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Dominique Godin
Actuary, Allianz SE
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“It keeps changing. I have never done the same thing for more than a year or two”, says Dominique Godin about her job as an Actuary at Allianz SE. The piece of advice she would give her 14-year-old self is: “Don’t be afraid of changes. If you make big changes, if you move to other countries, if you take different jobs and different opportunities, the worst thing that could happen is that you don’t like it. And if you don’t like it you can always go back.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

3 Ratschläge an dein 14-jähriges Ich ... Erstens: Sei immer du selbst, es ist ganz wichtig, immer das zu tun, woran man glaubt, und wenn man sich selbst treu bleibt, kann man es wirklich weit bringen. Zweitens: Fürchte dich nicht vor Veränderungen. Wenn man sein Leben grundsätzlich ändert, in ein anderes Land zieht, einen neuen Job annimmt, verschiedene Gelegenheiten ergreift, ist das Schlimmste, was passieren kann, dass es einem nicht gefällt. Dann kann man immer noch zurückgehen.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Was steht auf deiner Visitenkarte? Dominique Godin, Senior Actuary für Group Actuarial.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Was ist das coolste an deinem Job? Der tollste Aspekt für mich ist, dass die Arbeit nie gleich ist. Ich glaube nicht, dass ich das Gleiche für länger als ein oder zwei Jahre mache, es gibt immer neue Themen, neue Vorschriften, Teile meiner Arbeit sind ständig in Bewegung. Dass sich die Arbeit immer ändert, ist für mich der wichtigste Aspekt, denn sobald ich nichts mehr lernen kann, wird mir langweilig. Solange sich aber etwas ändert, gibt es immer etwas Neues, immer neue Herausforderungen, man kann nicht nachlassen und lernt immer dazu.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich? Die Grenzen sind: Es ist ein sehr komplexes Geschäft, nur wenige Menschen verstehen Versicherungsbilanzen und eine unserer wichtigsten Aufgaben besteht darin, die Zahlen auf verständliche Weise unserer Geschäftsleitung zu erläutern, und das ist wirklich eine große Herausforderung, es ist sehr kompliziert, es gibt nie eine richtige Antwort, man muss immer seinem Bauchgefühl vertrauen, versuchen, die Geschichte hinter den Zahlen zu verstehen, und leider gibt es keine nur richtige oder nur falsche Antwort.

Worum geht es in Deinem Job?

Worum geht's in deinem Job? Die Allianz ist zuallerest ein europäisches Unternehmen und muss als solches europäische Gesetze einhalten und als Aktuar gehört es zu meinen Aufgaben, einen Prozess für Solvency-II-Berichte einzurichten. D.h. ich beschäftige mich mit dem Aufbau einer Datenbank, die alle Informationen für die versicherungstechnischen Rückstellungen sammelt und enthält. Und ich entwickle auch einen Leitfaden, der unsere Ländergesellschaften bei der Berechnung dieser versicherungstechnischen Rückstellungen unterstützt. Rund die Hälfte meiner Arbeitszeit verbringe ich vor dem Computer, die andere Hälfte in Meetings; andere Abteilungen müssen einbezogen werden, Solvency II bedeutet den Blick auf die Gesamtbilanz zu bekommen, d.h. wir müssen uns mit dem Rechnungswesen, mit der Risikoabteilung und mit Asset zusammensetzen und abstimmen; und wir arbeiten alle als großes Team zusammen, um eine große MVBS-Bilanz zu erstellen, d.h. eine Marktwertbilanz für Solvency-II-Zwecke. Zusätzlich zu den versicherungstechnischen Rückstellungen bin ich auch noch speziell für eine Landeseinheit zuständig. Ich unterstütze diese Geschäftsstellen bei allen ihren Finanzberichten, also nicht nur bei Solvency II, sondern auch bei allen anderen finanztechnischen Berichten wie etwa IFRS, MCV. Ich arbeite auch mit den operativen Geschäftseinheiten, stelle sicher, dass wir ihre Zahlen auch verstehen, um sie dann später unserer Geschäftsleitung erläutern zu können.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Wie schaut dein Werdegang aus? Alles begann in Quebec City, wo ich an der Universität studierte und auch ein Jahr lang arbeitete. Es wurde mir aber klar, dass ich als Aktuar nur Erfolg haben konnte, wenn ich dorthin zog, wo man nicht französisch spricht. Um mein Englisch zu verbessern, zog ich in die USA. Ich arbeitete zuerst bei einem Consultingunternehmen in Philadelphia, dann zog ich nach Baltimore und arbeitete insgesamt 12 Jahre in den USA in verschiedenen Positionen, als Consultant, beschäftigte mich ausgiebig mit versicherungstechnischen Modellierungen, führte Audits durch und wechselte danach ins Risikomanagement, erstellte den wirtschaftlichen Kapitalrahmen, die damit zusammenhängende Methodik, wie man die versicherungstechnischen Rückstellungen berechnet und nach 12 Jahren in den USA war ich bereit für die nächste Herausforderung und ich sagte mir, es ist Zeit nach Europa zu ziehen, und zwar in ein Land, wo man weder französisch noch englisch spricht, denn diese zwei Sprachen kann ich ja schon. Ich suchte auf der Allianz-Website nach Stellenangeboten und sah, dass es eine freie Stelle bei Group Actuarial gab, ich bewarb mich, und jetzt bin ich hier.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ginge es auch ohne deinen Werdegang? Ich glaube schon, dass man die gleiche Arbeit ohne genau den gleichen Werdegang machen könnte. Es gibt in unserem Team einige Kollegen, die keine Versicherungsmathematiker sind, aber man braucht schon eine finanztechnische Ausbildung, d.h. Wirtschaft oder Buchhaltung, man muss in der Lage sein, eine Versicherungsbilanz lesen zu können. Solange man über diese Fähigkeiten verfügt, ist es egal, ob man eine versicherungsspezifische oder Aktuar-spezifische Ausbildung hat.