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Kerstin Erdmann
Referatsleiterin Personal
bei Bezirk Oberbayern
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Stadt
München
Karriere Level
Leitende*r Angestellte*r
"Ganz toll finde ich, dass man die Möglichkeit hat unheimlich kreativ sein zu dürfen.“ Kerstin Erdmanns Aufgabe als Referatsleiterin Personal beim Bezirk Oberbayern ist es Mitarbeiter zu betreuen, zu entwickeln und den Arbeitsalltag zu begleiten. Welche Kompetenzen braucht man für diese Position, die man nicht unbedingt während einer Ausbildung erlernen kann? "Die Fähigkeit, Menschen zu begeistern und offen zu sein für Menschen, sowie strategisches Denkvermögen, Prozesse generieren und Dinge anpacken zu wollen.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Trau dich, auf deinen Bauch zu hören. Das halte ich für ganz ganz wichtig. Sei nicht so kopflastig, mach einfach das, was dein Bauch dir sagt, das ist häufig das Richtige. Lass dich nicht entmutigen, wenn es zu Wendungen kommt, die du so nicht erwartet hast, oder die du dir so nicht vorgestellt hast. Gehe deinen Weg einfach weiter und habe den Mut, dich immer wieder neu einzulassen auf das Leben, auf alles, was das Leben so mit sich bringt und freue dich auf neue Herausforderungen.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Was steht auf deiner Visitenkarte? Mein Name ist Kerstin Erdmann und auf meiner Visitenkarte steht Leiterin des Personalreferates beim Bezirk Oberbayern.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Also ganz toll finde ich, dass man die Möglichkeit hat, unheimlich kreativ sein zu dürfen und all das vorstellen zu dürfen und ansprechen zu dürfen, was einem auf dem Weg zu den Zielen, die da sind die Leute mitzunehmen, die Leute für die Mitarbeit beim Bezirk zu begeistern und sie beim Bezirk zu halten im besten Falle. Und mit tollen Aufgaben zu betrauen, die ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechen. Dafür eben die Möglichkeiten zu haben, wenn man es hinbekommt, die Mandatsträger oder auch die Entscheidungsträger davon zu überzeugen. Zusätzlich finde ich beim Bezirk unheimlich spannend, dass wir wahnsinnig viel für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf tun. Was ich dazu beitragen kann tue ich gerne, und das ist unter anderem, dass ich eine Betriebskindertagesstätte gründen durfte, die ich bis heute das Vergnügen habe, auch verantwortlich zu begleiten, die Vergabe zu kreieren und so weiter. Das heißt, wir können Zwerge aus unserem Haus betreuen und bieten 36 Kindern die Möglichkeit, dort mindestens die ersten drei Lebensjahre zu verbringen. Das ist eine ganz ganz tolle Möglichkeit. Neben dem haben wir ganz viele Teilzeitmöglichkeiten bei uns im Haus. Wir haben eine flexible Arbeitszeit, die es allen Muttis und Vatis ermöglicht, ihre Familienplanung sehr freihändig danach auszurichten und sich eben nicht zu beschränken. Das sind sehr tolle Möglichkeiten, die man hier anbietet und die wir versuchen, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu optimieren so gut es geht.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Was man wissen muss, wenn man meinen Job macht, ist, dass man natürlich vor der Herausforderung steht, sowohl den Interessen der Hausleitung und den politischen Mandatsträgern, den politischen Gremien, gerecht werden zu wollen und zu müssen. Und gleichzeitig natürlich auch die Kolleginnen und Kollegen im Auge hat, deren Wünsche und Anliegen berücksichtigen möchte, und versuchen muss, das Vertrauen beider Seiten zu gewinnen und dem auch gerecht zu werden. Das bedeutet, sowohl die Mitarbeiter in ihren Bedarfen und Bedürfnissen abzuholen und sich darüber Gedanken zu machen, wie man dem gerecht werden kann. Und gleichzeitig aber auch zu wissen, es gibt Erwartungen seitens der Hausspitze oder der politischen Mandatsträger, der man ebenfalls entsprechen muss und die sind oft nicht unbedingt deckungsgleich, und das macht schon, dass man das aushalten können muss. Häufig auch diese konfliktträchtigen Diskussionen aushalten muss, mit der einen oder anderen Seite, und dabei das Vertrauen beider Seiten nicht verlieren darf, sondern die müssen beide das Gefühl haben, dass man alles versucht, um beidem gerecht zu werden und einen guten Weg zu finden, um beide Interessen zu vertreten. Das ist durchaus eine Herausforderung und mir macht das total Spaß. Ich mach das gerne, aber man muss es mögen und man muss sich dessen bewusst sein. Genauso wie man wissen muss, dass man unheimlich viel kommunizieren muss und viel reden mögen muss, mit Menschen umgehen mögen muss und, dass das unbedingt zu meinem Job dazugehört, und das nur etwas für jemanden ist, der so etwas mag.

