Im­ker*in

Landwirtschaft, Tiere & PflanzenLebens-, Genussmittel & ErnährungUmwelt, Energie & Rohstoffe

Wie werde ich Imker*in?

auch bekannt als Facharbeiter*in für Bienenwirtschaft, Bienenfacharbeiter*in, Bienenwirtschaftsfacharbeiter*in, Imkerfacharbeiter*in

Der Ausdruck "Fleißiges Bienchen" kommt nicht von ungefähr! Denn Bienen sind bei der Honigproduktion wirklich fleißig. Allerdings trifft dieser Ausdruck nicht nur auf die Bienen selbst zu, sondern auch auf dich als Imker*in. Denn du hast in diesem Beruf alle Hände voll zu tun! Deine Aufgaben passen sich den Jahreszeiten oder vielmehr dem Lebenszyklus der Bienen an. Während du im Frühjahr und Sommer die Bienen betreust und Honig erntest, erneuerst du im Winter die Stöcke und bereitest dich auf das nächste Jahr vor. Dabei solltest du deinen Bienenstock immer gut im Auge haben und darauf achten, dass er gut geschützt ist, denn auch Bienen haben natürliche Fressfeinde wie Hornissen, Vögel oder Spinnen. Neben der Aufzucht und Versorgung von Bienen kümmerst du dich um die Gewinnung von Honig und Wachs.

Arbeiten als Im­ker*in

Wichtige Fähigkeiten als Im­ker*in

Nicht nur bei der Hundezucht gibt es unterschiedliche Rassen, auf die du dich spezialisieren kannst, sondern auch bei den Bienen. Je nachdem, für welche Bienenart du dich entscheidest, sieht die Haltung ein wenig anders aus und der Stock sollte in unterschiedlicher Umgebung stehen. Auch die Honiggewinnung will gelernt sein. Denn um an das flüssige Gold zu kommen, müssen die Waben aus dem Bienenstock entnommen werden und anschließend im sogenannten Schleuderraum geschleudert werden. Dabei musst du Hygienevorschriften einhalten und Qualitätsstandards erfüllen. Für den späteren Verkauf deiner Waren ist kaufmännisches Wissen hilfreich. Honigbienen sind einer Reihe von Gefahren ausgesetzt. Krankheitserreger oder Parasiten können den Völkern stark zusetzen und auch Wachsmotten zerstören mit ihren Raupen das Wachs und die Waben. Vor allem während der Winterruhe sind Bienenstöcke ein gefundenes Fressen für Mäuse. Du solltest dich also nicht nur mit den positiven Aspekten der Imkerei auskennen, sondern auch wissen, wie du Gefahren für deine Bienen behebst. Handwerkliches Geschick und Fingerspitzengefühl solltest du übrigens auch mitbringen. Denn Waben aus dem Stock herauszuschneiden erfordert geübte Finger und sollte möglichst schnell und trotzdem sauber passieren. Zwar schützt dich dein Anzug vor den Stichen deiner Zöglinge, doch setzt du die Bienen einer Stresssituation aus, wenn du in ihr Zuhause eindringst.

Wie werde ich Im­ker*in?

Die Ausbildung zum*zur Tierwirt*in mit der Spezialisierung auf die Imkerei dauert in Deutschland 3 Jahre. Bevor du dich dafür bewirbst, solltest du dir sicher sein, dass du keine Allergie gegen Bienengift hast. Die meisten Ausbildungsbetriebe verlangen nämlich einen ärztlichen Nachweis, dass du nicht gefährdet bist. Denn die tägliche Arbeit mit Bienen birgt doch ein gewisses Risiko für den ein oder anderen Bienenstich. Damit du in deiner täglichen Arbeit weißt, wie du mit Bienen umgehen musst, drückst du, neben deiner praktischen Ausbildung, auch nochmal die Schulbank. Unter anderem lernst du den Körperbau der Bienen oder wie du Drohnen, Arbeiterbienen und die Königin voneinander unterscheiden kannst und worin deine jeweiligen Aufgaben liegen.

In Österreich machst du eine Ausbildung zum*zur Facharbeiter*in für Bienenwirtschaft, die ebenfalls 3 Jahre deiner Zeit in Anspruch nimmt. Auch hier solltest du nachweisen, dass du nicht allergisch auf Bienenstiche reagierst. Die Lehre ist ebenso wie in Deutschland dual aufgebaut und verbindet praktische Phasen im tatsächlichen Beruf mit theoretischen Einheiten in einer Berufsschule.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Als Imker*in kannst du einen Meistertitel erwerben, um deine eigene Imkerei zu eröffnen. Wenn dir die Arbeit mit Bienen zwar Spaß machst, du dein Wissen über Nutztiere und landwirtschaftlichen Anbau aber noch erweitern möchtest, kannst du ein Studium der Agrarwirtschaft absolvieren oder einen Fortbildungskurs zu diesem Thema besuchen. Falls dein Interesse eher den Produkten der Bienen gilt, kannst du dich natürlich auch in der Wachsverarbeitung weiterbilden. Du hast also verschiedene Möglichkeiten, deinen Beruf zu erweitern. In der Regel wird sich der Großteil deiner Arbeit aber immer um die summenden Bienen drehen.

Zukunftsaussichten als Im­ker*in

Bienen sind nicht nur wichtig für die Honiggewinnung, sondern sorgen vor allem dafür, dass Pflanzen bestäubt werden. Sie sind also extrem wichtig für die Landwirtschaft und unser Klima. Da in den letzten Jahren immer wieder auf das Bienensterben aufmerksam gemacht wird, ist dieser Job umso wichtiger! Denn dein Ziel als Imker*in, ist es auch Bienenköniginnen zu züchten und damit die Völker zu vermehren und ihnen ein langes Leben zu ermöglichen. Dennoch wird der Job häufig in Familien “weitergegeben” und die meisten Imkereien sind tatsächlich seit Generationen in Familienbesitz. Natürlich kannst du trotzdem auch ohne familiären Hintergrund in dem Beruf Fuß fassen. Möchtest du in Zukunft einen eigenen Imkereibetrieb führen, solltest du dich aber darauf gefasst machen, viel Berufserfahrung anzuhäufen. In den meisten Regionen musst du außerdem nachweisen, dass du Kenntnisse über die jeweilige Pflanzenwelt mitbringst.