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Nadine Stoxreiter
Auszubildende Mechatronikerin & Elektrobetriebstechnikerin
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Stadt
Villach
Karriere Level
Auszubildender*e / Lehrling / Lernender*e
Studiengang
Lehre/Ausbildung
“Wenn ich irgendwo herumkrabbeln muss, da kommt man sich oft wie in einem Bootcamp beim Bundesheer vor, weil die Anlagen oft eng aneinander stehen, dann muss man untendurch oder reinkriechen”, erzählt Nadine Stoxreiter lachend über ihren Alltag. Wichtig für ihre Lehre Mechatronik und Elektrotechnik bei der Infineon Technologies Austria AG: “Man sollte sich auch nicht gleich die Hoffnung nehmen lassen, weil manche Bereiche in der Elektronik sind doch ziemlich schwer.”

Transkript

Wer bist du und was machst du?

Ich bin die Nadine Stoxreiter, bin 20 Jahre alt und lerne Mechatronikerin/Elektrobetriebstechnikerin bei Infineon in Villach und befinde mich zur Zeit kurz vor der Abschlussprüfung.

Worum geht’s in deiner Lehre?

Im ersten Jahr von meiner Lehre hab ich Sankt Andrä und in der technischen Akademie die ganzen Grundlagen der Elektronik und der Mechatronik gelernt. Das heißt, angefangen von der Grundschaltung, vom Ohmschen Gesetz bis hin zum Schweißen, Drehen, Fräsen haben wir alles mehr oder weniger durchgemacht, damit wir wirklich gut gewappnet und fit sind für die Firma dann und dort dann nicht dastehen wie die kompletten Anfänger. Und nach den 1,5 Jahren in Sankt Andrä sind wir in die Firma gekommen. Dort sind wir aufgeteilt worden auf verschiedene Abteilungen. In der Abteilung bin ich ziemlich herzlich empfangen worden. Da hat sich jeder Zeit genommen, wenn ich mich mal wo nicht ausgekannt habe und mir das gern erklärt. Dann habe ich einen Ausbilder gehabt, mit dem ich längere Zeit immer mitgegangen bin, der mir mir einzelne Aspekte von der Maschine erklärt hat und die Step, wie ich mich zurecht finde, was ich beachten muss. Und am Anfang habe ich immer brav mitgeschrieben, damit ich das nicht vergiss, weil es doch ziemlich viel war und weil man sich doch nicht alles merkt beim ersten Mal. Und mittlerweile, jetzt im 4. Lehrjahr, bin ich ziemlich selbstständig. Also wenn man sieht, da steht was bei der Anlage, geht man hinein, findet den Fehler mittlerweile selbstständig, tauscht den Motor. Und sonst gibt es noch so Kleinigkeiten, die anfallen, oder wenn ein Teil nachzubauen ist, haben wir eine eigene Werkstatt in der Firma, wo ich hingehe und das Teil dann herausfräse. Und jetzt bin ich vor der Lehrabschlussprüfung und befinde mich wieder in der technischen Akademie als Vorbereitung für die Lehrabschlussprüfung, wo ich programmiere und nochmal alles durchgehe, was zur Lehrabschlussprüfung kommt, noch einmal ein Teil fräse, und bohren, und feilen, damit ich das alles noch perfekt kann für die Lehrabschlussprüfung. Und die Theorie machen wir nochmal durch, damit ja nichts in Vergessenheit gerät. Also mein Tag beginnt mit um 5 Uhr aufstehen, dann mal kurz ins Bad, da ich mich eh nicht schminken darf, weil wir im Reinraum so hohe Qualitäten haben für unsere Chips, dauert das im Endeffekt nicht lang. Haare zusammengebunden, geschaut, ob man ins Gesicht schauen kann, Zähne geputzt, passt, los geht’s. Dann ins Auto, passt, in die Firma. Dann bin ich so um dreiviertel Sechs in der Firma, dann gehts mal ab ins Büro, kurz Emails abrufen. Um 6 Uhr hab ich Meeting, wo mit den Leuten von der Nachtschicht besprochen wird, was so am Tag noch so an Arbeiten aus der Nachtschicht anfällt. Dann wird eingeteilt wer was macht. Und dann heißt es mal, je nachdem was ich für eine Arbeit bekommen habe, zum Beispiel Motor tauschen oder in eine Maschine, die gerade steht, hineingehen und schauen, wieso sie steht und das reparieren und das dann zu erledigen. Motor tauschen ist gleich gemacht. Das dauert irgendwie nicht so lang. Und manchmal bekommt man wieder mal mehr Arbeit zugewiesen und dann bleibt wieder einmal eine Maschine stehen, obwohl man nicht damit rechnet. Dann gibt es wiederum Probleme, deren Grund man ziemlich lange suchen muss und dann fragt man den Kollegen: “Willst du mir bitte nicht einmal helfen?”, weil es doch oft ziemlich knifflige Sachen gibt. Und manchmal werden Anlagenteile kaputt, die man nachbauen muss, weil es sie nicht zum Bestellen gibt. Das bedeutet, dass wir schauen, wie das Teil ausgeschaut hat, bevor es kaputt gegangen ist. Zum Beispiel von einer anderen Anlage ausbauen, damit man genau das Originalteil wieder hat, einen Plan zeichnen abmessen, dann runter in die Werkstatt, dort heraus fräsen und bohren, also alles was halt so anfällt, und dann das Teil einbauen gehen. Also der Job ist doch ziemlich vielseitig. Und es ist immer wirklich interessant, weil man in der Früh nie weiß, was auf einen zukommt.

