Wie werde ich Softwaretester*in?
Softwaretester*innen sind technische Spezialist*innen, die Softwareprogramme auf Fehlerhaftigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Einhaltung des Datenschutzes überprüfen. Sie beschäftigen sich nicht damit, wie ein Produkt von User*innen angenommen wird, sondern nur mit seiner zugrundeliegenden technischen Funktionalität.
Dazu erstellen sie eigene Testmethoden oder wenden gängige Testverfahren an. Die wichtigsten davon sind der Integrationstest (Sicherstellung, dass das Programm mit anderen Programmen kommunizieren kann) und der Systemtest (Simulation der gesamten Anwendung). Im Zuge der Entwicklung einer Software können auch Software-Programmierer*innen Tests durchführen. Diese beziehen sich jedoch zumeist auf die Überprüfung einzelner Abschnitte in der Programmierung und nicht, ob das Produkt als solches funktioniert.
Allfällige Fehler (Bug) werden dokumentiert und den Entwickler*innen der Software kommuniziert. Bei ausreichendem technischem Wissen kann er/sie auch bereits mögliche Fehlerursachen aufzeigen. Für diese Tätigkeit benötigen sie fortgeschrittene, teilweise spezialisierte IT-Kenntnisse.
Steckbrief
Benötigte Abschlüsse
GrundausbildungEmpfohlene Ausbildungen
BachelorBerufsgruppen
Informatik, EDV & KommunikationstechnikBerufsfelder
Arbeiten im Büro, Arbeiten ohne Kontakt zu Menschen, Arbeiten in Forschung & Untersuchung, Arbeiten am ComputerEinstiegsgehalt als Softwaretester*in
€ 2.270 – 3.170Erkunde unsere brandneuen Job Reals!Alle Jobs
Arbeiten als Softwaretester*in
Arbeitsumfeld
Bevor eine Website, eine Onlineplattform, eine Applikation, ein Spiel oder ein Programm für die Öffentlichkeit bzw. den/die AuftraggeberIn freigegeben wird, wird diese auf etwaige technische Fehlfunktionen geprüft. Dies übernimmt ein/e SoftwaretesterIn.
Die Tätigkeit von SoftwaretesterInnen beginnt dann, wenn das Entwicklungsteam seine Arbeit beendet hat. Im Zuge der Entwicklung einer Software können auch Software-Programmierer*innen Tests durchführen. Diese beziehen sich jedoch zumeist auf die Überprüfung einzelner Abschnitte in der Programmierung und nicht, ob das Produkt als solches funktioniert. Personen im Beruf SoftwaretesterIn stellen hingegen sicher, dass die Software das vorgegebene Ziel in gewünschter Form umsetzt.
Für den Testprozess entwickeln SoftwaretesterInnen, je nach Software und deren Verwendungszweck, eigene Testmethoden oder wenden gängige Testverfahren an. Software kann durchaus auch fehlerhaft funktionieren und die AnwenderIn nur marginal beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, sie vielfältig zu testen. Die Testung kann sich dabei auf einzelne Komponenten, die gesamte Software, die Benutzerfreundlichkeit sowie die Einhaltung des Datenschutzes beziehen. Softwaretester/innen führen dazu folgende Tests durch:
- Integrationstest, der sicherstellt, dass die zu testende Software mit anderer Software, mit Plattformen oder Datenbanken kommunizieren kann
- Systemtest, bei dem die gesamte Anwendung simuliert wird
- Anwender- bzw. Abnahmetest, der die vollständige Praxistauglichkeit sicherstellt
Für komplexere Software, z. B. im Banken- oder Versicherungssektor, die mit anderen Softwareprogrammen kommuniziert und selbstständig auf Daten anderer Programmen zugreift, müssen SoftwaretesterInnen auch passende Testdaten und insbesondere absichtlich fehlerhafte Daten entwickeln. Wird ein Fehler in der Software festgestellt (Bug), so ist es die Aufgabe von SoftwaretesterInnen diesen zu dokumentieren und dem Entwicklerteam zu kommunizieren. Dazu ist ein hohes Fachwissen, mit der Kenntnis eines spezifischen Fachvokabulars, erforderlich. Da SoftwaretesterInnen innerhalb eines Projektes bzw. Auftrags diejenigen sind, die auf Fehler anderer hinweisen, benötigen sie jedenfalls ein hohes Maß an Sensibilität und Konfliktlösungsfähigkeit.
Aufgaben
- spezielle Softwaretests konzipieren planen und entwickeln
- standardisierte Tests anwenden
- Softwaretests durchführen und kontrollieren
- verschiedene Testszenarien durchführen
- etwaigen Fehlern in der Software dokumentieren
- mit dem Entwicklungsteam der Software (bzw. dem/der Auftraggeber*in) kommunizieren
- Testergebnisse und Fehlerprotokolle übermitteln und erklären
Arbeitsmittel und Ausrüstung
Softwaretester*innen arbeiten je nach zu testendem Objekt (Programm, App, Game, etc.) mit der entsprechenden Hardware: Computern unterschiedlicher Art und Größe (Tablet, Laptops bis hin zu Desktops mit großen Screens) aber auch Mobiltelefonen oder Spielkonsolen.
Sie arbeiten mit einer Vielzahl technischer Arbeitsunterlagen sowie der üblichen Bürotechnik, aber auch mit Notizblöcken, Stiften, Whiteboards.
Benötigte Fähigkeiten
Spezielle Software-KenntnisseDatensicherheit & DatenschutzAusgeprägte BeobachtungsgabeMathematisches VerständnisRäumliches VorstellungsvermögenTechnisches VerständnisArgumentationsgeschickBereitschaft zum ZuhörenKommunikationsfähigkeitProblemlösungskompetenzKritikfähigkeitAufmerksamkeitEntscheidungsfreudigkeitFlexibilitätGeduldKonzentrationsfähigkeitSicherheitsbewusstseinVernetztes DenkenLogisches DenkvermögenSystematikVideostories zu diesem BerufAlle Videostories
Aus- & Weiterbildung
Ausbildung und Voraussetzungen
Für Softwaretester*innen gibt es aktuell keine spezialisierte Ausbildung. Sie verfügen zumeist über einen Abschluss einer berufsbildendenden höheren Schule mit IT-Schwerpunkt bzw. einem Abschluss eines Fachhochschul- oder Universitätsstudiums im Bereich Informatik, Informationstechnologie, Softwareentwicklung.
Wichtige Ausbildungsinhalte:
- IT-Security
- IT-Architectures
- Softwaretests
- Software Testautomatisierung
- Testframeworks
- Agiles Softwaretesten
- Usability Test
- Testmanagement
- Kommunikationsmanagement
- Konflikt- und Krisenmanagement
Weiterbildung und Spezialisierungen
Einige wenige Einrichtungen bieten spezielle Weiterbildungen bzw. Zertifizierungen für Softwaretester*innen an, so z. B. das International Software Testing Qualification Board (ISTQB-Zertifizierung).