Wie werde ich Hotel- & Gastgewerbeassistent*in?
Hotel- und Gastgewerbeassistent*innen führen Organisations- und Verwaltungsarbeiten eines Hotel- oder Gastgewerbebetriebes durch. Sie sind dabei im kaufmännischen Bereich ebenso wie im Empfangsbereich (Rezeption) tätig. Im Service und in der Küche übernehmen sie vor allem Kontroll- und Organisationsaufgaben. Sowohl im Bereich der Rezeption als auch im Service haben sie unmittelbaren Kontakt zu den Gästen. Je nach Art und Größe des Betriebes arbeiten sie mit anderen Fach- und Hilfskräften zusammen wie z. B. mit Restaurantfachleuten, Rezeptionist*innen, Gastronomiefachleuten oder Köchen/Köch*innen.
Steckbrief
Benötigte Abschlüsse
PflichtschuleWichtige Schulfächer
Kochen & HauswirtschaftBerufsgruppen
Tourismus, Gastgewerbe & HotellerieEinstiegsgehalt als Hotel- & Gastgewerbeassistent*in
€ 1.580 – 1.700Videostories zu diesem BerufAlle Videostories
Arbeiten als Hotel- & Gastgewerbeassistent*in
Arbeitsumfeld
Hotel- und Gastgewerbeassistent*innen planen, organisieren und koordinieren Arbeitsabläufe in einem Hotel- oder Gastronomiebetrieb. Sie nehmen Buchungswünsche von Gästen und Reisebüros entgegen, erstellen Reservierungspläne, koordinieren die Auslastung der Zimmer und empfangen die ankommenden Gäste an der Rezeption.
Im Bereich Küche und Service arbeiten sie bei der Erstellung der Tages-, Speise- und Getränkekarten mit und ermitteln den Bedarf an Lebensmitteln und Getränken, bestellen diese, kontrollieren die Lieferungen und lagern die Waren ein. Sie helfen auch bei der Anrichtung des Frühstück-Buffets und übermitteln Bestellungen und besondere Wünsche aus den Zimmern an die Küche.
Im Bereich Housekeeping (Etage) arbeiten Hotel- und Gastgewerbeassistent*innen die Dienstpläne für das Zimmerpersonal aus. Sie erledigen die Gästekorrespondenz (Brief-, E-Mail-, Telefonverkehr), kalkulieren Angebote und Preise und sind an der Entwicklung und Durchführung von Marketingmaßnahmen beteiligt. Sie planen und organisieren Freizeitprogramme und Veranstaltungen, vermitteln Rundfahrten und Führungen und geben Infomaterialien und Broschüren an die Gäste aus.
Aufgaben
- die verschiedenen Bereiche des Hotel- bzw. Gastgewerbebetriebes koordinieren
- Angebote einholen, prüfen und vergleichen
- Karteien, Konten und Kostenkontrolle führen
- die Hotelkassa führen
- die benötigten Waren wie z. B. Lebensmittel und Getränke bestellen
- Liefertermine überwachen
- Reservierungen und Stornierungen vornehmen und Zimmerbelegung planen
- Gäste empfangen und verabschieden und die Hotelrechnungen erstellen
- die Gäste beraten und betreuen und Reklamationen behandeln
- Menüplanung, d. h. die Speise- und Getränkekarten erstellen und Waren- bzw. Preiskalkulationen vornehmen
- Frühstücks-Buffets vorbereiten, Tische eindecken und dekorieren
- Bestellungen und Sonderwünsche der Gäste aufnehmen und weiterleiten
Arbeitsmittel und Ausrüstung
Hotel- und Gastgewerbeassistent*innen arbeiten in Büros und an Rezeptionen, die mit Computern (inkl. speziellen Buchungs- und Reservierungsprogrammen) ausgestattet sind, und bedienen Telefone, Faxgeräte, Kopierer und Drucker. Immer wichtiger wird der Umgang mit Internet-Buchungsportalen und die Beobachtung von Bewertungsportalen im Internet.
Sie führen Listen, Journale, Datenbanken und Karteien und verwenden Ordner, Mappen, Terminkalender und diverses Büromaterial.
Benötigte Fähigkeiten
Körperliche Fitness und Interesse an SportSpezielle Software-KenntnisseDatensicherheit & DatenschutzFremdsprachenkenntnisseDeutschkenntnisse (für Deutschland, Österreich und die Schweiz)Wirtschaftliches VerständnisOffenheitEmpathieKommunikationsfähigkeitProblemlösungskompetenzKontaktfreudigkeitKundenorientierungAufmerksamkeitBelastbarkeitFlexibilitätFreundlichkeitGeduldOrganisationsfähigkeitSelbstbewusstseinUmweltbewusstseinDiskretionGepflegtes ErscheinungsbildKoordinationsfähigkeitAus- & Weiterbildung
Weiterbildung und Spezialisierungen
Hotel- und Gastgewerbeassistent*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Vor allem in Tourismusregionen gibt es in der Arbeit als Hotel- und Gastgewerbeassistent*in saisonalen Schwankungen, weshalb sich Weiterbildungstätigkeiten abseits der Saisonspitzen besonders anbieten. Weiterbildung kann nicht nur das Einkommen verbessern, sondern auch vor (Saison-)Arbeitslosigkeit schützen.
Besonders in größeren Betrieben der Branche werden zur Weiterbildung und Höherqualifizierung auch innerbetriebliche Kurse oder Lehrgänge durchgeführt. Manche Betriebe haben inzwischen auch eigene Akademien zur Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen eingerichtet.
Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten in vielen relevanten Bereichen (z. B. Management, Rezeption) Kurse und Lehrgänge an.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an berufsbildenden höheren Schulen, insbesondere an Tourismusschulen.
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten (z. B. Tourismuswirtschaft) ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
- Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
- Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
- ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.