Wie werde ich Erdöltechniker*in?
Erdöltechniker*innen sind mit dem Aufsuchen (Prospektion), der Erschließung und der Gewinnung von unterirdischen Erdöl- und Erdgaslagern befasst. Sie planen, koordinieren, steuern und überwachen die Bohrarbeiten, teilen Mitarbeiter*innen - hauptsächlich Bohrarbeiter*innen - ein und achten auf die Einhaltung der arbeitsrechtlich vorgeschriebenen Sicherheitsstandards.
Sie arbeiten für Betriebe der Rohstoff-/Erdölindustrie und sind dabei meist am Ort der Erdölgewinnung tätig (häufig im Ausland), d. h. auf Bohrinseln, Bohrplattformen und dergleichen und arbeiten oft unter klimatisch anspruchsvollen Wetterbedingungen wie Hitze (bei Bohrarbeiten in Wüstengebieten), Sturm, Regen oder Kälte (auf Bohrinseln am offenen Meer). Erdöltechniker*innen arbeiten in leitenden Positionen im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fachkräften und Spezialist*innen zusammen.
Steckbrief
Benötigte Abschlüsse
Universität / FachhochschuleBerufsgruppen
Umwelt, Energie & RohstoffeBerufsfelder
Arbeiten mit TechnikVideostories zu diesem BerufAlle Videostories
Arbeiten als Erdöltechniker*in
Arbeitsumfeld
Erdöltechniker*innen arbeiten für Betriebe der Rohstoff-/Erdölindustrie. Sie erstellen Probebohrungen, schätzen bzw. vermessen Rohstoff-Reserven, überwachen die Förderung und den Transport der gewonnenen Rohstoffe. Sie beschäftigen sich außerdem mit allen technischen, wirtschaftlichen und geologischen Fragen des Erdölwesens. Sie vermessen die Bohrstelle, bestimmen das Bohrverfahren, wählen Maschinen und Ausrüstung und sind für die Sicherheit des gesamten Teams verantwortlich. Sie planen, koordinieren, steuern und überwachen die Bohrarbeiten, teilen Fach- und Hilfskräfte ein und achten auf die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Umwelt- und Sicherheitsstandards.
Die Aufgabengebiete von Erdöltechniker*innen umfassen vor allem: Aufsuchen und Vermessen von Erdöl/Erdgasvorkommen, Durchführen von Sprengungen und Tiefbohrungen, Analyse der durchbohrten Speichergesteine, Rohstoffförderung und Betriebsführung. Dazu kommen Aufgaben wie Risiko- und Wirtschaftlichkeitsanalysen, Gutachter*innentätigkeiten und Kommunikation mit Behörden.
Aufgaben
- neue Abbaugebiete suchen und erschließen
- Probebohrungen planen und abteufen
- Geologische Interpretation der Probebohrungen durchführen
- Prospektionsaufträge planen und durchführen
- Ergebnisse hinsichtlich der Förderbarkeit und Reserven von Erdöl und Erdgas beurteilen
- Risiko- und Wirtschaftlichkeitsanalysen durchführen
- rechtliche und umwelttechnische Aspekte beachten
- Förderanlagen planen, in Betrieb nehmen und leiten
- Gutachten erstellen
Arbeitsmittel und Ausrüstung
Erdöltechniker*innen arbeiten mit Tiefbohrmaschinen, Fördermaschinen und diversen Fördergerätschaften. Sie bedienen Geoinformationssysteme, GPS, Geomessgeräte und andere optische und elektronische Messgeräte beim Aufsuchen von Erdöl oder Erdgas. Für administrative Tätigkeiten benutzen sie Kommunikations- und Informationsmittel wie Mobiltelefone, Internettelefonie-Programme (z. B. Skype), Computer, Laptops, Fax, Kopierer, Scanner und Drucker.
Zur Erstellung von geologischen Karten, Plänen und gegebenenfalls Simulationen verwenden sie spezielle Software-Programme.
Benötigte Fähigkeiten
KoordinationsfähigkeitReaktionsfähigkeitSchwindelfreiheitGleichgewichtssinnWetterfestigkeitVerständnis für chemische VerbindungenFremdsprachenkenntnisseAusgeprägte BeobachtungsgabeMathematisches VerständnisRäumliches VorstellungsvermögenTechnisches VerständnisOffenheitDurchsetzungsvermögenKommunikationsfähigkeitProblemlösungskompetenzBegeisterungAufmerksamkeitBelastbarkeitEntscheidungsfreudigkeitFlexibilitätSicherheitsbewusstseinUmweltbewusstseinFührerscheinReisebereitschaftRisikobewusstseinLogisches DenkvermögenOrganisationsfähigkeitSystematikAus- & Weiterbildung
Ausbildung und Voraussetzungen
Für den Beruf Erdöltechniker*in ist in der Regel ein abgeschlossenes Universitätsstudium in Petroleum Engineering, Geologie, Erdwissenschaften oder Vermessungstechnik/Geodäsie erforderlich.
Wichtige Ausbildungsinhalte:
- Geologie, Erdwissenschaften
- Chemie, Technische Chemie
- Erdölchemie
- Erdöltechnik
- Vermessungstechnik
- Bohrtechnik, Sprengtechnik
- Labortechnik
- Arbeitsrecht, Sicherheitsstandards
- Umweltschutz
- Qualitätsmanagement
- technisches Projektmanagement
Weiterbildung und Spezialisierungen
Erdöltechniker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Erdöltechniker*innen:
- Umwelttechnik, Ökosystemwissenschaften
- Vermessungstechnik, GPS
- Technische Chemie
- Bohrtechnik
- technisches Projektmanagement