Wie bist du zu dieser Lehre gekommen?

Nach der Hauptschule bin ich in die landwirtschaftliche Fachschule Drauhofen gegangen, mit dem Schwerpunkt Agrartourismus und dort habe ich die Servierprüfung absolviert. Und im Endeffekt habe ich mich nur für diese Schule entschieden, da ich mir gedacht habe, wenn ich nach dem ersten Jahr nach der Hauptschule nicht sofort einen Job finde, kann ich immer noch das Jahr weitermachen. Und nach dem ersten Jahr habe ich mir gedacht: “Jetzt habe ich es angefangen, jetzt ziehe ich es durch”, denn so leicht lasse ich mich nicht unterkriegen und ich habe mir gedacht: “Jetzt abbrechen will ich auch nicht”. Dann habe ich das durchgezogen und habe mir dann gedacht: “Tourismus nett und schön. Ist auch interessant. Cocktailkurs und das alles. Aber nicht für meine Zukunft”. Dann habe ich mir gedacht: “Eher etwas Elektronisches”. Ich habe meinem Bruder, der Elektriker gelernt hat, damals schon sehr gern geholfen und unterstützt und auch Sachen gelötet. Das habe ich sehr interessant gefunden. Dann wollte ich irgendetwas in der Elektronik machen. Dann hat meine Mutter in der Zeitung ein Inserat gesehen, dass sie Lehrlinge für den Beruf Mechatronik/Elektrotechnik suchen. Dann habe ich mir gedacht: “Das hört sich wirklich interessant an”, habe mich über Mechatronik informiert. Dann hat mich der Beruf sofort begeistert. Was da alles zusammenkommt; die Mischung aus Elektronik und Mechanik. Und dann habe ich mich dort beworben, einen Aufnahmetest gemacht, bin zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Dann habe ich die Information bekommen, dass sie mich aufnehmen werden und ob ich Lehre mit Matura machen will. Ich sofort voll begeistert: “Klar, mach ich gerne mit dazu!”, weil was man hat, das hat man und in der Zukunft bringt es einem viele Perspektiven. Und somit hat meine Lehrzeit begonnen und jetzt bin ich 4. Lehrjahr

Welche Eigenschaften sollte man mitbringen?

