Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?
3 Ratschläge an dein 14-jähriges Ich ... Ein wichtiger Ratschlag, den ich meinem 14-jährigen Selbst geben würde, wären definitiv Sprachkenntnisse. Als Kanadierin hatten wir ab dem Kindergarten Französischunterricht. Ich denke, dass ich das nicht sehr ernst genommen habe und nun, da ich in Europa lebe, würde ich mir wünschen, mein Französisch wäre viel besser. Ich wünschte, ich hätte viel früher eine zusätzliche Fremdsprache gelernt. Sprachkenntnisse sind ein großer Vorteil. Ich würde auch sagen, auf einer persönlicheren Ebene, hätte ich mich vielleicht mehr auf kreative Künste und solche Dinge konzentrieren sollen. Wie Klavier spielen oder etwas Ähnliches. Ich denke, dass ich sehr auf die Schule konzentriert war und einen Weg wie diesen, der sich auch in meinem erwachsenen Leben fortgesetzt hat. Manchmal wünschte ich, es wäre nett gewesen zu malen oder Klavier spielen zu lernen. Natürlich ist es nie zu spät, aber mit 14 ist es einfacher. Der dritte Ratschlag wäre, ganz allgemein und nicht nur für mein 14-jähriges Selbst, sei proaktiver bei wichtigen Entscheidungen, die die Zukunft beeinflussen. Ich denke, ich hätte damals oder später, als ich in meinem Beruf anfing, professioneller sein sollen. Nicht passiv sein und Entscheidungen zu dir kommen lassen, oder Vorschläge oder eine neue Position zu dir kommen lassen sondern mehr zu überlegen, wo man hinmöchte und sicherzustellen, dass man auch dorthin gelangt.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Was steht auf deiner Visitenkarte? Ich heiße Rachel Burke und ich bin Senior Human Resources Business Partner bei der Allianz SE und ich glaube, auf meiner Visitenkarte steht dieselbe Position, also Human Resources Business Partner.
Was ist das Coolste an Deinem Job?
Was ist das coolste an deinem Job? Ich würde sagen, der tollste Aspekt an meiner Arbeit ist, dass man die Leben der Menschen wirklich beeinflusst. Ich habe Fälle, die ich sehr persönlich nehme, ich meine, das sind die Leben der Menschen bezüglich Weiterentwicklung, wenn man jemanden unterstützt eine neue Position zu bekommen. Wenn man jemanden aus der SE unterstützt, der nach Brasilien zieht, aufgrund eines Projekts oder etwas Ähnlichem, dann beeinflusst man das Leben dieser Person wirklich.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich? Es gibt ziemlich viel verwaltungstechnische Arbeit, die einen etwas zurückwirft und davon abhält, den Kunden wirklich zu unterstützen. Und es gibt viele, sagen wir, interne HR-Anordnungen, Prüfungen, Meetings, Kontrollen, die man benötigt, die man aufrechterhalten muss, die vielleicht auch die Prozesse verlangsamen, würde ich sagen. Man weiß was man für einen Kunden machen will, manchmal muss man aber administrative Barrieren oder interne Barrieren bei Anordnungen überwinden.
Worum geht es in Deinem Job?
Worum geht's in deinem Job? Die Allianz ist weltweit ein führender Versicherungsdienstleister, aber auch Marktführer im Bereich Investment bzw. Asset Management. Meine Arbeit als Human Resources Business Partner ist, dass ich mich um alles kümmere. Ich würde sagen, dass mein Gesamtziel ist, dass ich versuche, die Geschäftsaktivität zu unterstützen, damit sie so gut wie möglich funktioniert und sichergestellt ist, dass wir die besten Leute, die richtigen Fähigkeiten und die richtigen Talente in den richtigen Positionen zur richtigen Zeit haben. Ein typischer Tag in meiner Position, die meisten Menschen würden wohl sagen, dass es keinen typischen Tag gibt. Aber ich würde sagen, unsere Position ist teilweise proaktiv, teilweise reaktiv. Proaktiv im Sinne, dass es offensichtlich Themen gibt, die ich von meiner Seite für das Geschäft antreibe. Ich habe viele Meetings, viel Kundenkontakt, per Telefon und persönliche Meetings. Aber auch reaktiv in dem Sinn, weil der Bereich, den ich betreue mit 370 Kollegen sehr groß ist. Man steht immer auf Abruf bereit und man erhält immer Adhoc-Anfragen, Anforderungen der Geschäftsaktivitäten. Deshalb klingelt ständig das Telefon und man stellt dem Kunden ständig Informationen bereit. Wie ich schon sagte, es ist schwierig, einen typischen Tag zu beschreiben.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Wie schaut dein Werdegang aus? Ich bin Kanadierin, ein wichtiger Punkt, den ich gerne betone. Nun wohne ich in Deutschland. In ein paar Tagen sind es tatsächlich schon 14 Jahre. Ich bin also 1999 hierhergezogen. Ich habe in Toronto den Bachelor in Psychologie abgeschlossen, mit Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie, also Wirtschaftspsychologie. Dann machte ich meinen Master im Bereich Human Resources Management. Ich arbeite nun seit 16 Jahren im Personalbereich. Zuvor in Toronto und jetzt in München. In diesen 14 Jahren habe ich für drei große Arbeitgeber, deutsche Arbeitgeber, hier in München gearbeitet. Ich arbeitete ca. 7 Jahre bei Infineon Technologies und dann bei EADS in einer sehr globalen Human Resources-Position. Seit über zwei Jahren arbeitet ich nun bei der Allianz.
Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?
Ginge es auch ohne deinen Werdegang? Absolut. Um im Personalbereich zu arbeiten, denke ich, dass es eigentlich ein Vorteil ist, Erfahrung in anderen Geschäftsbereichen zu haben. Ich selbst habe eine Zeit lang bei Infineon Technologies im Vertrieb gearbeitet und ich denke, es ist für Personalmitarbeiter wichtig, Geschäftserfahrung zu haben. Man kann dadurch dem Kunden mehr bieten. Ich denke nicht, dass man gezielt Human Ressources studiert haben muss oder viele Jahre Erfahrung in diesem Bereich braucht, um Fuß zu fassen. Ich würde sagen, der einzige schwierige Bereich, in dem man Bescheid wissen muss und einen Kurs gemacht haben muss, ist das Arbeitsrecht, besonders in Deutschland. Ich denke, um als Human Resources Business Partner erfolgreich zu sein, braucht man wirklich soziale Kompetenz und Kundenorientierung, das sind die zwei wichtigsten Dinge. Aber auch unbedingt Kommunikationsfähigkeiten. Ich denke, man muss pragmatisch sein und es ist auch sehr von Vorteil, wenn man vom Geschäft Ahnung hat.