Transkript
Wer bist du und was machst du?
Ich bin die Carina Heiss, ich bin Chemieverfahrenstechnikerin bei der OMV und bin im dritten Lehrjahr.
Worum geht’s in deiner Lehre?
Die OMV ist ein internationaler Erdöl- und Gas-Konzern und bei meiner Arbeit geht es darum Prozesse zu kontrollieren und zu schauen, dass die Anlage rennt, wenn ich es einmal so ausdrücken soll. Sprich, man geht in die Anlagen, schaut ob die Pumpen rennen. Wenn sie nicht rennen, schaut man woran könnte es liegen. Also Mal generell, was immer ist, an jedem Tag, sind einmal Kontrollrundgänge in der Früh, wenn man kommt und am Abend wenn man geht auf jeden Fall. Und die Musternamen, sei es jetzt Gas oder andere Produktmuster. Dann gibt es noch nicht alltägliche Aufgaben, sowas wie wenn irgendeine Gerätschaft ausfällt, muss natürlich schnell gehandelt werden, weil man kann den Prozess nicht unterbrechen einfach so. Am Ende des Tages ist dann die Schichtübergabe, da wird besprochen was ausgetauscht wurde, ob Wege anders gestellt wurden. Im Ersten Lehrjahr sind wir im Bildungszentrum in Gänserndorf, da wird man vor allem theoretisch vorbereitet, praktisch auch ein bisschen, auf zum Beispiel die Rektifikationsanlage, in einer kleine Übungsanlage. Im zweiten Lehrjahr ist man hauptsächlich in der Raffinerie in Schwechat und wird praktisch ausgebildet und in der Regie, sprich von sieben bis halb vier. Und ab dem dritten Lehrjahr kommt man dann in den vollkontinuierlichen Schichtbetrieb und wird dort weiterhin praktisch ausgebildet. Natürlich gibt es dazwischen noch die Berufsschule, auch noch mit Theorie.
Wie bist du zu dieser Lehre gekommen?
Ich war vorher auf der HTL Rosensteingasse, Chemie-HTL. Ich habe sie dann nach dem ersten Jahrgang abgebrochen und habe danach eine Lehre angefangen als Werkstofftechnikerin bei der TU Wien, die dann auch wieder abgebrochen, weil ich dann gemerkt habe das ist nicht das Richtige für mich. Mich davor auch schon immer für Chemie interessiert und Labortechnik war mir etwas zu langweilig, den ganzen Tag im Labor stehen, das kann nichts. Und dann haben ich eben den Beruf Chemieverfahrenstechnik entdeckt, auf riesigen Anlagen arbeiten und habe mir gedacht ich probiere es Mal. Da bewirbt man sich bei der OMV und ja, es hat funktioniert.
Welche Eigenschaften sollte man mitbringen?
Auf jeden Fall einmal technisches und chemisches Interesse, das ist ganz wichtig. Lernbereitschaft auch vor allem, weil natürlich diese riesigen Anlagen, man muss sich merken was hat es da für eine Temperatur, unter welchem Druck läuft das Ganze ab, wo rennt das Ganze hin, was passiert da drin einfach. Was noch? Man sollte keine Angst vor Schmutz haben, definitiv nicht und man sollte wissen, dass man, falls man sich bewirbt, danach auch in der Schicht tätig ist.
Was ist das Coolste an deiner Lehre?
Das Coolste für mich ist einfach auf diesen riesigen Anlagen zu stehen und sich zu denken, was für tausende von Tonnen, Litern, was auch immer, jetzt gerade durch den Prozess laufen, was dort passiert, was alles dahintersteckt einfach. Wie das ganze vom Rohöl zu uns in die Raffinerie kommt und wir das alles dann verarbeiten, damit wir Autos betreiben können, unsere Häuser heizen können. Das ist das Coolste sich das vorzustellen und dann auch selber zu machen.
Was ist die größte Herausforderung?
Ich schätze Mal die größte Herausforderung ist die Schicht, sich da Mal einzugewöhnen. Und sonst körperlich sollte man natürlich auch fit sein, es kann schon recht anstrengend sein, wenn am Tag viel zu tun ist und man wirklich rauf, runter, rechts, links rennt.
Der wichtigste Ratschlag in deinem Leben… ?
Wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
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