Studium fertig – was nun? Was du wissen solltest, damit dir der Berufseinstieg leichter gelingt!

from Victoria
19.11.2019

Du hast gerade dein Studium abgeschlossen und bist ratlos, wie es nun weitergeht? Dann bist du hier genau richtig: Unsere Gastautorin Daniela Wittinger, Karriereberaterin bei Uniport, hat 7 Tipps für dich, wie dein Berufseinstieg leicht über die Bühne geht.

Here we go:

1. Noten oder Praxis – was zählt mehr?

Es klingt paradox: Firmen wünschen sich BerufseinsteigerInnen mit möglichst viel Berufserfahrung! Gute Noten im Studienabschlusszeugnis oder sogar eine Auszeichnung sind wichtig, natürlich! Aber, was vor allem zählt, sind Erfahrungen aus der Praxis! Deshalb mach dir zur Maxime: Wenn du während deines Studiums ein Praktikum oder einen Job in deiner favorisierten Branche ergreifen kannst, tu es!

Was wenn du noch nicht mit einschlägigen Berufserfahrungen aufwarten kann? Die gute Nachricht: Zu Berufspraxis zählt mehr als du denkst! Schnapp dir einen Zettel bzw. deinen eigenen Lebenslauf und liste alle Ferialpraktika, Nebenjobs, ehrenamtlichen Tätigkeiten, Vereinsaktivitäten sowie Praxisseminare, die du im Rahmen deines Studiums absolviert hast, auf. Damit nicht genug! In einem weiteren Schritt kannst du festhalten, was für Kompetenzen und Know-how du dir dabei angeeignet hast. Du wirst staunen, was sich alles als „Berufserfahrung“ verwerten lässt!

2. Wie wichtig ist Weiterbildung tatsächlich?

„Bin ich für die Berufswelt eigentlich gerüstet, wenn ich ein Studium abgeschlossen habe?“ Du hast nach intensiver Arbeit gerade erfolgreich dein Studium beendet oder bist am besten Weg dorthin und trotzdem will das Gefühl nicht weichen, damit erst am Start eines langen Marathons zu stehen. Das Ziel scheint unklar und in weiter Ferne zu liegen.

Viele JungabsolventInnen sind der Ansicht über zu wenig Detailwissen zu verfügen, um bei den ausgeschriebenen Stellenangeboten reüssieren zu können. So passiert es nicht selten, dass du dir bereits kurz nach Studienabschluss über Weiterbildungsmöglichkeiten den Kopf zerbrichst. Und schon recherchierst du, was für Kompetenzen am Arbeitsmarkt derzeit besonders gefragt sind und wie du dein Wissen dahingehend aufpolieren kannst.

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Bevor du dich tatsächlich für eine Weiterbildung entscheidest, ist es wesentlich, "hinter die Kulissen" zu schauen. Was wird in dem Kurs tatsächlich vermittelt? Welche Fähigkeiten und Kenntnisse hast du dir vielleicht schon längst "on the job" während der Studienzeit angeeignet? Brauchst du wirklich ein Zertifikat? Oder sind deine Kenntnisse für den Einstieg doch ausreichend? Der Weiterbildungswille und das Interesse, sich in neue Arbeitsbereiche einzuarbeiten, kann auch im Bewerbungsschreiben erwähnt werden. Vielleicht können bestimmte Weiterbildungskosten auch vom zukünftigen Arbeitgeber/in übernommen werden?

Und Hand aufs Herz: Ist die Entscheidung für eine Weiterbildung nicht auch manchmal eine Taktik, um den Sprung ins kalte Wasser – hinein in die Arbeitswelt – hinauszuzögern? Wenn ja, dann denke daran, dass der Zeitpunkt für die Berufspraxis nicht versäumt werden will!

3. Wie finde ich mich im Dschungel der Berufswahlmöglichkeiten zurecht?

Die Berufswahl bzw. -findung ist in der Regel ein Prozess und kein punktuelles Ereignis am Ende des Studiums. Es gibt unzählige Wege sich zu orientieren. Welcher Weg der richtige ist? Fakt ist, dass es weder den EINEN richtigen Weg noch die EINE richtige Entscheidung für einen Job gibt. Es ist wichtig auf dem Weg zum Beruf einen Fokus zu setzen, Ziele zu definieren und praktische Erfahrungen zu sammeln.

Neben Karrieremessen und JobStart-Seminaren, wie sie Uniport anbietet, können Volontariate, Praktika aber vor allem auch Traineeships hilfreiche Möglichkeiten sein, um auszutesten, ob der Traumberuf auch in der Realität hält, was du dir von ihm versprichst. Wer gerne im sozialen Bereich arbeiten möchte, tut gut daran, sich selbst im Kontakt mit Menschen zu erproben, bevor der richtige Berufseinstieg erfolgt. Tätigkeitsfelder austesten und die eigenen Fähigkeiten bei konkreten Aufgabenstellungen einsetzen – das erleichtert später die Bewerbung für einen konkreten Job.

