Aus­bil­der*in

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Erziehung & Bildung

Wie werde ich Aus­bil­der*in?

Lehrlingsausbilder*innen führen die Ausbildung der Lehrlinge für einen oder mehrere Lehrberufe in einem Betrieb durch. Sie fördern die praktischen Kenntnisse der Lehrlinge und leiten sie bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeiten an. Dabei berücksichtigen die Lehrlingsausbilder*innen die Gegebenheiten des jeweiligen Betriebs. Lehrlingsausbilder*innen beurteilen auch die Leistungen der Lehrlinge und sind darauf bedacht, deren Selbstständigkeit zu fördern. Sie sind im Betrieb die Ansprechpartner*innen der Lehrlinge und stehen ihnen daher beratend zur Seite. Lehrlingsausbilder*innen arbeiten eng mit Berufsschullehrer*innen zusammen und haben außerdem Kontakt zu Mitarbeiter*innen von Behörden und Ministerien.

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Arbeiten als Ausbilder*in

Arbeitsumfeld

Die Lehrausbildung ist eine so genannte duale Ausbildung, d. h., es gibt zwei Orte, an denen die Ausbildung stattfindet: den Ausbildungsbetrieb und die Berufsschule. In der Berufsschule werden die Lehrlinge von Berufsschullehrer*innen unterrichtet, in der betrieblichen Ausbildung werden sie von Lehrlingsausbilder*innen bei ihrer jeweiligen Arbeit angeleitet.

Lehrlingsausbilder*innen üben ihre Aufgabe in einem Betrieb aus, in dem sie in den meisten Fällen auch ihrer hauptberuflichen Tätigkeit nachgehen. Lehrlingsausbilder*innen führen die Lehrlinge in den Betrieb ein und erklären ihnen Arbeitsstätte, Aufgabenbereiche, Handlungsabläufe usw. Sie bringen den Lehrlingen die Handhabung der erforderlichen Materialien, Werkzeuge und Maschinen bei und weisen auf Unfallgefahren und Sicherheitsvorkehrungen hin. Lehrlingsausbilder*innen leiten die Lehrlinge dazu an, Arbeitsgänge selbstständig durchzuführen, kontrollieren die Ausführung und unterstützen sie, wenn Probleme auftreten.

Lehrlingsausbilder*innen verrichten auch organisatorische Tätigkeiten. In Abstimmung mit den Berufsschulen planen sie die Unterrichtseinheiten und wirken bei der Erstellung von Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen mit. Sie nehmen an Kongressen und Workshops teil, wo Themen der Lehrlingsausbildung behandelt werden (z. B. Vorbereitung der Schüler*innen von Polytechnischen Schulen auf das Berufsleben, berufskundliche Information der Eltern und Schüler*innen über Lehrberufe, Qualitätssicherung der dualen Ausbildung, Austauschprogramme und Förderprogramme für Lehrlinge).

Aufgaben

  • betriebliche Ausbildungspläne auf Basis der Ausbildungsordnungen entwickeln
  • die Lehrlinge bei der Ausführung der Tätigkeiten des jeweiligen Lehrberufes fachgerecht anweisen
  • die Verwendung von Maschinen, Geräten, Anlagen, Werkzeugen usw. erklären und die Lehrlinge mit deren Handhabung vertraut machen
  • über Sicherheitsvorschriften und rechtliche Regelungen informieren
  • die Lehrlinge bei auftretenden Problemen unterstützen
  • die Arbeit der Lehrlinge kontrollieren
  • mit Berufsschulen und Eltern zusammenarbeiten, Eltern über den Ausbildungsfortschritt informieren
  • bei der Erstellung von Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen mitwirken

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Lehrlingsausbilder*innen arbeiten mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammen und haben daher eine nicht zu unterschätzende Vorbildwirkung. Um die Lehrlinge zu verantwortungsbewussten und selbstbewussten Erwachsenen zu erziehen, ist daher ein höflicher und respektvoller Umgangston wichtig.

Je nach Berufsbild arbeiten Lehrlingsausbilder*innen mit den verschiedensten Materialien, Apparaten, Geräten und Werkzeugen, die im betrieblichen Alltag gebraucht werden.

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Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Die Ausbildung der Lehrlingsausbilder*innen in Österreich ist durch das Berufsausbildungsgesetz geregelt. In Ausbildungsbetrieben muss generell mindestens ein verantwortlicher Ausbilder bzw. eine verantwortliche Ausbilderin bestellt sein. Diese Aufgabe kann entweder der*die Lehrberechtigte (Unternehmer*in) selbst übernehmen oder eine/n Mitarbeiter*in im Unternehmen damit beauftragen.

