Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!
Vielleicht, dass ich nicht so viel fürs Abitur lernen sollte (lacht). Nee, aber im Groben und Ganzen bin ich eigentlich sehr zufrieden, wie alles gelaufen ist. Klar, es gibt immer Höhen und Tiefen, aber ich glaube, es gehört auch dazu, Fehler zu machen. Könnte ich in die Zuk – äh, in die Vergangenheit zurückreisen, würde ich mir selber, glaube ich, einfach nur sagen, dass ich mich nicht allzu leicht unterkriegen lassen soll, also, straight ahead, go for it, mach das, worauf du Bock hast. Weil, wenn man das macht, worauf man Bock hat, hat man auch Erfolg.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Max Knabe, Youtuber.
Was ist das coolste an Deinem Job?
Das Coolste an meinem Job ist wohl, dass ich wirklich das machen kann, was mir Spaß macht, ich glaube, das ist so das Nonplusultra im Job, und dass ich unglaublich mich kreativ ausleben kann und auch hemmungslos einfach…., bei mir, wie gesagt, sehr humorvoll, einfach mal herumtollen eine Runde und dann ist es auch nicht so schlimm, wenn es wirklich auch viel Arbeit ist und relativ stressig ist, aber das macht einfach super viel Spaß.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Ja, die Einschränkungen sind, dass man nicht alles selber machen kann, also, es ist keine One-Man-Show, wenn man es wirklich professionell machen will, und dass man sich, dass man Leute braucht, auf die man sich verlassen kann, und ja, zum Beispiel wie diese, ich sage mal, mit dem Programm umgehen können, oder wenn man technische Probleme hat oder Sponsoring und so weiter, diese ganzen Dinge. Also es ist schon eine Menge. Youtube an sich ist erst mal eine Plattform, aber da sind ganz viele Dinge, die da mit einfließen, die man gar nicht so im ersten Moment auf dem Schirm hat, aber das ist schon sehr, ein sehr weites Spektrum, worauf man achten muss und das kann man nicht alles alleine schaffen, und es ist extrem zeitaufwendig, also, wenn man so ein Video macht, dann sieht man das so als Laie, und man denkt so, mhm, okay, acht Minuten Video, und man hat dort keine Ahnung, dass ich daran vielleicht zehn Stunden saß, und, ja, ich bin auch, momentan leide ich ein bisschen unter Schlafmangel. Also, fünf Stunden im Durchschnitt schlafe ich, und da muss man einfach gucken, wo ich gerade auch dabei bin, wo man einfach Grenzen setzt und das Ganze so ein bisschen einriegelt.
Worum geht es in Deinem Job?
Ja, als Youtuber entsteht eigentlich das Ganze als Hobby. Also, man fängt sehr hobbymäßig an und versucht sich, Tag für Tag zu verbessern. Im Grunde macht man Videos, Videos, die man selber lustig finden würde, also, bei mir ist es sehr humorvoll immer, und man denkt sich Konzepte aus, macht Thumbnails, also, die kleinen Bilder, die da immer erscheinen, bevor man aufs Video klickt, überlegt sich Konzepte, überlegt sich, wie man die Videos besser machen kann, wie man so eine, wie man seine Reichweite erhöhen kann und nehme natürlich auf. Es sind bei mir größtenteils Let's Place, das heißt, ich nehme In-Game-Videos auf und kommentiere darüber, aber ich gehe auch zum Beispiel mal raus und frage Rentner, wie sie zu den neusten Patch Notes von League of Legends stehen. Also, das sind dann wirklich größere Videos, wo ich dann auch einen Kameramann brauche, ein Skript, Licht, Ton, alles. Also es ist schon eine professionellere Ecke als bei mir noch vor einem halben Jahr oder vor einem Jahr, wo es noch ein Hobby war, es war jetzt eine sehr schnelle Entwicklung. Ich stehe eigentlich sehr zeitig auf, so, ich sage mal acht Uhr ungefähr, gehe dann zum Studio, bereite dann meistens meine Posts vor für den Tag, auf Twitter, Facebook, also, dass man die plant mit bestimmten Tools. Das Gleiche auf Youtube, und bereite da die Beschreibungen vor, die Tags für die Videos und die Thumbnails und so weiter. Dann ist es meistens schon mittags, weil ich natürlich auch noch E-Mail-Kram erledige und Meetings habe und so weiter, gehe dann kurz essen, komme wieder, und dann wird eigentlich produziert bis in die Nacht rein und geschnitten.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Ich bin in Salzgitter geboren, das ist ein bisschen südlich von Braunschweig, also Südniedersachsen, und bin in Braunschweig zur Schule gegangen, habe dort dann auch studiert, also habe Abitur gemacht, auf der Waldorfschule. Habe dann studiert, Wirtschaftsinformatik. Lag mir gar nicht (lacht). Und habe das dann auch abgebrochen, weil dann relativ zeitgleich Youtube als Hobby…, ich mache ja seit vier Jahren Youtube, aber jetzt vor einem Jahr kam die Entwicklung erst, dass ich Möglichkeiten hatte, damit auch dann wirklich Unterhalt schon zu…, also mich zu finanzieren, damit meinen Unterhalt zu verdienen, und dort dann zum Beispiel eine Ausbildung parallel noch zu machen. Das Ganze wurde mir ermöglicht dann von Freaks for You, bin dadurch auch dann nach Berlin gezogen, wo ich aktuell wohne, und, ja, führe da jetzt so mein Youtube-Dasein.
Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?
Also, als Youtuber an sich braucht man auf jeden Fall Kreativität, das ist ganz wichtig, und auch den Willen, weil auf Youtube ist zur Zeit so, gerade im Gaming-Bereich, dass es halt extrem viele Youtuber gibt, wo man dann einfach in der Masse untergeht, auch wenn man guten Content macht. Also man braucht wirklich einen eisernen Willen, darf nicht nachlassen. Kreativ muss man sein, und, ja, man braucht natürlich Skills mit bestimmten Programmen, zum Beispiel Photoshop, Premiere, Schnittprogramme an sich und so weiter. Die muss man sich entweder durch Crash-Kurse beibringen lassen oder so wie ich, alles selber mit Youtube-Tutorials, oder selber aneignen und so weiter.