Wie werde ich Change Manager*in?
Change Manager*innen steuern und begleiten Veränderungsprozesse in Unternehmen, wie z. B. die Einführung neuer Produktionsprozesse, neuer IT-Systeme oder neuer Organisationsstrukturen (z. B. im Rahmen von Betriebsübernahmen oder -zusammenschlüssen).
Change Manager*innen arbeiten für Unternehmensberatungsfirmen oder als selbständige Berater*innen, die von Unternehmen projektbezogen beauftragt werden. In großen Unternehmen arbeiten Change Manager*innen als Führungskräfte, insbesondere in den Bereichen Personalmanagement, Prozess- und Qualitätsmanagement oder Projektleitung. Sie arbeiten eng mit der Geschäftsführung sowie mit den Fach- und Führungskräften der Unternehmensabteilungen zusammen.
Steckbrief
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Arbeiten als Change Manager*in
Arbeitsumfeld
“Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel.“ (Charles Darwin)
Unternehmen müssen, um sich erfolgreich am Markt behaupten zu können, laufend auf aktuelle außerbetriebliche und innerbetriebliche Entwicklungen reagieren. Diese Entwicklungen betreffen beispielsweise technische Neuerungen im Produktionsprozess, im betrieblichen IT-System, neue Softwareprogramme usw. Der Konkurrenzdruck am Markt erfordert Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostenminimierung. Um auf diese Entwicklungen und Anforderungen zu reagieren, müssen Unternehmen oftmals umfassende technische und/oder organisatorische und strukturelle Veränderungen in den betrieblichen Abläufen vornehmen. Für die Einführung und Durchführung von betrieblichen Veränderungsprozessen beauftragen Unternehmen betriebsinterne oder betriebsexterne Change Manager*innen.
Change Manager*innen sind in der Regel ausgebildete Betriebswirt*innen. Ihre Aufgabe ist es, betriebliche Veränderungsprozesse zu planen, zu steuern und zu optimieren. Sie sorgen dafür, dass die Unternehmensführung wie auch die betroffenen Mitarbeiter*innen mit den Veränderungen ziel- und leistungsorientiert umgehen. Vor allem Mitarbeiter*innen müssen oftmals erst von der Notwendigkeit betrieblicher Veränderungsmaßnahmen überzeugt werden. Insbesondere sind sie für die Lösung von Konflikten, die oftmals im Rahmen von Veränderungsprozessen auftreten, zuständig.
Sie führen Beratungs- und Informationsgespräche und schulen die Mitarbeiter*innen ein. Change Manager*innen bringen Kenntnisse in den Bereichen Projektmanagement, Betriebswirtschaft, Unternehmensführung und Personalmanagement mit und verfügen über ein hohes Maß an kommunikativen, sozialen und interkulturellen Kompetenzen.
Aufgaben
- Beratungs- und Informationsgespräche mit Manager*innen und Mitarbeiter*innen führen
- Mitarbeiter*innen von der Notwendigkeit betrieblicher Veränderungsmaßnahmen überzeugen
- betriebliche Veränderungsprozesse planen, steuern, begleiten
- Einführung von technischen Neuerungen in Produktionsprozessen und IT-Systemen begleiten
- betriebliche Maßnahmen der Re-Strukturierung und Re-Organisation planen, begleiten und steuern
- mit der Unternehmensführung Strategien entwickeln und Zukunftsvisionen formulieren
- Unternehmensstrategien und -visionen der Belegschaft, den Mitarbeiter*innen kommunizieren
- kurzfristige Erfolge planen und gezielt herbeiführen
- erreichte Verbesserungen systematisch festigen und weiter ausbauen
- Projektmanagement und Qualitätsmanagement durchführen
- Dokumentationen führen, betriebliche Kennzahlen berechnen
Arbeitsmittel und Ausrüstung
Change Manager*innen arbeiten mit modernen Kommunikations- und Informationssystemen wie Smartphones, Tablets, Computer- und Telefonanlagen, E-Mail, Internet usw. In der Kommunikation mit internationalen Teams und Kunden/Kundinnen spielen Telefon- und Webkonferenzen eine immer größere Rolle. Sie bedienen aktuelle Textverarbeitungs-, Kalkulationsprogramme, verwenden Präsentationssoftware und verschiedene andere spezialisierte Büroanwendungen.
Außerdem nutzen sie unterschiedliche Datenbanken, Statistiken, Betriebs- und Wirtschaftlichkeitsanalysen, Strukturanalysen und Kennzahlen zu den unterschiedlichsten Unternehmensbereiche usw.
Benötigte Fähigkeiten
Spezielle Software-KenntnisseDatensicherheit & DatenschutzFremdsprachenkenntnisseRhetorisches GeschickWirtschaftliches VerständnisPräsentationsfähigkeitArgumentationsgeschickDurchsetzungsvermögenEmpathieKommunikationsfähigkeitProblemlösungskompetenzKontaktfreudigkeitBegeisterungBelastbarkeitEntscheidungsfreudigkeitSelbstständigkeitFlexibilitätOrganisationsfähigkeitSelbstbewusstseinDiskretionZielstrebigkeitGepflegtes ErscheinungsbildKreativitätSystematikFachkenntnisse im UnternehmensrechtAus- & Weiterbildung
Ausbildung und Voraussetzungen
Für den Beruf Change Manager*in ist in der Regel ein abgeschlossenes Fachhochschule- oder Universitätsstudium in Betriebswirtschaft, Personalwirtschaft oder Organisationsentwicklung erforderlich. Weiters erfordert dieser Beruf Kenntnisse in Arbeits- und Organisationspsychologie sowie in Konfliktlösung und Mediation. Auch Ausbildungen im Bereich der Sozial- und Bildungswissenschaften wie z. B. Soziologie, Pädagogik, Psychologie können einen Zugang zu diesem Beruf ermöglichen.
Wichtige Ausbildungsinhalte:
- Wirtschaftswissenschaften
- Betriebswirtschaftslehre
- Unternehmensberatung
- Change Management
- Prozess Management
- Personalmanagement
- Planung und Organisation
- Kommunikation, Präsentation
- Konfliktmanagement und Mediation
- betriebliches Projektmanagement
Weiterbildung und Spezialisierungen
Change Manager*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungsbereiche für Change Manager*innen sind beispielsweise:
- Gesprächs- und Verhandlungsführung
- Kommunikation, Konfliktlösung, Mediation
- Coaching
- Projekt- und Prozessmanagement
- Personal- und Organisationsentwicklung
- Teambuilding
- Krisenmanagement
- Supervision
- Datensicherheit, Datenschutz
- Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Energieeffizienz
- interkulturelles Management, Diversity Management
- Fremdsprachen
- Unternehmensberatung
- Social Media Anwendungen und Medienkompetenz
Vor allem bieten Fachhochschullehrgänge und Universitätslehrgänge eine gute Gelegenheit sich in relevanten Bereichen weiterzubilden und höher zu qualifizieren. Des weiteren bieten sich für Change Manager*innen Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung und Höherqualifizierung in Form eines Zweitstudiums oder weiterführenden PhD-Studiums an.
Mit mehrjähriger Berufserfahrung und entsprechenden Weiterbildungen können Change Manager*innen zu Projekt- und Teamleiter*innen entwickeln und übernehmen damit die Gesamtverantwortung für Projekte und Change-Prozesse und führen Mitarbeiter*innen.