Dia­kon*in

Für dich präsentiert von

Soziales & Religion

Wie werde ich Dia­kon*in?

Diakon*innen vermitteln als Assistent*innen von katholischen, orthodoxen oder anglikanischen Priestern und evangelischen Pfarrer*innen die religiöse Botschaft ihrer Kirche. Bei kirchlichen Anlässen unterstützen sie den Priester bzw. den/die Pfarrer*in oder übernehmen selbständig einzelnen Aufgaben (wie z. B. Taufen, Hochzeiten). Ein spezieller Schwerpunkt der diakonischen Arbeit ist die Seelsorge und Beratung von hilfsbedürftigen Personen.

Der Beruf des/der Diakon*in kann als Geistlicher/Geistliche oder auch als Zivilperson ausgeübt werden. Personen, die die geistliche Laufbahn anstreben, erwerben damit in der römisch-katholischen, altkatholischen, orthodoxen und anglikanischen Kirche die erste Stufe des Weihesakraments. In der römisch-katholischen Kirche ist dies zusätzlich mit der Verpflichtung zum Zölibat verbunden. In der evangelischen Kirche ist das Diakonat eines von drei möglichen kirchlichen Ämtern auf Gemeindeebene.

In der römisch-katholischen sowie den orthodoxen Kirchen steht dieser Beruf nur Männern offen.

Videostories zu diesem BerufAlle Videostories

Arbeiten als Diakon*in

Arbeitsumfeld

Die Aufgabe von Diakon*innen besteht darin dem Priester bzw. dem/der Pfarrer*in bei der Leitung der Kirchengemeinde zu assistieren. Dabei vermitteln sie die religiöse Botschaft ihrer Glaubensgemeinschaft, bringen Gläubigen Glaubensinhalte nahe und leiten sie an, ihr Leben nach den Grundsätzen der jeweiligen Konfession zu gestalten. Der spezielle Schwerpunkt diakonischer Arbeit ist der Dienst an den Armen und Benachteiligten, insbesondere der körperlich, seelisch, geistig und sozial Bedürftigen. Dazu bieten sie Seelsorge in karitativen Einrichtungen wie z. B. Kinder-, Jugend-, Alten-, Pflege-, Asylheimen, Krankenhäusern und Haftanstalten an. Diakon*innen mit pädagogischer (Zusatz-)Ausbildung können auch an Schulen unterrichten. In der Erwachsenenbildung übernehmen sie Weiterbildungen zu religiösen Themen.

Der engere bzw. liturgische Aufgabenbereich von Diakon*innen unterscheidet sich je nach Glaubensrichtung. Römisch-katholische, altkatholische sowie anglikanische Diakone unterstützen das Priesteramt bei der Leitung einer Gemeinde und beim regulären Gottesdienst. Selbstständig dürfen sie Taufen, Kommunion und Segnungen spenden sowie Trauungen und Begräbnisse leiten. Altkatholische Diakon*innen ist es zusätzlich erlaubt, die Krankensalbung zu übernehmen. Evangelische Diakon*innen sehen neben der Verkündigung der Glaubenslehre und der Feier des Gottesdienstes ihren Auftrag vor allem in der Sozial- und Bildungsarbeit sowie in pflegerischen, erzieherischen, beratenden und seelsorgerischen Tätigkeiten in der Gemeinde. Evangelische kirchliche oder kirchennahe Einrichtungen mit sozialem Aufgabenschwerpunkt verlangen für Leitungspersonal oft die Ausbildung zum/zur Diakon*in.

Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich von Diakon*innen ist die Unterstützung der Priester/Pfarrer*innen in administrativen und organisatorischen Tätigkeiten, wie z. B. die Buchführung, Einteilung des Budgets, Kostenkalkulation und -kontrolle sowie die Instandhaltung der Kirchengebäude, Pfarrhäuser und klerikalen Gegenstände.