Worum geht es in Deinem Job?

Der Bezirk Oberbayern ist eine kommunale Gebietskörperschaft. Wir beschäftigen ungefähr 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, nicht nur hier am Standort, sondern oberbayernweit. Meine Aufgabe ist, diese Kolleginnen und Kollegen zu betreuen, zu entwickeln, zu fördern, erst einzustellen und durch den ganzen Arbeitsalltag zu begleiten, so gut es geht. Sie durch ihre gesamte Karriere zu begleiten, die hoffentlich lange ist beim Bezirk Oberbayern, weil es eben auch zu meinen Aufgaben gehört, Personalerhaltung zu betreiben. Also zu schauen, dass es den Kollegen so gut bei uns gefällt und sie sich so wohlfühlen, dass sie gerne bei uns bleiben und sich hier auch weiterentwickeln. Weil auch das natürlich Teil meiner Arbeit ist, zu überlegen, wie können wir Kolleginnen und Kollegen so qualifizieren, dass sie innerhalb des Hauses neue Aufgaben übernehmen, neue Herausforderungen übernehmen können. Das sind so die wesentlichen Teile, zu sagen wie gewinne ich Personal? Wie begeistere ich für eine Mitarbeit beim Bezirk und was gehört dazu? Welche Profile benötigen wir? Das zu entwickeln, zu überlegen, welche Anforderungen haben wir an welchen Arbeitsplatz und wer passt darauf. Die Gespräche entsprechend vorzubereiten und zu überlegen, wie könnten die aussehen? Für welche Funktionsebene suchen wir, wie könnte man da noch besser rangehen, um noch bessere Auswahlentscheidungen heranzuführen und so weiter. Und wenn sie dann gewonnen sind, wie gesagt, die Motivation der Kollegen und Kolleginnen, an ihrem neuen Arbeitsplatz zu unterstützen und alles zu machen, was da dazugehört, um eben zu fördern und zu schauen, dass die Kompetenzen, die schon da sind, ausgebaut werden oder neue Kompetenzen hinzukommen. Bis hin natürlich, dass es auch zu meiner Aufgabe gehört, Arbeitsverhältnisse zu beenden, wenn es sein muss. Also auch Kündigungen auszusprechen, Arbeitsverhältnisse, aus welchen Gründen auch immer, zu beenden, wenn die Erwartungen, die man gegenseitig aneinander hat, nicht erfüllt werden.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Geboren und aufgewachsen bin ich in Hessen, komme ursprünglich aus Nordhessen. Habe in Frankfurt am Main mein Abitur gemacht und mein Studium absolviert an der Verwaltungsfachhochschule und war dann Diplomverwaltungswirtin. Habe dann ein Jahr am Sozialgericht in Frankfurt als Geschäftsstellenleiterin gearbeitet, bevor ich 1991 nach Thüringen gewechselt bin. Dort war ich 15 Jahre und bin seit 2006 Personalleiterin beim Bezirk Oberbayern.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Man kann sicher auch auf anderen Wegen diese Aufgabe übernehmen, und auf anderen Wegen zu dieser Funktion kommen. Einfallen würde mir da ein Jurastudium beispielsweise, das wäre sicherlich ebenfalls möglich und denkbar. Das Wichtige ist aber, dass man auf der Position bestimmte Kompetenzen braucht, die man nun nicht unbedingt während eines Jurastudiums oder auch nicht an der Verwaltungsfachhochschule unbedingt erlernt, sondern die man einfach haben muss, und die das fast noch Wichtigere sind. Dazu gehören die Fähigkeit, Menschen mitzunehmen, Menschen zu begeistern, gerne mit Menschen umzugehen. Diese Dinge sind einfach unheimlich wichtig. Offen zu sein, immer wieder auf Neues zu reagieren, offen zu sein für Menschen, gerne Gespräche zu haben, solche Dinge. Und das ist nicht unbedingt Teil eines Profils eines Juristen oder eines Diplomverwaltungswirtes automatisch, sondern das muss man wie gesagt mögen. Deshalb finde ich, dass diese Eigenschaften auf dieser Position hier ganz besonders wichtig sind. Dazu gehört natürlich auch strategisches Denkvermögen, die Fähigkeit, Prozesse zu generieren, insgesamt einen Gesamtblick auf die Dinge zu haben und Dinge anpacken zu wollen. Also auch ein Stück weit Durchsetzungsfähigkeit und solche Dinge gehören natürlich auch dazu.

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