Wie werde ich Elementarpädagoge*in?
Elementarpädagog*innen (Kleinkind- oder Kindergartenpädagog*innen) begleiten, betreuen und erziehen Kinder bis zum Alter von sechs Jahren in Kindergärten, Kindergruppen, Horten usw. Sie unterstützen die Kinder bei ihrer Entwicklung und motivieren sie dazu körperliche, geistige, emotionale und soziale Erfahrungen mit ihrer Umwelt zu machen. Sie malen, spielen und basteln, singen und turnen mit den Kindern, erzählen Geschichten und machen Ausflüge und bereiten die Kinder so auch auf den Schuleintritt vor. Elementarpädagog*innen arbeiten in den Räumlichkeiten von Kindergärten sowie im Freien auf Spielplätzen. Dabei arbeiten sie mit Berufskolleg*innen und Kindergartenassistent*innen zusammen und halten Kontakt zu den Eltern und Bezugspersonen der Kinder.
Steckbrief
Benötigte Abschlüsse
Universität / FachhochschuleWichtige Schulfächer
Psychologie, Sozialkunde, Werken, Musik, Sport, Kochen & Hauswirtschaft, BiologieErkunde unsere brandneuen Job Reals!Alle Jobs
Arbeiten als Elementarpädagoge*in
Arbeitsumfeld
"Das Wichtigste ist in diesem Beruf, dass man Kinder gern hat, dass man Kinder wirklich lieb hat, dass man sich in Kinder hineinversetzen kann, auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen kann."
Bettina Lapierre, Kindergartenpädagogin, in einem Interview aus: AMS your job, 2003.
Elementarpädagog*innen betreuen Kinder und fördern sie individuell, je nach Fähigkeiten, Stärken, Schwächen und Talenten. Sie motivieren und wecken Neugierde, um so die psychosoziale Entwicklung der Kinder zu unterstützen. Es gehört aber auch zu den Aufgaben der Elementarpädagog*innen, die Kinder intellektuell zu fördern und sie auf den Schuleintritt vorzubereiten. So führen Elementarpädagog*innen mit den Kindern z. B. Spiele, Mal- und Bastelarbeiten mit unterschiedlichen Materialien (wie z. B. mit Ton, Farben, Textilien, Holz oder Papier) durch. Sie singen, musizieren und lesen Geschichten vor. Außerdem lehren sie die Kinder, sich in einer Gruppe zurechtzufinden. Elementarpädagog*innen sind für den reibungslosen Ablauf im Kindergarten verantwortlich und übernehmen die Verantwortung für jedes einzelne Kind in der Gruppe.
Um die Motorik und Geschicklichkeit der Kinder zu schulen, führen sie Turnübungen, Haltungsgymnastik und Bewegungsspiele durch. Elementarpädagog*innen unterstützen die Kinder in Alltagssituationen, wie beim An- und Auskleiden oder beim Reinigen im Bad und auf der Toilette und achten auf die Einhaltung von Mittags- und Ruhepausen.
Elementarpädagog*innen erstellen Tages- und Wochenpläne nach pädagogischen Grundsätzen. Sie besprechen diese Pläne und stimmen sie mit den anderen Mitarbeiter*innen im Team ab. Sie beobachten die Kinder und achten auf deren Entwicklungsstand, Sozialverhalten, Fertigkeiten, Kenntnisse oder Auffälligkeiten. Sie dokumentieren und besprechen ihre Beobachtungen im Team sowie mit den Eltern und Bezugspersonen der Kinder.
Elementarpädagog*innen planen und veranstalten außerdem Ausflüge, Feiern und Feste. Sie führen auch organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben durch und unterweisen Schüler*innen bzw. Student*innen der Kindergartenpädagogik.
Es gibt eine Vielzahl pädagogisch spezialisierter Kindergärten, etwa Waldkindergärten, Montessori-Kindergärten oder Waldorf-Kindergärten, die jeweils unterschiedliche erzieherische Ansätze verfolgen, in denen die Elementarpädagog*innen auch speziell ausgebildet sind.
Aufgaben
- Kinder individuell betreuen, die jeweiligen Fähigkeiten, Schwächen und Talente der Kinder berücksichtigen
- die psychosoziale Entwicklung der Kinder fördern
- die Kinder in schwierigen Alltagssituationen trösten, beruhigen und ermutigen
- die Kinder intellektuell fördern und sie auf den Schuleintritt vorbereiten
- Spiele, Bastelarbeiten, Turn- und Rhythmikübungen etc. durchführen
- gemeinsam singen und musizieren (z. B. mit Orff-Instrumenten), Geschichten und Märchen vorlesen
- Tages- und Wochenpläne nach pädagogischen Grundsätzen erstellen
- Kinder laufend beobachten (Entwicklungsstand, Sozialverhalten, Kenntnisse und Fertigkeiten) und Auffälligkeiten dokumentieren
- Beobachtungen im Team sowie mit den Eltern und Bezugspersonen besprechen
- Ausflüge, Feiern und anderen Veranstaltungen vorbereiten und durchführen
- organisatorische Aufgaben durchführen, Verwaltungsarbeiten erledigen
Arbeitsmittel und Ausrüstung
Elementarpädagog*innen arbeiten mit verschiedenen Mal- und Bastelmaterialien wie Farben, Buntpapier, Zeichenstifte, Ton, Holz etc. Sie benutzen Spiel- und Baukästen, Musikinstrumente, Kinderbücher sowie verschiedene Lehrmaterialien. Für diverse Büro- und Organisationsarbeiten verwenden sie Karteien, Arbeitsblätter, Terminkalender, Ordner, Mappen sowie Tages- und Wochenpläne, Speisepläne. Dabei arbeiten sie mit Computern, Laptops, Druckern, Scannern, Fax- und Kopiergeräten sowie Telefonen.
Benötigte Fähigkeiten
Körperliche FitnessFingerfertigkeitReaktionsfähigkeitSprachliches GeschickLärmunempfindlichkeitDatensicherheit & DatenschutzDidaktikKreativitätAusgeprägte BeobachtungsgabeGefühl für RhythmusOffenheitDurchsetzungsvermögenEmpathieFührungsqualitätenHilfsbereitschaftTeamfähigkeitKommunikationsfähigkeitProblemlösungskompetenzBegeisterungSozialkompetenzAufmerksamkeitBelastbarkeitFreundlichkeitGeduldGesundheitsbewusstseinMusisches TalentOrganisationsfähigkeitSicherheitsbewusstseinSpontanitätGepflegtes ErscheinungsbildHygienebewusstseinVideostories zu diesem BerufAlle Videostories
Aus- & Weiterbildung
Ausbildung und Voraussetzungen
Ausbildungsmöglichkeiten bestehen einerseits durch eine Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (5-jährig, Aufnahmevoraussetzung ist u. a. der positive Abschluss der 8. Schulstufe und ein bestandener Eignungstest) und andererseits durch ein 2- bzw. 2 1/2- jähriges Kolleg (wo u. a. die Matura oder eine Berufsreifeprüfung vorausgesetzt wird).
Weiterbildung und Spezialisierungen
Elementarpädagog*innen können sich über Weiterbildungen für bestimmte Fachbereiche spezialisieren, z. B. für Musikpädagogik oder spezielle pädagogische Konzepte. Sie haben auch die Möglichkeit, sich zum Leitungspersonal weiterzubilden oder sich z. B. durch ein fachverwandtes Studium, etwa Sozialpädagogik, höher zu qualifizieren.