Wie werde ich Verschubmitarbeiter*in?
Verschieber*innen arbeiten für Bahngesellschaften (z. B. Österreichische Bundesbahnen - ÖBB) und führen Verschubarbeiten, wie Bremsen, Kuppeln und Sichern von Wagen durch. Sie "zerlege" Zuggarnituren und stellen sie zu neuen Garnituren zusammen. Sie bedienen sicherungstechnische Anlagen, wie Weichen und ähnliche Einrichtungen und bewegen sich vor allem im Gleisbereich. Bei ihrer Arbeit haben sie Kontakt zu ihren Berufskolleg*innen sowie zu verschiedenen Fach- und Hilfskräften des Bahnbetriebes.
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Arbeiten als Verschubmitarbeiter*in
Arbeitsumfeld
Verschieber*innen stellen Personen- und Güterwagen bereit, verkuppeln Bahnwaggons (Wagen) und verbinden die Steuerleitungen (Bremsen, Strom). Häufig bedienen sie auch die Weichen und legen Hemmschuhe, die das Abrollen der Wagen verhindern und die Waggons abbremsen.
Verschieber*innen zerlegen Zuggarnituren (z. B. Güterzüge) und stellen sie zu neuen Garnituren zusammen. Dabei wird z. B. eine Wagengarnitur von einer Verschublok auf einen Abrollberg (ein ca. 2 Meter hoher künstlich angelegter Hügel) gezogen. Dort werden sie von den Verschieber*innen entkoppelt und rollen dann selbstständig über den Abrollberg hinunter und über die gestellten Weichen auf das vorgesehene Gleis (Talgleis). Auf diesem werden sie von einem Kollegen/einer Kollegin mit Hemmschuhen zum Stillstand gebracht.
Am Ende jeder Zugbildung kontrollieren die Verschieber*innen die zusammengesetzen Züge nochmals, gleichen die vorgegebenen und tatsächlichen Bestimmungsorte ab und kontrollieren zulässige Höchstlängen und Höchstgewichte.
Verschieber*innen überwachen das Ein- und Ausfahren der Züge im Bahnhof und geben Fahnensignale. Über Funk stehen sie ständig in Kontakt mit dem/der Lokführer*in und den Weichenbediener*innen am Stellwerk. Weiters führen Verschieber*innen auch Beistellfahrten zu Betriebsgeländen mit Schienenanschluss durch.
Aufgaben
- Verschubbewegungen durchführen
- Wagen mittels Handbremse bzw. Hemmschuhen abbremsen
- Personen- und Güterwagen kuppeln
- Übergänge bei Reisezugwagen herstellen
- Wagentüren schließen
- ortsfeste Signale und den Verschubweg beachten
- Funkgespräche führen
- stehende Fahrzeuge sichern
- Vorheizanlagen bedienen
- Sicherungsmittel ordnungsgemäß versorgen
- Eisenbahnkreuzungen sichern und bewachen
- Signalmittel bedienen
- Wagendaten handschriftlich bzw. EDV-mäßig erfassen
- ortsbediente Weichen stellen
- Weichenreinigung durchführen
- Bremsproben durchführen
- Zusatzaufgaben wie z. B. Weichenreinigung, Streudienst und Schneeräumung wahrnehmen
Arbeitsmittel und Ausrüstung
Verschieber*innen arbeiten mit den Kupplungen und Bremsleitungen von Waggons und mit Hemmschuhen (Metallteile, die das Abrollen der Waggons verhindern und die Waggons beim Rangieren bremsen). Sie hantieren mit Signalfahnen (geben ein- und ausfahrenden Zügen Zeichen) und Sprechfunkgeräten, mit denen sie mit den Lokführer*innen und Kolleginnen und Kollegen in Verbindung stehen. Außerdem stellen sie Weichen und verbinden Steuerleitungen. Mit entsprechender Zusatzqualifikation steuern sie bei sogenannten Beistellfahrten die Zuggarnituren selbst. Bei ihrer Tätigkeit tragen sie eine hochsichtbare Schutzausrüstung, entsprechendes Sicherheitsschuhwerk, Helme und Handschuhe.
Benötigte Fähigkeiten
Körperliche Fitness und Interesse an SportReaktionsfähigkeitAusgezeichnetes Gehörgutes SehvermögenWetterfestigkeitDeutschkenntnisse (für Deutschland, Österreich und die Schweiz)Handwerkliches GeschickKommunikationsfähigkeitAufmerksamkeitBelastbarkeitFlexibilitätSicherheitsbewusstseinRisikobewusstseinKoordinationsfähigkeitVideostories zu diesem BerufAlle Videostories
Aus- & Weiterbildung
Ausbildung und Voraussetzungen
Die für die Arbeit als Verschieber*in nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten werden innerbetrieblich während einer einmonatigen Ausbildung in Wien, Linz oder St. Pölten erlernt. Dabei werden vor allem theoretische Grundlagen für die Durchführung von Verschubarbeiten, wie Kuppeln, Bremsen und Sichern von Wagen sowie die Bedienung sicherungstechnischer Anlagen, Weichen etc. vermittelt.
Voraussetzungen für eine Aufnahme bei der ÖBB als Verschieber*in sind körperliche und psychische Belastbarkeit, absolute Abstinenz von Drogen, sehr gute Deutschkenntnisse, guter körperlicher Allgemeinzustand (ausgezeichnete Hör- und Sehfähigkeit – keine Brillen- oder Kontaktlinsenträger*innen), Bereitschaft zum Schichtdienst, abgeleisteter Wehr- oder Zivildienst, einwandfreier Leumund und freier Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt.
Ein positiv absolviertes Vorstellungsgespräch ist der erste Schritt für eine zukünftige Laufbahn als Verschieber*in. Danach erfolgt die ärztliche und eignungspsychologische Tauglichkeitsfeststellung.
Informationen zu den Ausbildungsmöglichkeiten bei den Österreichischen Bundesbahnen finden Sie auf den Job- und Karriereseiten der ÖBB.
Weiterbildung und Spezialisierungen
Haben Verschieber*innen einige Berufserfahrung gesammelt und (meist innerbetriebliche) Weiterbildungen besucht, können sie zum/zur Verschubmeister*in und in weiterer Folge zum/zur Aufsichtsverschubmeister*in aufsteigen. Auch eine Weiterbildung zum/zur Lokführer*in ist möglich.