Für’s Leben lernen: Das Lieblingsschulfach als Orientierungshilfe

from Victoria
20.11.2019

Die Antwort darauf lautet: Das kommt ganz darauf an, welchen beruflichen Weg du nach der Schule einschlagen wirst!
Wirst du beispielsweise Zahntechnikerin, kann dir der Subjonctif vermutlich gestohlen bleiben, strebst du eine Karriere als Französischlehrer an, wird kein Weg daran vorbei führen.

Aber wäre es nicht einmal schön zu erfahren, wofür du deine Schulfächer später wirklich brauchen kannst? Wir geben dir ein paar Beispiele und vielleicht erleichtern wir dir damit die ein oder andere mühsame Schulstunde: Wenn du zumindest weißt, wofür es sich lohnt jetzt die Schulbank zu drücken.

Anhand des Lieblingsfachs berufliche Ziele stecken

Dein Lieblingsfach in der Schule kann dir bei der Studien- bzw. Berufswahl weiterhelfen. Lieblingsfächer eignen sich sehr gut als erster Anhaltspunkt für die spätere Berufswahl: Denn der Job soll dir dann ja schließlich auch Spaß machen! Dennoch solltest du nicht übersehen, dass für die meisten Berufe eine Kombination aus mehreren Fachbereichen wichtig ist und diese dadurch Elemente aus verschiedenen Schulfächern enthalten. Wenn du dich auf ein Schulfach und damit in Verbindung stehende Studienrichtungen oder Berufe fokussierst, kann es leicht passieren, dass du dadurch andere Berufe übersiehst, für die aber eine Kombination davon wichtig ist.

Die deutsche Bundesagentur für Arbeit hat zu diesem Zweck zum Beispiel eine elektronische „Schulfachsuche“ eingeführt, mit der du ganz leicht bei der Suche nach deinem Lieblingsschulfach damit in Zusammenhang stehende Artikel über Berufsmöglichkeiten aus ihrem Archiv vorgeschlagen bekommst.

Grundsätzlich gilt, wenn man bereits ein Interesse für Mathematik hat, ist man bei der Berufswahl später sicher gut in einem mathematischen oder technischen Umfeld aufgehoben, wie beispielsweise als Kaufmann, Ärztin, Mathematiklehrer oder Naturwissenschaftlerin. Generell gilt, dass auch jeder handwerkliche oder technische Beruf nicht ohne Mathematik auskommt. Berufe, für die mathematische Kenntnisse besonders relevant sind, können aus den Bereichen Technologie, IT, Fahrzeugentwicklung, Medizin, Informationsverarbeitung, Raumfahrt, Klimaforschung oder dem Versicherungs- und Finanzsektor sein.

Bist du dagegen eher sprachlich oder grafisch begabt, stehen dir ganz andere Türen offen: Du kannst zum Beispiel Schriftsteller, Journalistin, Deutsch- oder Fremdsprachenlehrer, Kauffrau für Dialogmarketing, Logopäde oder PR-Verantwortliche werden. Im Prinzip kommen hier alle Bereiche in Frage, die etwas mit Sprache und Ausdruck zu tun haben.

Das ist jetzt recht allgemein beschrieben. Da wir dir konkrete Beispiele versprochen haben, schauen wir uns einfach einmal verschiedene Berufe und die damit in Verbindung stehenden Schulfächer an:

Medizinische Fachangestellte

Möchtest du beispielsweise später Medizinischer Fachangestellter werden, solltest du in folgenden Fächern besonders gut aufpassen: Mathematik, Biologie, Chemie, EDV und Deutsch.

Warum sind diese Fächer für diesen Beruf wichtig?

Als Medizinische Fachangestellte ist es besonders wichtig, biologische und medizinische Zusammenhänge zu verstehen, da du später bei Behandlungen assistieren wirst. Zudem findet ein Großteil der Arbeit im Labor statt, wodurch ein Verständnis in Chemie sehr wichtig ist. Für den Schriftverkehr mit Patienten sind zudem eine fehlerfreie Rechtschreibung und (in Österreich oder Deutschland) gute Deutschkenntnisse notwendig. Praktisch ist es außerdem, wenn du bereits Wissen in Datenverarbeitung und EDV-Kenntnisse besitzt, da du Datenpflege betreiben wirst, Patientenakten führst und Befundberichte und Rechnungen schreiben musst.