4. Zählen Studentenjobs zur Berufspraxis?

Wie bereits eingangs erwähnt, wird Berufserfahrung bei Unternehmen groß geschrieben. Was, wenn du noch nicht mit einschlägigen Berufserfahrungen aufwarten kann? Die gute Nachricht: Zur Berufspraxis zählt mehr als du denkst! Schnapp dir einen Zettel bzw. deinen eigenen Lebenslauf und liste alle Ferialpraktika, Nebenjobs, ehrenamtlichen Tätigkeiten, Vereinsaktivitäten sowie Praxisseminare, die du im Rahmen deines Studiums absolviert hast, auf. Damit nicht genug! In einem weiteren Schritt kannst du festhalten, was für Kompetenzen und Know-how du dir dabei angeeignet hast. Du wirst staunen, was sich alles als "Berufserfahrung" verwerten lässt!

5. Wie kann ich mich bei der Jobsuche inspirieren lassen?

whatchado und Uniport bieten mit dem Uni-Channel interessante Einblicke in Berufswege von UniabsolventInnen. Wie mannigfaltig die Studienrichtungen sind, so vielfältig sind auch die Einstiegsmöglichkeiten in das Berufsleben. Wenn der eigene Berufseinstieg holprig voran geht, können Geschichten von anderen UniabsolventInnen als Inspiration dienen!
Role Models haben auf dem Weg ins Berufsleben eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. Sie begeistern durch ihre beruflichen Erfolge und ihr Engagement. Ihre Leidenschaft für eine Sache kann eine stark positive Sogwirkung ausüben. Dabei müssen Vorbilder jedoch nicht unbedingt außergewöhnliche Karrierewege gegangen sein. Role Models können ebenso gut dem eigenen sozialen Umfeld (z.B. FreundInnen, Bekannte, ein/e LektorIn, sozial oder politisch engagierte Menschen etc.) angehören und dazu inspirieren, die eigenen Potenziale und Möglichkeiten auszuschöpfen. Gelingt es durch Role Models, Anhaltspunkte für die Verwirklichung eigener Pläne zu bekommen, können unerreichbar geglaubte Ziele in greifbare Nähe rücken.

Wenig überraschend ist auch, dass soziale Kontakte oft als Door Opener für den ersten Job fungieren. In Zeiten des Social Webs und der beruflichen Netzwerkplattformen sind den Möglichkeiten der beruflichen Vernetzung kaum Grenzen gesetzt. Um einen professionellen Eindruck zu machen, ist es aber wesentlich, das eigene Profil auf sogenannten "professional Networks" (wie z.B. Xing oder LinkedIn) up-to-date zu halten.

6. Wie kann ich mit meinen Bewerbungsunterlagen überzeugen?

Bewerbungsunterlagen fungieren als deine Visitenkarte – eine Art Kommunikation nach außen. Gut strukturiert haben sie die Aufgabe, Einblick in eigene Fähigkeiten, Berufserfahrungen und Know-how zu geben. Eine Frage, die überlegt sein will: Was möchtest du deinem potenziellen Arbeitgeber vermitteln und welche deiner Besonderheiten macht offensichtlich, wodurch sich die Spreu vom Weizen trennt?

Ein individuelles Eingehen auf die Stellenbeschreibung ist von großem Vorteil und hebt deine Bewerbungsunterlagen von "08/15 Standard Bewerbungen" ab! Persönliche und fachliche Kernkompetenzen sollen transparent und anschaulich dargestellt werden. Weg von Standardsätzen wie: „Zu meinen persönlichen Stärken zähle ich meine Zuverlässigkeit und meine schnelle Auffassungsgabe“ hin zu mehr individuellen Formulierungen! In welchen Situationen hat sich deine schnelle Auffassungsgabe bewährt? Wie konntest du damit bisher in deinem Studium oder Ferialjob damit punkten? Je besser du es schaffst, mit Beispielen ein konkretes Bild im Kopf der Leserin bzw. des Lesers zu erzeugen, desto erfolgreicher! Du bleibst in Erinnerung!

7. Bin ich im richtigen Job angekommen?

Wer heute ins Berufsleben startet, verfolgt meist den Versuch einen halbwegs sicheren Arbeitsplatz mit einem sinnerfüllten Tun zu verbinden. Laut einem Artikel im Zeit-Online Magazin hat aber nur jede/r fünfte Leidenschaft für ein bestimmtes Themengebiet oder eine bestimmte Tätigkeit. D.h. die große Mehrheit der Jobsuchenden trifft eine pragmatische Berufswahl und die Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten macht es nicht unbedingt einfacher.

Die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, was dir Spaß und Freude bereitet, zu wissen worin du gut bist und wo deine Werte liegen, sind wichtige Grundvoraussetzungen, um die für dich richtige Berufswahl zu treffen. Ob es Leidenschaft sein muss, ist eine Frage, die jede/r nur für sich selbst beantworten kann. Das Matching von Beruf und Persönlichkeit soll stimmig sein und mit den eigenen Vorstellungen und Werten zusammenpassen. Denn Bedürfnisse können sich über die Zeit hinweg ändern und somit auch Ansprüche an den eigenen Job.

Die Entscheidung für einen Job ist aber kein Bund fürs Leben. Die Suche nach dem richtigen Job endet fast nie – beruhigend und auch wieder nicht. Fakt ist, dass geradlinige Karrieren heute eher eine Seltenheit darstellen. Brüche in der Erwerbsbiographie und Portfolio-Jobs, projektbezogen und basierend auf mehreren Standbeinen, werden mehr und mehr die Regel. Willkommen in der Welt des Lebensabschnittsjobs.