Diakon*innen können auch in Unterstützungsgremien der Pfarre (z. B. den Pfarrgemeinderat, das Presbyterium) berufen werden. Dort berät er/sie zusammen mit anderen Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft über die Inhalte und Aktivitäten der jeweiligen Gemeinde sowie finanzielle Fragen.

Aufgaben

Liturgische Tätigkeiten:

  • Gottesdienste, Prozessionen, Danksagungen etc. vorbereiten sowie Gebete, Texte und Musik dafür auswählen und zusammenstellen
  • Predigten verfassen und halten
  • Segnungen vornehmen
  • Taufen, Beerdigungen und Trauungen durchführen (je nach Glaubensrichtung auch Krankensalbung)

Soziale Tätigkeiten:

  • Gemeindemitglieder seelsorgerisch betreuen
  • Patient*innen in Krankenhäusern und Hospizen, Bewohner*innen von Alten-, Pflege-, Jugend-, Kinder-, Asylheimen und gegebenenfalls Insassen von Haftanstalten seelsorgerisch betreuen
  • in der evangelischen Kirche auch Leitung sozialer Einrichtungen
  • verschiedenste Aktivitäten mit religiösen Inhalten organisieren und durchführen (z. B. in der Kinder-, Jugend-, Frauen- und Altenarbeit)

Religionspädagogische Tätigkeiten:

  • Religionsunterricht an Schulen planen und durchführen
  • Lehrtätigkeiten im Rahmen der Erwachsenenbildung ausüben

Administrative Tätigkeiten:

  • Assistenz für das Priesteramt/Pfarrer*innenamt Verwaltungstätigkeiten und organisatorischer Aufgaben (z. B. Buchführung, Einteilung des Budgets, Kostenkalkulation und -kontrolle)

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Diakon*innen bereiten Gottesdienste durch das Verfassen von Predigten, Reden, Vorträgen mit der Bibel und mit verschiedensten Texten und Schriften vor. Bei Messen, Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen usw. verwenden sie auch liturgische Gegenstände (z. B. Kelche, Bücher, Monstranz, Hostien, Wein und Wasser, Öle usw.) und Kleidungsstücke.

In der Seelsorge, Beratung sowie dem Spenden von Sakramenten benötigen sie eine gute Stimme, Empathie sowie soziale und psychologische Fähigkeiten. Diakon*innen dürfen zwar keine Beichte abnehmen, Diskretion ist jedoch auch für sie eine Grundvoraussetzung.

Beim Unterricht an Schulen oder in der Erwachsenenbildung bedienen sich Diakon*innen entsprechender Lehrmittel, wie z. B. der Bibel, Schulbüchern, eigenen Ausarbeitungen, Filmen oder Musikinstrumenten. Für organisatorische und administrative Tätigkeiten setzen sie gängige Büro- und EDV-Technik ein (Computer, Notebooks, Tablets), bedienen Drucker, Fax- und Kopiergeräte, Telefonanlagen und Mobiltelefone und führen Datenbanken, Listen, Dokumente und Karteien.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Römisch-katholische Kirche:

Bewerber, die das Amt als Geistlicher ausüben möchten müssen mindestens 25 Jahre alt sein. Wird ein anschließendes Priesteramt angestrebt beträgt das Mindestalter 23 Jahre. Auch verheiratete Männer können das Diakonat ausüben. Diese können den Beruf Diakon sowohl als Hauptberuf als auch nebenberuflich ausüben.

Generell müssen römisch-katholische Diakone vor ihrer Weihe bzw. Berufung ein theologisches Studium und eine vierjährige Ausbildungszeit in einer Diözese (Glossar: Eine Diözese ist ein territorial abgegrenzter kirchlicher Verwaltungsbezirk) verbracht haben.

