Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!
Sei ehrlich zu dir selbst, frag dich, was du wirklich magst, informier dich, frag nach, mach einen Plan von dem, was du machen willst und setze diesen Schritt für Schritt mit viel Leidenschaft um.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
David Robinson, Kulturelle Projekte, Opernsänger und Gesangslehrer.
Was ist das coolste an Deinem Job?
Was mir am meisten an meiner Arbeit gefällt, ist, die Möglichkeit zu haben, so viele Leute kennen zu lernen. Abgesehen davon gefällt es mir, mich in verschiedene Szenen reinzuversetzen und in unterschiedliche Figuren zu verwandeln. Personen und Künstler kennenzulernen, wie Placido Domingo, mit dem ich zusammengearbeitet habe, oder Kronprinz Naruhito, aber auch Personen, die Alkoholiker sind und keine Wohnung haben. In New York haben wir auch für sie gesungen. Ich liebe es, alle Typen von Menschen kennenzulernen und ihnen diesen Wert und Respekt zu geben, egal, wer es ist. Das ist sehr wichtig und das lernst du, wenn du Künstler bist, diese Empathie zu haben. Und deswegen bin ich sehr dankbar.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Es ist wichtig, dass man die Bereitschaft hat, viel zu reisen, viel Disziplin hat und sehr organisiert ist – und lernt, wie man es macht.
Worum geht es in Deinem Job?
Als Opernsänger versetze ich mich in Szenen und verwandle mich in eine Figur, zum Beispiel in einen König oder einen Bettler oder auch in einen Rigoletto. Als Manager von diversen Projekten organisiere ich diverse Festivals, interkulturelle Projekte mit verschiedenen Botschaften oder ich organisiere Ausstellungen abhängig davon, welche Möglichkeiten und Anforderungen die diversen Organisationen haben, mit denen ich zusammenarbeite. Als Gesangslehrer gebe ich Einzelunterricht oder ich unterrichte Gruppen oder halte Workshops ab. Wenn ich Gesangsunterricht gebe, mache ich das in Wien oder wenn ich reise, dann halte ich auch Gesangsunterricht, gelegentlich Stunden auf den Universitäten – wenn sie mich darum bitten.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
In Mexiko habe ich Business Administration auf der Universität studiert, mit Schwerpunkt auf die Organisation und Struktur einer Oper. Danach habe ich auch in der Staatsoper gearbeitet, erstmals im Alter von 19 Jahren und nach fünf Jahren hatte ich das Glück, ein Fulbright-Stipendium zu bekommen, mit welchem ich in Philadelphia auf der Akademie für Gesangskünste studieren konnte. Danach habe ich viele Jahre in New York gelebt, wo ich als Sänger gearbeitet habe und diverse interkulturelle Projekte mit vielen kulturellen Organisationen in Mexiko und den USA gemacht habe. Zum Beispiel an der Grenze von Tijuana und San Diego haben wir die Kunst genutzt und sie zum Medium gemacht, um Sozialies auf eine andere Art und Weise zu unterstützen. Durch das Singen hatte ich das große Glück – sei es in Europa, Asien oder auch Lateinamerika – auftreten zu dürfen. Ich war in vielen verschiedenen Städten unterwegs und gelegentlich werde ich auch gebeten, Meisterklassen in diesen Städten zu unterrichten.
Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?
Nein, ich denke nicht. Ehrlich gesagt glaube ich, eine solide Ausbildung ist sehr wichtig. Das Business Administration-Studium habe mir eine Basis für die künstlerischen Projekte, was bei der Zusammenarbeit mit den Institutionen hilft. Und auch als Opernsänger hatte ich das Glück, in den Vereinigten Staaten privat und auch auf der Akademie – dank einem Stipendium – studieren zu dürfen. Viele Sänger, wenn sie sehr talentiert sind, machen es nur mit einem privaten Gesangslehrer. Es gibt Sänger, die andere Jobs haben und erst später entdecken, welche Stimme sie haben und dann erst daran denken, ernsthaft zu studieren. Das heißt, es gibt verschiedene Optionen, aber eine solide Ausbildung ist immer empfehlenswert.