich Toxikologie, das ist heute eigentlich Vorraussetzung”, meint er darüber.