Sandra Hülsebusch-Brauner ist Medizinische Fachangestellte am Universiätsklinikum Hamburg-Eppendorf. In ihrem Bereich betreut sie Spender in sämtlichen Bereichen, wie der Blutspende, der Plasmaspende oder beispielsweise der Stammzellspende. Dabei betreut sie die Spender von Beginn bis Ende der Spende in verschiedenen Phasen: Beispielsweise empfängt sie die Spender und gibt ihnen die Fragebögen aus oder ist für die Vorkontrolle zuständig, bei der sie verschiedene Messungen vornimmt und die Spender auf die Spende vorbereitet. Wichtig dabei ist es, gut mit Menschen umgehen zu können, sowie freundlich und teamfähig zu sein.

Kauffrau für Dialogmarketing

Als Kaufmann oder Kauffrau im Dialogmarketing solltest du besonders kommunikativ und sprachbegabt sein. Fächer wie Deutsch und Projektmanagement sind dabei wichtig.

Warum sind diese Fächer für diesen Beruf wichtig?

Als Kauffrau bzw, Kaufmann im Dialogmarketing bist du die erste Anlaufstelle für den Kunden und dafür verantwortlich, dass alle offenen Fragen beantwortet werden und Lösungsvorschläge bestmöglich kommuniziert und umgesetzt werden. Du organisiert den gesamten Kundendialog und bist für die Betreuung, Bindung und die Gewinnung von Kunden zuständig.

Marisa macht die Ausbildung zur Kauffrau für Dialogmarketing. Sie ist der erste Kontakt des Kunden zum Unternehmen, berät den Kunden und bietet Lösungsvorschläge an. Dabei geht es viel um das Kommunizieren an sich, weshalb sie in der Berufsschule auch spezielle Fächer wie Kommunikationsprozesse und Projektmanagement hat, die sie für den Beruf der Kauffrau für Dialogmarketing besonders gut gebrauchen kann. Sie rät, freundlich und offen zu sein und auf die verschiedenen Kunden einzugehen.

Ist das, was wir in der Schule lernen, überhaupt nützlich für das spätere Leben?

Nicht alles was man in der Schule lernt, auch wenn es einem vielleicht zuerst als nutzlos erscheint, ist es auch. Ulrich Greiner verteidigt in seinem Artikel all jene Schulfächer, die sich mit dem Schönen und den bildenden Künsten beschäftigen, da auch diese zu einer umfassenden Bildung dazu gehören.

Um auch das für einen selbst Nützliche in der Schule zu lernen, gibt es vor der Studien- oder Berufswahl bereits die Möglichkeit eine Schulrichtung zu wählen, die in einem bestimmten Bereich spezialisiert ist. So kann man sich schon früh für eine Sparte entscheiden und sein Wissen in diese Richtung vertiefen.

Vor allem wenn du noch nicht weißt, welchen Beruf du später einmal ausüben möchtest, macht es Sinn in der Schule ein breites Wissen in möglichst vielen verschiedenen Bereichen anzusammeln. Oftmals geht es in der Schule darum überhaupt einmal zu lernen, wie man richtig lernt und wie man sich selbst organisiert. Das kann einem zum Beispiel im Studium später viel weiter helfen! Wenn du jedoch schon weißt in welche Richtung du später gehen möchtest, dann kannst du dein Ziel natürlich gleich auf dem direktesten Wege ansteuern.

Stell dir selbst doch einmal die Frage: Was ist mein Lieblingsfach und in welchen Berufen ist dieses Wissen später einmal nützlich? Welche Jobs haben mit diesem Fach zu tun und wären diese vielleicht genau das Richtige für mich?

Um einen Überblick zu bekommen, welche verschiedenen Berufe da draußen auf dich warten, klick dich doch in Ruhe durch unsere Stories durch und finde die berufliche Richtung, die zu dir passt!