Lehrlingsausbilder*innen eines Betriebes müssen über eine entsprechende Ausbilderqualifikation verfügen. Diese umfasst neben dem fachlichen auch berufspädagogisches und rechtliches Wissen. Für den Erwerb der Ausbilderqualifikation gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Absolvierung eines Ausbilderkurses: Dieser Kurs umfasst zumindest 40 Unterrichtseinheiten und schließt mit einem Fachgespräch ab. Ausbilderkurse werden von den Wirtschaftsförderungsinstituten der Wirtschaftskammer (WIFI) und den Berufsförderungsinstituten (bfi) angeboten. Die Kosten sind je nach Bundesland und Kursanbieter unterschiedlich und betragen zwischen 300 und 440 Euro.
  • Ablegung der Ausbilderprüfung: Diese kann im Rahmen der Meister- oder Befähigungsprüfung oder als eigene Prüfung abgelegt werden. Vorbereitungskurse für diese Prüfung werden von den Wirtschaftsförderungsinstituten der Wirtschaftskammer (WIFI) und den Berufsförderungsinstituten (bfi) angeboten. Die Prüfungsgebühren betragen 90 Euro.

Eine Reihe von Prüfungen ersetzt allerdings die Ausbilderprüfung bzw. den Ausbilderkurs - hier einige Beispiele:

  • Unternehmerprüfung
  • Abschlussprüfung an Werkmeisterschulen
  • Abschlussprüfung an den Meisterschulen
  • Abschlussprüfung an den Bauhandwerkerschulen
  • Befähigungsprüfung für das Gewerbe der Technischen Büros / Ingenieursbüros
  • Befähigungsprüfung für das Baumeistergewerbe
  • Notariatsprüfung
  • Fachprüfung für Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
  • Fachprüfung für Buchprüfer und Steuerberater
  • Rechtsanwaltprüfung
  • Ziviltechnikerprüfung
  • Lehramtsprüfung an einer berufspädagogischen Hochschule für Berufsschullehrer/innen
  • Dienstprüfung für Beamte des Bundes, der Länder oder der Gemeinden für die Verwendungsgruppen A, B oder C oder für die Verwendungsgruppen A1, A2 oder A3 sowie entsprechende Dienstprüfungen für Vertragsbedienstete des Bundes, der Länder oder der Gemeinden etc.

Weitere Informationen bieten die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammer sowie das Netzwerk zur Unterstützung und Förderung der Ausbildung der Ausbilderinnen und Ausbilder http://www.ausbilder.at.

Weiterbildung und Spezialisierungen

Informationen zur Weiterbildung bietet das Ausbilderforum http://www.ausbilderforum.at sowie das Netzwerk zur Unterstützung und Förderung der Ausbildung der Ausbilderinnen und Ausbilder http://www.ausbilder.at.

Arbeitgeber zu diesem Beruf

Über Aus­bil­der*in­nen: Häufig gestellte Fragen

Was macht ein Aus­bil­der*in?

Lehrlingsausbilder*innen führen die Ausbildung der Lehrlinge für einen oder mehrere Lehrberufe in einem Betrieb durch. Sie fördern die praktischen Kenntnisse der Lehrlinge und leiten sie bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeiten an. Dabei berücksichtigen die Lehrlingsausbilder*innen die Gegebenheiten des jeweiligen Betriebs. Lehrlingsausbilder*innen beurteilen auch die Leistungen der Lehrlinge und sind darauf bedacht, deren Selbstständigkeit zu fördern. Sie sind im Betrieb die Ansprechpartner*innen der Lehrlinge und stehen ihnen daher beratend zur Seite. Lehrlingsausbilder*innen arbeiten eng mit Berufsschullehrer*innen zusammen und haben außerdem Kontakt zu Mitarbeiter*innen von Behörden und Ministerien.

Welche Skills benötigt man als Aus­bil­der*in?

Um ihre Tätigkeit gut ausführen zu können, benötigen Aus­bil­der*in­nen grundsätzlich folgende Hard Skills:

Didaktik
Deutschkenntnisse (für Deutschland, Österreich und die Schweiz)


Außerdem sollte ein Aus­bil­der*in gewisse Soft Skills mitbringen:

Ausgeprägte Beobachtungsgabe
Offenheit
Durchsetzungsvermögen
Empathie
Hilfsbereitschaft
Teamfähigkeit
Problemlösungskompetenz
Begeisterung
Aufmerksamkeit
Ausdauer
Belastbarkeit
Entscheidungsfreudigkeit
Flexibilität
Freundlichkeit
Geduld
Disziplin
Organisationsfähigkeit
Gepflegtes Erscheinungsbild
Koordinationsfähigkeit
Kreativität
Systematik

Welche ähnlichen Berufe gibt es?

Ähnliche Berufe sind unter anderem:

Bildungs- & Berufsberater*in, Kinder- & Jugendberater*in