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Andreas Kern
Geschäftsführer & Gründer
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Karriere Level
Führungskraft
“Das Tolle am jetzigen Job ist, dass ich viele Facetten von dem, was ich bisher gelernt habe, anwenden kann.” Der Gründer und Geschäftsführer von wikifolio.com, Andreas Kern, ermöglicht privaten Anlegern Handelsstrategien zu publizieren und einzusehen. “Ich glaube, ein ganz wichtiger Punkt ist, dass man die Dinge, die getan werden müssen auch tut.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!

Ich glaube, ein wichtiger Punkt ist, man muss fokussiert sein. Man soll immer nur eine Sache auf ein Mal tun, weil man sonst einfach zu viel Stress bekommt, und nichts mehr weiter erbringt. Eine zweite Sache ist sicher, dass man mit seinen Wünschen sorgfältig umgeht, man muss sie pflegen, und auch die richtigen Dinge wünschen, weil die Gefahr schon sehr groß ist, dass man einen Wunsch erfüllt bekommt. Wenn man dann gar nicht will, was man sich wünscht, hat man einen großen Fehler gemacht. Und zum dritten sollte man schon zuhören, was die anderen sagen und denken, aber sich nicht so viel darum scheren.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Also im Augenblick steht drauf: Andreas Kern, und keine Berufsbezeichnung. Da steht drauf, earns like hell, das ist der Nickname von unserer Community wikifolio.com. Aber es würde drauf stehen, Geschäftsführer und Gründer, wenn es richtig wäre.

Was ist das coolste an Deinem Job?

Ich wollte früher Wissenschaftler werden, habe dann gemerkt, dass das sehr anstrengend ist, und man wenig Früchte bekommt für sein Brot. Und für mich ist quasi, eine Firma zu gründen, eine sehr spannende Sache, da kann man echtes Abenteuer noch beschreiten. Es sind alle großen Berge, sind bestiegen, es sind alle Kontinente entdeckt, wenn man jetzt ein Unternehmen gründet, kann man wirklich Neuland beschreiten, was Neues schaffen. Und entsprechend auch was bewegen, was einen Unterschied ausmacht.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Eine wesentliche Einschränkung ist die Zeit, die man reinstecken muss, man muss einfach Lösungen produzieren, man muss am Ball bleiben, und kann nicht so viel Urlaub machen, und ist oft auch im Urlaub dann immer mit einem, mit einer Gehirnwindung bei der Arbeit, und versucht da mitzudenken, und kann nicht wirklich entspannen.

Worum geht es in Deinem Job?

Also wikifolio.com ist eine Plattform, wo erfahrene, private Anleger ihre Handelsstrategien publizieren, was sie so an den Aktienmärkten zum Beispiel handeln. Dann können andere Anleger einsehen, was die so traden, wie gut die in den letzten Jahren Rendite gemacht haben, und können dann diesem Anleger folgen, und bekommen genau die gleiche Rendite, wie dieser Vorbildtrader. Ich bin dort als Geschäftsführer und Gründer tätig, also sehr vielreichender, weitreichender Job. Bin im Grunde für das gesamte ... verantwortlich, das heißt, ich muss mich um die Pläne kümmern, Geschäftspläne aufstellen, muss mit Partnern verhandeln, muss mich um das Team kümmern, muss Mitarbeiter einstellen, muss das Produkt weiter entwickeln, mich viel auch mit Daten beschäftigen, was nutzen unsere Kunden, also ein Job, wo man viele technische Sachen, aber auch viele wirtschaftliche Sachen, einfließen lassen kann. Ich bin dabei auch sehr viel unterwegs, an einem typischen Tag fliege in der Früh nach Düsseldorf, besuche unsere Partner, oder Banken, dann weiter nach Stuttgart zur Börse, wo wir viele Sachen gemeinsam machen, dann vielleicht am Abend irgendwo eine Podiumsdiskussion, und am nächsten Tag wieder retour, meistens erschöpft dann, nach Wien. Also, ich glaube, das ist eine ziemliche Mischung aus einfach immer das Abarbeiten, und unsere Partner betreuen, die Fragen haben, die Konzepte brauchen, wo ich auch Sales mache, und Leute kontaktiere mit Präsentationen. Aber auch mit dem Team viel gemeinsam machen, Workshops zum Beispiel ein Mal in der Woche, um die Produktplanung weiter zu bringen, zu sehen, was machen die Entwickler, welche Funktionen bauen sie in den nächsten ein bis zwei Wochen ein.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Also ich habe eine technische Ausbildung gemacht, eine Schule mit Schwerpunkt der EDV und Datentechnik. Habe dann begonnen zu studieren, technische Mathematik mit Schwerpunkt der Computerwissenschaften, habe dann mitten im Studium gemerkt, dass ich dringend Geld brauche, habe dann begonnen freiberuflich zu arbeiten als Softwareentwickler, und habe auch zwei Firmen gegründet. Eine konnte ich verkaufen, die zweite habe ich einstellen müssen, eben weil uns das Geld ausging, und habe dann nach einem heißen Sommer in Wien bei einem Mobilfunkbetreiber begonnen im Marketing mit dem Schwerpunktthema Aufbau neuer Geschäftsfelder. Habe das fünf Jahre gemacht, als letztes Projekt durfte ich ein Joint Venture verhandeln mit einem zweiten Mobilfunkbetreiber in Österreich, und wurde danach, nach Closing quasi, Geschäftsführer von diesem Joint Ventures, die Paybox Austria. War dort auch fast fünf Jahre Geschäftsführer, zuständig für Entwicklung, und auch für Vertrieb. Und habe dann wieder zwei Firmen gegründet danach, eine konnte ich verkaufen, und die zweite wikifolio bin ich jetzt dran, und die wächst schnell, und es geht gut weiter.

Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?

Also, ich glaube, das tolle am jetzigen Job ist, dass ich wirklich viele Facetten, was ich bisher gelernt habe, wirklich anwenden kann. Sowohl vom Branchenwissen her, als auch von der Ausbildung, als auch vom sonstigen Teamwork. Es macht einfach Spaß, wenn man Dinge, die man gelernt hat, auch wirklich dann zur Umsetzung bringen kann. Und ich glaube, die Art und Weise wie ich den Job jetzt mache, die ist sicher irgendwie einzigartig, wobei es natürlich ja auch andere Wege gibt, die zum Ziel führen. Und andere Leute würden den gleichen Job anders machen, mit anderer Aufgabenteilung, als ich das mache. Und vielleicht auch besser, keine Ahnung, aber ich glaube, es hängt schon sehr eng mit meinem bisherigen Lebenslauf zusammen. Also, ich glaube, ein ganz ein wichtiger Punkt ist, dass man die Dinge, die getan werden müssen, auch tut, und nicht Dinge, die man gut kann, oder Dinge, die man grad gern machen möchte. Man muss einfach schauen, was ist nötig, um das Ziel erreichen, und das muss man tun, und das ist oft sehr anstrengend. Aber das führt einfach besser zum Ziel, als wenn man sich gehen lässt, und Dinge macht, die man glaubt, dass man kann.