Wie werde ich Baukaufmann*frau?
Wird ein großes Bauvorhaben in Angriff genommen, haben Baukaufleute viel zu tun: sie bestellen und beschaffen Baustoffe Baumaschinen und Werkzeuge und achten insgesamt darauf, dass alle wichtigen Termine im Bauprojekt (etwa von Lieferungen) eingehalten werden. Über Telefon und E-Mail organisieren, lenken und verwalten Baukaufleute vom Büro die Prozesse auf der Baustelle, wie z. B. die Zulieferung von Baumaterialien oder die Bereitstellung von Baumaschinen und Werkzeugen. Außerdem führen sie Personallisten und rechnen Löhne und Gehälter ab.
Baukaufleute arbeiten in den Büroräumen von Bauunternehmen im Team mit Berufskolleg*innen und haben Kontakt zu Kund*innen und Lieferant*innen sowie zu Fachkräften aus anderen betrieblichen Abteilungen wie z. B. Lager oder Rechnungswesen.
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Arbeiten als Baukaufmann*frau
Arbeitsumfeld
Baukaufleute arbeiten in Bauunternehmen, in denen sie mit der kaufmännischen Verwaltung von Baustellen und Bauprojekten befasst sind. Sie besorgen den Einkauf, die Verwaltung und Ausgabe von Baustoffen, Werkzeugen, Geräten und Maschinen sowie von Betriebs- und Transportmitteln. Sie führen Verwaltungsaufgaben durch, wie z. B. Material- und Lagerkarteien führen oder Schriftverkehr, Einkäufe und Zahlungen abwickeln. Alle diese Tätigkeiten erfolgen mittels Computer und betrieblichen Softwareprogrammen.
Baukaufleute tätigen den Einkauf von Baustoffen und dergleichen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten: sie stellen Qualitäts- und Preisvergleiche an und verhandeln Zahlungs- und Lieferbedingungen. Dabei müssen sie auch die Transport-, Fracht- und Frachtnebenkosten, wie Transportversicherung und Zölle, berücksichtigen. Je nach Größe des Unternehmens sind sie auch für die Personalverrechnung zuständig. Sie führen Personallisten über alle am Bau tätigen Fach- und Hilfskräfte und zahlen deren Löhne und Gehälter aus.
Baukaufleute benötigen für ihre Tätigkeiten Kenntnisse über die Arten, Qualitäten, Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten von Baustoffen, Baumaschinen, Werkzeugen und Betriebsmitteln. Weiters verfügen sie über kaufmännische Kenntnisse u. a. in den Bereichen Buchhaltung, Rechnungswesen und Baurecht.
Aufgaben
- Preisauskünfte einholen, Marktbeobachtungen durchführen
- Zahlungs- und Lieferbedingungen mit Lieferant*innen verhandeln
- den Einkauf von Baustoffen, Baumaterialien, Werkzeugen, Kleingeräten und Betriebsmittel organisieren und abwickeln
- die Anmietung von Baumaschinen, Kräne etc. organisieren
- auf die fristgerechte Bereitstellung von Baustoffen, Baumaschinen, Werkzeugen etc. achten
- Lieferscheine bei Übernahme der ordnungsgemäß gelieferten Waren bestätigen, Warenmängel melden, Rechnungsbeträge überweisen
- Lagerbestände durch Verzeichnen der Ein- und Ausgänge verwalten, Inventuren durchführen
- E-Mail- und Schriftverkehr mit Lieferant*innen, Frachtunternehmer*innen und Behörden führen, Verträge abschließen
- gegebenenfalls Aufgaben der Personalverrechnung durchführen; Personallisten führen, Löhne und Gehälter auszahlen
Arbeitsmittel und Ausrüstung
Baukaufleute arbeiten an Computern, Notebooks und Tablets mit betrieblicher Software wie Lagerverwaltungs-, Abrechnungs-, Textverarbeitungs- und Datenbankprogramme. Sie benutzen Büro- und Kommunikationsgeräte und -systeme Telefone, Mobiltelefone, Drucker, Internet und E-Mail und führen Datenbanken und teils schriftliche Aufzeichnungen.
Benötigte Fähigkeiten
Spezielle Software-KenntnisseDatensicherheit & DatenschutzFremdsprachenkenntnisseRhetorisches GeschickWirtschaftliches VerständnisRäumliches VorstellungsvermögenTechnisches VerständnisMathematisches VerständnisArgumentationsgeschickDurchsetzungsvermögenKommunikationsfähigkeitKompromissbereitschaftKundenorientierungVerhandlungsgeschickAufmerksamkeitBelastbarkeitEntscheidungsfreudigkeitFlexibilitätFreundlichkeitSicherheitsbewusstseinUmweltbewusstseinGepflegtes ErscheinungsbildFührerscheinOrganisationsfähigkeitProblemlösungskompetenzSystematikVideostories zu diesem BerufAlle Videostories
Aus- & Weiterbildung
Ausbildung und Voraussetzungen
Voraussetzung für die Ausübung dieses Berufes ist der Abschluss einer kaufmännischen Lehre (z. B. Einzelhandel - Baustoffhandel (Lehrberuf), Großhandelskaufmann / Großhandelskauffrau (Lehrberuf), Industriekaufmann / Industriekauffrau (Lehrberuf)) oder der Abschluss einer schulischen Ausbildung im kaufmännischen Bereich (z. B. Handelsschule, Handelsakademie).
Wichtige Ausbildungsinhalte:
- Bauwesen, Bauwirtschaft
- Betriebswirtschaft
- Buchhaltung, Rechnungswesen
- Büromanagement, Sekretariatswesen
- Kostenrechnung, Budgetierung, Controlling
- EDV, betriebliche Software
- Baustoffe- und Baumaterialienkunde
- Einkauf - Verkauf
- Lager, Logistik, Disposition
- Speditions- und Frachtgeschäft
- Bau-Projektmanagement
- Datenbanken und Dokumentation
Weiterbildung und Spezialisierungen
Baukaufleute sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Baukaufleute:
- betriebliche Softwareprogramme
- BIM - Building Information Modeling
- Betriebswirtschaft, Administration
- Bau- und Projektmanagement
- Datensicherheit und Datenschuzt
- neue Baumaterialien und Verarbeitungsmethoden
- Energieeffizienz, Resourceneffizienz
Innerbetrieblch können Baukaufleute zur Teamleiter*in, Büroleiter*in oder Abteilungsleiterin aufsteigen. Berufliche Alternativen bieten sich beispielsweise in Richtung Buchhaltung, Großhandel, Einkauf, Vertrieb.
Die Bauakademie Österreich bietet zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten an.
Erfüllt man die notwendigen Voraussetzungen wie Matura oder Studienberechtigung, ist außerdem eine berufliche Weiterbildung und Weiterentwicklung in Form von Fachhochschullehrgängen oder Fachhochschul- und Universitätsstudien möglich.