Transkript
Wer bist du und was machst du?
Ich heiße Stefan Zubanovic, ich bin Kochlehrling im dritten Lehrjahr und arbeite in Vienna Marriott Hotel.
Worum geht’s in deiner Lehre?
Ich mache jetzt die Kochlehre, in der Lehre gibt es drei Lehrjahre und ich bin jetzt im dritten. Es fängt damit an, dass man im ersten Lehrjahr die ganzen Basics lernt. Man lernt, wie man richtig schneidet, man lernt auch die Gararten, einfach die kompletten Basics. Im zweiten Lehrjahr wird es dann anspruchsvoller, weil man mehr Vertrauen von den ganzen Kollegen bekommt und dadurch hat man auch mehr Verantwortung. Es ist dann so weit, dass man zum Beispiel alleine das à la Carte machen kann. Es wird viel mehr Verantwortung in einem gesetzt, man hat viel mehr zu tun. Im dritten Lehrjahr finde ich es am Besten, weil man schon der Älteste ist. Dann sind die neuen Lehrlinge wieder da und dann ist die Aufgabe von den 3 Lehrlingen, die Vorbereitungen auf die Abschlussprüfungen. Das ist eine der größten Aufgabe, aber dann auch den neuen Lehrlinge zeigt, was man alles in der Lehre macht, das man ihnen auch hilft, wenn sie fragen haben. Ich gehe in die Längenfeldgasse, das ist eine Berufsschule in Wien. Es ist so, dass alle die in Wien in einem Betrieb sind, gehen in die Längenfeldgasse. Es gibt nur ein paar kleine Ausnahmen. In der Schule gibt es zwei Arten von Unterrichten, einmal Blockunterricht, einmal in der Woche. Ich gehöre zu denen, die einmal in der Woche Unterricht haben, ich habe jedes Mal am Dienstag. Dort lernen wir in der Schule, wie es traditionsgemäß zu geht, wie es nach die ganzen Grundsätze geht. Jede Arbeit hat eigene Rezepte, jeder macht es irgendwie anders in der Arbeit und in der Schule lernt man, wie es komplett richtig gehört. In der Schule haben wir Fächer, wie zum Beispiel, Englisch, Deutsch, Französisch, damit wir die Küchenfachausdrücke kennen. Wir haben aber auch Speisen und Menükunde, da lernen wir die ganzen Fischarten, wie man ein Menü schreibt und wie man eine Speisekarte zusammenstellt.
Wie bist du zu dieser Lehre gekommen?
Ich war davor vier Jahre im Gymnasium und dann hat mir ein Jahr gefehlt, dass ich die Pflichtschule absolviere. Das eine Jahr habe ich in einer Handelsschule verbracht und dann habe ich mich bei Vienna Marriott Hotel beworben. Ich kam durch meinen Bruder dazu, da er älter ist und sich in den Bereich gut auskennt. Ich wurde dann zu einem Lehrlingscasting eingeladen, es waren sehr viele Lehrlinge dort, die sich nicht nur für die Kochlehre beworben haben, sondern auch für Patisserie, Hotel- und Gastgewerbeassistentin und so weiter. Wir hatten dort einen kleinen Allgemeintest, nachdem sind dann zwei Lehrlinge gekommen, die im dritten Lehrjahr waren und die konnten wir dann alles fragen. Also wie die Lehre ist, was sie da machen, wie schaut es mit den freien Tagen aus, ob die Lehre Spaß macht. Die ganz normalen Fragen. Das war sehr informativ, weil sie erzählt haben, wie es wirklich ist. Wir hatten dann ein Hotelrundgang, wo wir das komplette Hotel gesehen haben, die Restaurants, die Zimmer und alles weitere. Ich war sehr froh, dass mich das Vienna Marriott Hotel auch wollte und dann habe ich mich auch für sie entschieden und ich bin seit 2013 bei der Lehre.
Welche Eigenschaften sollte man mitbringen?
Das erste was man in der Küche braucht, ist die Teamfähigkeit, das ist das A und O, weil man in der Küche es alleine nicht schafft. Man muss einfach ein Team dahinter haben. Man sollte auch stressresistent sein, aber das ist eine Sache, die mit der Zeit kommt. Am Anfang, ich kann mich erinnern, wie es bei mir war. Man kommt rein und alles ist neu, es ist eine ganz neue Welt. Es ist sehr schwer am Anfang, mit dem Stress umzugehen, vor allem, wenn man nie damit in Kontakt gekommen ist. Aber mit der Zeit kriegt man die Ruhe und das kommt dann einfach.
Was ist das Coolste an deiner Lehre?
Das Coolste in der Lehre ist, wenn man zum Beispiel, wie ich jetzt im dritten Lehrjahr oder wenn man im zweiten Lehrjahr ist, alleine das à la Carte machen kann. Man sieht dann, wie jede einzelne Speise rausgeht, die man selber gemacht hat. Man weiß dann, dass der Gast genau, das isst, was ich gekocht habe und wenn dann noch ein Lob kommt, dann ist es sehr cool. Was in meinem Fall auch ist, ich habe oft Kontakt mit den Gästen. Und wenn ein Gast in der früh, zum Beispiel beim Frühstück zu mir kommt und sagt, dass ich seinen Tag verschönert habe oder wenn man ein Gast, in der früh schön begrüßt und einfach freundlich zu ihm ist. Man weiß der Gast fühlt sich wohl bei einem, das ist einfach, eines der schönsten Gefühle.
Was ist die größte Herausforderung?
Ich finde, dass die ganz große Herausforderung am Anfang, ich glaube, darf ich für jeden sprechen kann, ist die Umstellung von Schule und Arbeit. Es ist nicht mehr, die 8 Stunden sitzen, sondern da geht es um 8 Stunden stehen. Da fangen noch die Beine an weh zu tun und alles, aber das kommt mit der Zeit. Nach einer Woche gewöhnt man sich dran und dann geht es schon weiter. Was auch noch eine große Herausforderung ist, sind am Anfang die unterschiedlichen Arbeitszeiten. Man arbeitet manchmal in der früh, dann am Abend und auch irgendwie dazwischen in der Mitte. Das ist aber auch eine gute Sache, weil man erlebt nicht das was man in der früh erlebt auch am Abend. Das sind komplett verschiedene Welten. Was auch noch eine Herausforderung ist, ist das Arbeiten am Wochenende, vor allem am Anfang. Aber das ist auch so eine Sache, zum Beispiel wenn ich in der früh aufstehe und mir denke, es ist Samstag und meine ganze Familie schläft und ich muss jetzt in die Arbeit gehen. Aber dafür hat man unter der Woche frei, und wenn die Familie arbeiten geht, dann liegt man selber im Bett und denkt sich, jetzt muss ich nicht gehen.
Der wichtigste Ratschlag in deinem Leben… ?
Ein Ratschlag, den ich habe, den habe ich schon sehr lange und der wurde mir, schon immer gesagt ist: Nie aufgeben, immer weitermachen, immer seine Ziele im Auge behalten. Jeder muss Ziele haben, wofür lohnt es sich dann zu arbeiten, wenn man kein Ziel hat. Immer alles im Blick behalten. Es werden so viele Leute auf den Weg kommen, die einfach sagen werden, du kannst das nicht machen, du wirst das nicht schaffen, du kannst das einfach nicht. Auf die sollte man gar nicht hören, das sind dann die, die dann schauen, wenn man es dann wirklich geschafft hat. Man sollte einfach immer die Ziele im Auge behalten und hart dafür arbeiten, alles dafür tun und dann wird es sich irgendwann auszahlen.