Evangelische Kirche:

Um als Diakon*innen berufen zu werden, benötigt es eine drei- bis fünfjährige Ausbildungszeit. Diese umfasst mindestens drei Jahre Unterweisung in einem staatlich anerkannten Sozial- oder Pflegeberuf sowie eine mindestens zweijährige theologische Ausbildung. Bei den theologischen Ausbildungen kann es sich sowohl um kircheninterne als auch um staatliche anerkannte Abschlüsse (z. B. Bachelor- oder Masterstudium in Religionswissenschaft oder Diakoniewissenschaft) handeln. Damit können zukünftige Diakon*innen bereits den Grundstein für ihre zukünftigen beruflichen Schwerpunkte legen.

Weiterbildung und Spezialisierungen

Diakon*innen haben durch ihren Dienst am Menschen und der Gemeinschaft breit gestreute Möglichkeiten zur Weiterbildung. Sinnvoll sind z. B. Weiterbildungen im Bereich Rhetorik, Gesprächsführung, Supervision, Didaktik, Seelsorge, Pädagogik, Coaching.

Teilweise werden Kurse und Seminare auch von Seiten kirchlichen Institutionen (z. B. Diakonie) der jeweiligen Religion angeboten.

Über Dia­ko­nen­*in­nen: Häufig gestellte Fragen

Was macht ein Dia­kon*in?

Diakon*innen vermitteln als Assistent*innen von katholischen, orthodoxen oder anglikanischen Priestern und evangelischen Pfarrer*innen die religiöse Botschaft ihrer Kirche. Bei kirchlichen Anlässen unterstützen sie den Priester bzw. den/die Pfarrer*in oder übernehmen selbständig einzelnen Aufgaben (wie z. B. Taufen, Hochzeiten). Ein spezieller Schwerpunkt der diakonischen Arbeit ist die Seelsorge und Beratung von hilfsbedürftigen Personen.

Der Beruf des/der Diakon*in kann als Geistlicher/Geistliche oder auch als Zivilperson ausgeübt werden. Personen, die die geistliche Laufbahn anstreben, erwerben damit in der römisch-katholischen, altkatholischen, orthodoxen und anglikanischen Kirche die erste Stufe des Weihesakraments. In der römisch-katholischen Kirche ist dies zusätzlich mit der Verpflichtung zum Zölibat verbunden. In der evangelischen Kirche ist das Diakonat eines von drei möglichen kirchlichen Ämtern auf Gemeindeebene.

In der römisch-katholischen sowie den orthodoxen Kirchen steht dieser Beruf nur Männern offen.

Welche Skills benötigt man als Dia­kon*in?

Um ihre Tätigkeit gut ausführen zu können, benötigen Dia­ko­nen­*in­nen grundsätzlich folgende Hard Skills:

Spezielle Software-Kenntnisse
Didaktik
Präsentationsfähigkeit
Führerschein


Außerdem sollte ein Dia­kon*in gewisse Soft Skills mitbringen:

Sprachliches Geschick
Gute Allgemeinbildung
Ausgeprägte Beobachtungsgabe
Rhetorisches Geschick
Ausdrucksstärke in Wort und Schrift
Argumentationsgeschick
Offenheit
Bereitschaft zum Zuhören
Empathie
Hilfsbereitschaft
Problemlösungskompetenz
Kontaktfreudigkeit
Sozialkompetenz
Aufmerksamkeit
Belastbarkeit
Entscheidungsfreudigkeit
Freundlichkeit
Geduld
Diskretion
Organisationsfähigkeit

Welche Schulfächer sind für einen angehenden Dia­kon*in relevant?

Für die meisten Dia­ko­nen­*in­nen ist es hilfreich, an folgenden Schulfächern Interesse zu haben: Religion

In welchen Tätigkeitsfeldern arbeiten Dia­kon*in?

Dia­ko­nen­*in­nen arbeiten in der Regel in folgenden Tätigkeitsfeldern:

Arbeiten mit Kontakt zu Menschen, Arbeiten in Gesundheit, Fürsorge & Therapie

Welche ähnlichen Berufe gibt es?