Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?
3 Ratschläge an dein 14-jähriges Ich ... Einige Zeit im Ausland zu leben und mit verschiedenen Nationalitäten, Sprachen usw. in Kontakt zu treten. Zweitens, ein starkes Netzwerk aufzubauen, mit Leuten sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Und drittens, Jura zu studieren, das ist definitiv eine gute Idee.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Was steht auf deiner Visitenkarte? Anja Piesker, Juristin, Group Legal and Compliance.
Was ist das Coolste an Deinem Job?
Was ist das coolste an deinem Job? Das Beste ist, dass der Rechtsbereich, in dem ich tätig bin, IT- und Datenschutz-Recht, kein statischer Rechtsbereich ist. Es gibt immer offene Fragen, nichts oder fast nichts wurde bisher von Gerichten entschieden und daher gibt es viel Raum für Interpretationen, viel Raum dafür, beim Aufsetzen von Verträgen oder bei der Produktentwicklung kreativ zu sein. Der andere coole Aspekt ist, dass ich jeden Tag mit so vielen verschiedenen Leuten mit verschiedenen Hintergründe zusammentreffe das ist wirklich cool.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich? Einerseits bestehen die Grenzen darin, dass man die Arbeit grundsätzlich nicht ohne Rechtsanwaltsausbildung machen kann und die zweite Beschränkung ist, dass wir in der Rechtsabteilung nicht die letztendliche Entscheidung darüber treffen, ob ein Projekt durchgeführt wird oder nicht. Wir geben nur eine rechtliche Empfehlung darüber ab, ob es funktionieren würde oder nicht, aber wir haben nicht die Befugnis, die Entscheidungen zu treffen.
Worum geht es in Deinem Job?
Worum geht's in deinem Job? Die Allianz ist eine weltweit tätigte Versicherungsgesellschaft und ich arbeite in der globalen Allianz SE Zentrale im Bereich Group Legal and Compliance. Meine Arbeit ist die typische Arbeit eines Anwalts. Ich überprüfe Verträge, setze sie auf und verhandle sie. Ein Beispiel für meine tägliche Arbeit ist, dass ich die geschäftliche Zusammenarbeit unterstütze, die unsere Geschäftsleute mit anderen großen Firmen haben möchten. Manchmal versuche ich herauszufinden, was sie machen möchten, und wenn ich die Fakten kenne, dann unterstütze ich sie dabei, Bedingungen für die Zusammenarbeit aufzusetzen. Es kann sich hierbei zum Beispiel um eine rechtskräftige Vereinbarung handeln. Gemeinsam mit dem Rechtsberater des potenziellen Geschäftspartners definiere ich, was wir machen möchten, wie lange, wer haftbar ist, wer die Nutzungsrechte hat, was wir mit unseren Kundendaten machen. Ich nehme an Meetings teil, an jeder Menge Telefonkonferenzen, viel E-Mail-Verkehr mit meinen Geschäftspartnern. Es ist sehr interessant und normalerweise mache ich es nicht allein, sondern andere Kollegen von der Rechtsabteilung sind ebenfalls involviert, weil wir sehr auf unser jeweiliges Rechtsgebiet spezialisiert sind. Leute rufen mich an, stellen mir rechtliche Fragen und ich versuche, ihnen so schnell wie möglich zu helfen.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Wie schaut dein Werdegang aus? Mein Werdegang ist der typische Werdegang einer deutschen Juristin. Ich habe fünf Jahre lang an der Universität studiert, schloss mit meinem ersten Staatsexamen ab, danach machte ich meine praktische juristische Ausbildung, die in Deutschland Referendariat genannt wird, das dauerte 2 Jahre, und schloss sie mit meinem zweiten Staatsexamen ab. Während meines Studiums hatte ich immer einen starken Fokus auf das Medienrecht, das IT-Recht, die Datenschutzgesetze, weil ich wusste, dass ich etwas in diesem Bereich machen will, weil er sich die ganze Zeit über stark entwickelt und man nicht weiß, was in drei Jahren geschehen wird. Nach Abschluss meines Studiums und des Referendariats begann ich bei einer großen internationalen Rechtsanwaltskanzlei zu arbeiten, wo ich im Bereich IT-Recht und Datenschutz tätig war, und große Unternehmen in Bezug auf alle Fragen zu diesen Rechtsbereichen beriet. Nach drei Jahren entschied ich mich dafür, zur Allianz zu wechseln, wo ich größtenteils die selbe Arbeit mache, wie als externe Rechtsanwältin in der Rechtsanwaltskanzlei. Nun bin ich hier, ich habe im Januar dieses Jahres zur Allianz gewechselt, bin also 10 Monate dabei. Ich bin sehr froh, auf der anderen Seite zu sein und einen tieferen Einblick in ein Unternehmen zu bekommen.
Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?
Ginge es auch ohne deinen Werdegang? Ich denke nein, weil ich in der Rechtsabteilung von Allianz arbeite, und wir sind alle für Deutschland ausgebildete Rechtsanwälte. Ein rechtlicher Hintergrund ist absolut notwendig, aber man muss vorher nicht in einer Rechtsanwaltskanzlei gewesen sein. Beruflich gesehen muss man die zwei Staatsexamen machen, man muss sich gut im deutschen Recht auskennen und was die soziale Kompetenz angeht denke ich, dass man die Geschäftsleute verstehen können muss, und dass man ihre Sprache sprechen muss, sodass sie fühlen, dass man sie versteht und dass man das Ziel hat, ihnen zu helfen und nicht ihre Projekte zu stoppen. ich denke, das ist eine sehr wichtige Fähigkeit, die man haben muss.