Meiner Meinung nach sollte man in die Lehre unbedingt mitbringen: Interesse für Neues. Man sollte sich auch nicht gleich die Hoffnung nehmen lassen, da manche Bereiche der Elektronik doch ziemlich schwer sind und man muss sich doch ziemlich bemühen, dass man das alles versteht. Aber wenn man es dann einmal verstanden hat, läuft es. Und es läuft eigentlich eh super und dann ist alles andere viel einfacher. Man versteht es dann auch und Interesse für Neues sollte man auf alle Fälle mitbringen, weil man halt doch merkt, wie sich die Elektronik schon weiterentwickelt hat. Alleine wie das Handy vor 10 Jahren ausgesehen hat und wie es jetzt aussieht. Und man muss mit der Zeit gehen und man muss sich mit neuen Technologien befassen und natürlich sollte man Ehrgeiz mitbringen, weil in manchen Situation ist es doch schwierig einen Fehler zu finden. Und man muss doch ein bisschen länger suchen und darf auf keinen Fall die Hoffnung verlieren, weil irgendwann schafft man’s doch immer.

Was ist das Coolste an deiner Lehre?

Also am meisten Spaß macht mir eindeutig das Löten und auf einer Platine Fehler suchen, also die Feinelektronik. Auch wenn man irgendwo herum krabbeln muss, da kommt man sich vor wie in einem Bootcamp beim Bundesheer, weil die Anlagen oft eng beieinander stehen, da muss man unten durchkriechen, hineinkriechen, herumklettern und so ist es echt nicht schlecht, wenn man in Turnen doch nicht so schlecht war.

Was ist die größte Herausforderung?

Also die größte Herausforderung bei der Lehre ist es einfach, dass man durchbeißt. Am Anfang denkt man sich: “Es ist so kompliziert. Werde ich das überhaupt irgendwann verstehen.” Aber wenn man es mal verstanden hat, dann läuft es. Dann tut man sich wirklich leicht. Man versteht einfach die ganzen Zusammenhänge. Und dann versteht man das Aufbauende auch sofort. Und das ist halt wirklich nicht so leicht, wenn man eine Doppellehre macht, mit Matura nebenbei noch, dass man das alles unter einen Hut bekommt. Und dann haben wir noch die technische Akademie bei der Infineon, wo man dann auch nicht mehr so viel in der Firma ist, weil man mehr oder weniger immer auf Achse ist. Da muss man in Akademie hinunterfahren, dann muss man wieder hinauffahren. Dann ist man wieder in der Firma, dann in der Berufsschule, dann in der Maturaschule. Und da lernt man dann doch einige Leute und Charaktere kennen. Und da ist es halt so, dass jede Person anders ist. Und manche sind halt nicht so umgänglich, da muss sich doch etwas durchbeißen, weil man denkt “Es sind 4 Jahre und dann ist das Ganze geschafft”

Der wichtigste Ratschlag in deinem Leben… ?

Also der wichtigste Ratschlag in meinem Leben, naja es ist nicht ein Ratschlag es sind Mehrere, und das betrifft einfach meine Mama. Meine Mama ist halt einfach immer da, sie unterstützt einen, wenn man keine Hoffnung mehr hat. Sie so: “Na, das schaffst du, das machst du!” Und sie hat mir nie so einen Leistungsdruck gemacht, dass sie gesagt hätte: “Du hast jetzt einen Fünfer. Du darfst jetzt nicht rausgehen”. Das war von Anfang an nie gegeben. Sie hat gesagt: “Aber nächstes Mal wird besser werden”. Und beim Lernen auch. Die hat sich immer eingesetzt und da hat man immer gemerkt, wenn man jemanden hat, der hinter einem steht und einem immer hilft und immer für einen da ist, dann läuft es eindeutig leichter. Und man verliert auch nicht so schnell die Hoffnung an sich selbst. Wenn man merkt, dass andere Leute Hoffnung in einen setzen. Dann will man das schon auch schaffen und bekommt auch den Ehrgeiz das zu meistern.