Wie werde ich Postbedienstete*r?
Postbedienstete sind für die Österreichische Post AG und andere Postdienstleister in verschiedenen Abteilungen der Postbearbeitung tätig, z. B. beim Sortieren, Stempeln und Verladen, im Zustellwesen oder im Verkauf- und Service/Kund*innendienstbereich, wo sie Briefe, Pakete und Zahlungen der Kund*innen entgegennehmen und diese beraten. Außerdem verkaufen sie Briefmarken, diverse Papier- und Schreibwaren sowie Multimediaartikel und Produkte der Österreichischen Lotterien. Postbedienstete arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und weiteren Fach- und Hilfskräften.
Arbeiten als Postbedienstete*r
Arbeitsumfeld
In den Aufgabenbereich von Postbediensteten fallen verschiedene Schalterdienste (Brief- und Paketannahme, Ein- und Auszahlungen), der Zustelldienst, die Postsortierung, diverse Vorbereitungsarbeiten für den Weitertransport sowie die Verladung von Paketen und Postsäcken. Die jeweiligen Aufgabenschwerpunkte hängen von der fachlichen Spezialisierung und von der Größe und Art der jeweiligen Filiale ab. So sind z. B. Brief- und Paketzusteller*innen vor allem mit Zustelltätigkeiten betraut. Sie stellen Briefe und Pakete nach vorgegebenen Routen und Gebieten zu und entleeren Briefkästen zu bestimmten Zeiten und warten und reinigen diese.
Am Schalter beraten und informieren sie Kund*innen über verschiedener Serviceleistungen, Telefondienste oder Telefongeräte, diverse Papier- und Schreibwaren sowie Multimediaartikel und Produkte der Österreichischen Lotterien.
Aufgaben
Bereich Schalterdienst:
- Briefe, Pakete, Erlagscheine entgegennehmen
- Faxe und Telefongespräche durchstellen und abrechnen
- Briefmarken verkaufen
- Kund*innen beraten, Serviceleistungen und Produkte verkaufen
Bereich Zustelldienst:
- Poststücke wie Briefe, Pakete, Kataloge und Werbematerial, Zeitungen etc. zustellen
- Briefkästen zu bestimmten Zeiten entleeren, gegebenenfalls reinigen und warten
Bereich Verteilzentrum bzw. Briefsortierung:
- Poststücke stempeln, sortieren und verladen
- Post-Sortiermaschienen bedienen und überwachen
Arbeitsmittel und Ausrüstung
Postbedienstete hantieren mit Briefen, Paketen, Postkarten, Marken, Stempelmarken und Zubehörmaterialien wie Briefkuverts, Kleber, Stifte, Briefpapier usw. Sie bedienen Computer, Kopierer, Drucker, Scanner und Telefonanlagen, aber auch Kassen oder Brief- und Paketwagen. Außerdem führen sie Listen und Journale und verwenden sowohl im Service- als auch im Zustellbereich gedruckte und elektronische Formulare für An- und Abmeldungen (z. B. für Post-, Telekom oder Rundfunkdienstleistungen), Benachrichtigungen, Zustellbestätigungen usw.
Im Zustelldienst lenken sie Fahrzeuge und arbeiten mit speziellen Handhelds, über die Benachrichtigungen ausgestellt, Empfangsbestätigungen eingeholt, Zustelltermine koordiniert und angekündigt werden usw.
Benötigte Fähigkeiten
Körperliche Fitnessgutes SehvermögenDatensicherheit & DatenschutzDeutschkenntnisse (für Deutschland, Österreich und die Schweiz)Ausgeprägter OrientierungssinnLern- und MerkfähigkeitKommunikationsfähigkeitKontaktfreudigkeitKritikfähigkeitKundenorientierungFlexibilitätFreundlichkeitDiskretionGepflegtes ErscheinungsbildFührerscheinOrganisationsfähigkeitSystematikAus- & Weiterbildung
Ausbildung und Voraussetzungen
Seit August 2019 besteht für Postbedienstete die Möglichkeit einer formalen Ausbildung im Lehrberuf Nah- und Distributionslogistik (Lehrberuf).
Ansonsten erfolgt die Ausbildung für Postbedienstete betriebsintern durch Einschulung. Je nach Spezialisierung sind z. B. Führerscheine der Klassen A und B (für Brief- und Paketzusteller*innen) oder Erfahrung im Verkauf (Verkäufer*in in der Postfiliale) von Vorteil.
Wichtige Ausbildungsinhalte:
- Betriebswirtschaft
- Rechnungswesen
- Postwesen
- Zustelldienst
- Schalterdienst
- Waren-, Produkte- und Dienstleistungskunde
- Kund*innenberatung
- Abrechnung, Buchführung
- facheinschlägige Softwareprogramme
Weiterbildung und Spezialisierungen
Postbedienstete sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungsbereiche für Postbedienstete sind beispielsweise:
- neue logistische Techniken und Systeme
- Logistikmanagement
- betriebswirtschaftliche Belange (z. B. Rechnungswesen, Kostenrechnung, Kalkulation, Versand)
- Englisch
- Qualitätssicherung
- E-Commerce
- Datensicherheit, Datenschutz, Privacy
- Digitale Tools und Anwendungen
- assistierende Technologien: Robotersysteme, automatisierte Logistik- und Manipulationssysteme
- Kundenberatung, Reklamationsmanagement
Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (BFI) bieten zahlreiche Kurse und Lehrgänge zu relevanten Bereichen an.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten weiters Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen oder Werkmeisterschulen für Berufstätige, z. B. im Bereich Logistikmanagement.
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (meist 3 Jahre, berufsbegleitende auch länger) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht. Auch die Berufsreifeprüfung (insb. Lehre mit Matura) oder eine Studienberechtigungsprüfung ermöglichen den Zugang zum Studium.
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung und mit entsprechenden Zusatzqualifikationen können Postdienstbedienstete zu Team-/Gruppenleiter*innen, Filialleiter*innen, Regionalleiter*innen, Distributionsleiter*innen, Schichtleiter*innen usw. aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams.